Montag, 19. Mai 2014

Rundwanderung: Rheinfall <-> Rheinau

Heute Montag hat Martha eine Rundwanderung organisiert, die uns zwischen Schloss Laufen am Rheinfall und Rheinau sowie zurück nach Schloss Laufen sechsmal den Rhein überqueren liess:
- Rheinfallbrücke (Fussgängersteg neben der Eisenbahnbrücke beim Schloss Laufen)
- Holzbrücke Altenburg - Rheinau
- Brücke auf die Rheininsel mit dem Kloster Rheinau (hin und zurück) 
- Wehrbrücke Rheinau
- Nohlbrücke (Rheinsteg Nohl)

Die Rheinschleife zwischen Altenburg (D) und Rheinau haben wir über den Keltenwall (die Schanz oder Schanze), gequert. 
Der schlangenförmige Rheinlauf und der ebenso kurvige Grenzverlauf sorgt in diesem Gebiet hie und da für Fragezeichen:
Warum fliesst der Rhein jetzt in diese Richtung?
Sind wir nun in der Schweiz oder in Deutschland? 

ROUTE:
Schloss Laufen am Rheinfall (Bahnstation) -
Rheinfall (372m) -
Schlösschen Wörth / Rheinfallbecken (359m) -
Nohlbrücke (361m) -
Keltenwall Altenburg (Schanz / Schanze) (398m) -
Brücke Rheinau (354m) -
Klosterinsel / Kloster Rheinau (358m) -
EW Rheinau / Wehrbrücke (370m) -
Nohlbrücke (361m) -
Schloss Laufen am Rheinfall

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:

Bilder von Martha:
Rheinfall
 
Rheinfall

Rundwanderroute:
Schloss Laufen am Rheinfall - Rheinau / Klosterinsel - Schloss Laufen am Rheinfall. 
Streckenlänge ca. 18 km; 250 m auf- und abwärts.

Kurz nach 09:30 Uhr beginnen wir die Wanderung 
bei der Bahnstation "Schloss Laufen am Rheinfall", 
wo wir von Winterthur her mit der S33 angekommen sind. 
Um 12 Uhr erreichen wir die Klosterinsel Rheinau 
und um 15 Uhr sind wir wieder zurück hier beim Schloss Laufen am Rheinfall.

Über der Bahnhaltestelle führt eine Treppe hinauf zum Eingang von Schloss Laufen 
(das wir aber nicht besuchen). 
Im Schlossareal befinden sich ein Restaurant sowie die Jugenherberge Dachsen.

Wir wählen den Weg in Richtung Schlösschen Wörth ......

..... und überqueren dorthin ein erstes Mal den Rhein ......

...... auf dem Fussgängersteg entlang der Eisenbahnbrücke.

Vom Fussgängersteg haben wir einen ersten Blick auf die Oberseite des Rheinfalls.

Das Flussbett des Rheins oberhalb der Eisenbahnbrücke.

Am rechten Flussufer (im Bild hinter den beiden Rheinfall-Felsen) 
liegt das Schlösschen Wörth, wohin wir nun unterwegs sind.

Der Rheinfall ist der grösste Wasserfall Europas, 
neben dem doppelt so hohen, aber halb so wasserreichen Dettifoss auf Island. (......)

Der Rheinfall hat eine Höhe von 23 Metern und eine Breite von 150 Metern. Der Kolk in der Prallzone hat eine Tiefe von 13 Metern. Bei mittlerer Wasserführung des Rheins stürzen im Rheinfall 373 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Felsen (mittlerer Sommerabfluss: etwa 700 m³/s). Die höchste Abflussmenge wurde im Jahr 1965 mit 1250 Kubikmetern, die geringste Abflussmenge im Jahr 1921 mit 95 Kubikmetern in der Sekunde gemessen. (......)

Der Rheinfall ist von Fischen aufwärts nicht zu überwinden, ausser vom Aal. Dieser schlängelt sich seitwärts (ausserhalb des Flussbettes auf dem Lande) über die Felsen hoch.

Auf gut ausgebauten Wegen erreicht man auf beiden Rheinseiten spektakuläre Aussichtsplattformen. Diese ragen teilweise sogar weit über den Rhein hinaus. Am Rheinfallbecken in Neuhausen am Rheinfall liegt das Schlösschen Wörth. Von hier aus kann man mit Ausflugsbooten dicht an den Rheinfall heranfahren und sich auch am mittleren Felsen absetzen lassen. Die Besteigung der Aussichtsplattform mit atemberaubender Sicht auf den Fall erfolgt über schmale und steile Treppen.


Bald erlebt der Felsen rechts einen Besucheransturm.

Panoramabild mit Eisenbahnbrücke, Schloss Laufen und Rheinfall.


Es lohnt sich, den Rheinfall zu umwandern, 
denn von jedem Standort ergeben sich wieder neue eindrucksvolle Anblicke. 
Eine rollstuhlgerechte Rundwanderroute ist ebenfalls ausgeschildert:
wanderland.ch-Route 896 / Rheinfall-Rundweg


Die Eisenbahnbrücke zwischen Laufen und Neuhausen, 
die wir auf seitlichem Fussgängersteg überquert haben 
(und die wir am Nachmittag auch noch mit dem Zug 
nach Schaffhausen befahren werden).
Rechts unterhalb der Brücke stürzt das Wasser 23 Meter in die Tiefe.

Dieser schlaue Spitzschnabel erklärt den Fischen, .....
...... dass hier Endstation ist, 
er aber einen Gratisflug bis zum Bodensee anbiete.
Eine Besucher-Ladung ist unterwegs 
zum Felsenturm mitten im Rheinfall.

Aus diesem Blickwinkel .....

 ....... ist für eine Bootsfahrt zum Rheinfall  
wasserdichte Kleidung empfehlenswert.


Heute .....

...... erfolgt kein Reinfall am Rheinfall.
Vor uns liegt das Schlösschen Wörth  
mit Restaurant und Anlegestelle für die Rheinfall-Schiffe.






Touristen ohne Retourticket haben hier ein Problem.

Wegstelle "Schösschen Wörth / Rheinfallbecken, 359m" 
mit reichhaltigem Wegangebot.



Entlang dem rechtsufrigen Weg gehen wir nun Rhein-abwärts Richtung Rheinau.

Der "Schaffhauser-Zürcher-Weg", 
ein Jakobsweg-Zubringer durch das Zürcher Weinland, 
ist vor einem Jahr beschildert worden.

Rheinboot mit Polstergruppe

Nach dem Sturz über den Rheinfall liegt auf der Wasseroberfläche ein Schaumteppich. 
Die Schaumbildung im Rheinfallbecken ist seit Jahren ein Thema, weil die Ursache lange nicht herauszufinden war. Gemäss einer Arbeit der Universität Jena konnte nun festgestellt werden, dass die Schaumbildung auf Substanzen des Flutenden Hahnenfusses zurückzuführen ist. 
Für Badende ist der Schaum ungefährlich.

Dort, wo auf der gegenüberliegenden Rheinseite die Flussbadi Dachsen liegt, 
überschreiten wir die "grüne Grenze" nach Deutschland. 
Rund 100 Meter weiter unten verlassen wir den Uferweg nach rechts 
und steigen über einen nichtmarkierten Waldpfad hinauf zum Keltenwall Altenburg.

Auf dem Kartenausschnitt ist gut zu erkennen, 
dass der Weg über den Keltenwall Altenburg (verglichen mit dem Uferweg) 
eine deutliche Abkürzung hinüber nach Rheinau ermöglicht.

Die Wegspur vom Rheinufer hinauf zum Keltenwall, der "Schanze", 
ist auf der Schweizer Landeskarte nicht eingezeichnet. 
Auf dem Rückweg von Rheinau zum Rheinfall 
werden wir am Nachmittag an dieser Abzweigestelle, 
die gegenüber der Flussbadi Dachsen liegt, wieder vobeikommen.
Über einen Trampelpfad am Uferhang .....

...... erreichen wir die Talebene beim Dorf Altenburg (D).

Hier wachsen deutsche Kartoffeln, der Landwirt ist möglicherweise aber ein Schweizer: 
Für Schweizer Bauern an der Grenze zu Deutschland ist es lukrativ, auf deutschem Boden Ackerbau zu betreiben, denn sie können ihre Erzeugnisse zollfrei in die Schweiz einführen. Dieser Umstand erzürnt jedoch die deutschen Berufskollegen.
Quelle (NZZ / 26.07.11): "Der Verlierer ist immer der Deutsche"

Der rund 700 Meter lange Altenburger Keltenwall 
(die "Schanz" / "Schanze") liegt vor uns.
Der Keltenwall gehört zur Befestigung einer keltischen Siedlung, einem Oppidum (lat. für „kleinere Städte“), die mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Fortsetzung auf der Rheinauer Halbinsel fand. Grund für die Anlage dieser Siedlung könnte ein alter Rheinübergang sein, der bisher aber nicht genau zu bestimmen ist. Die Altenburger bezeichnen diesen Wall als „Schanz“. Der Name Altenburg dürfte mit dieser Befestigungsanlage zusammenhängen. Seit 1853 wird der Wall in die vorrömische Zeit datiert (erstmals: der Züricher Gelehrte Ferdinand Keller), und damit den Kelten zugeschrieben. Der Wall schützte die dahinter liegende Siedlung, die von ca. 150 v. Chr. bis 15 v. Chr. bestanden haben muss.  
Quelle (jestetten.de): Die Schanz 

Die "Schanz" zum Schutz der "Schwoobe". 
Quelle (Wikipedia): Schanze und Oppidum auf Schwaben (Jestetten-Altenburg)

Zwischen hohem Gras und vorbei an Eichen führt eine deutliche Wegspur entlang der Wallkrone hinüber zum Dorf Altenburg.

Blick zurück über die Wallkrone Richtung Norden / Schweiz.
Richtig, die Schweiz liegt vorne im Norden 
und Deutschland (Schwaben / "Schwoobe") hier ausnahmsweise im Süden.

Hier, seitlich am Keltenwall, .....

.... steht die "Station 10" des "Altenburger Kulturwegs
mit der Infotafel "Die Schanz".
Durchblick hinüber nach Rheinau.



Zoomblick zur Klosterkirche Rheinau.

Das südliche Ende des Keltenwalls am östlichen Dorfrand von Altenburg.

Wegstelle "Keltenwall, 398m" bei Altenburg.
(Deutscher Wanderwegweiser)

Zoomblick zur Rheinauer Brücke: Altenburg - Rheinau.





In der Brückenmitte sind wir wieder zurück in der Schweiz 
und im Zürcher Dorf Rheinau.

Die Rheinauer Brücke in der heutigen Ausführung
wurde im Jahr 1806 fertiggestellt.

Blick aus der gedeckten Holzbrücke Rhein-aufwärts.

Bronze-Plastik des Heiligen Nepomuk, dem Schutzpatron von Brücken.

Wir durchqueren die "Halbinsel" in der nördlichen Rheinauer Rheinschleife 
auf dem Weg zur Klosterinsel. 
(Bei Rheinau bildet der Rhein eine Doppelschleife.)





Um 12 Uhr erreichen wir die Klosterinsel Rheinau.

"Kloster Rheinau, 358m"  
Nach der Mittagsrast und einem Rundgang über die Klosterinsel 
werden wir Richtung "EW Wehrbrücke" weiterziehen.



Die Klosterkirche Rheinau ist heute Montag geschlossen.
 Die Musikinsel Rheinau wird am nächsten Samstag, dem 24. Mai, eröffnet.
Handwerker erledigen gegenwärtig noch letzte Renovationsarbeiten.
Das Benediktinerkloster Rheinau (...) wurde etwa 778 gegründet und 1862 aufgehoben.
Von 1867 bis 2000 war in den Klostergebäuden eine psychiatrische Klinik untergebracht.
Heute wird das frühere Klostergebäude durch die Spirituelle Weggemeinschaft 
und das Musikzentrum «Musikinsel Rheinau»
die Klosterkirche von der katholischen Kirchgemeinde Rheinau genutzt.
Frühling im Klosterpark. 
Hinter der Mauer verläuft der südliche Rheinarm um die Klosterinsel.

Im Gegensatz zur Klosterkirche 
ist die Spitzkirche bzw. Magdalenenkapelle, 
die an der östlichen Inselspitze liegt, geöffnet.



Nach dem Inselrundgang gehen wir über die Brücke zurück 
und folgen dem Uferweg .....

...... bis zur Wehrbrücke, 
auf welcher wir den Rhein nun zum fünften Mal überqueren.



Ein Spatz beobachtet das Jungvolk von Familie Ente 
beim Ausflug über den Rhein.

Jenseits der Wehrbrücke Rheinau sind wir wieder in Deutschland. 
Wir gehen hier nach rechts auf dem Schwaben-Uferweg Richtung Nohl.

Hier ist die Landesgrenze noch eine richtige Grenze, 
genaugenommen verläuft sie allerdings in der Rheinmitte.

Die Nachmittagssonne beleuchtet den Uferweg wunderschön.



Grenzstein Nr. 51 oder Nr. 52
(Die Grenzstein-Nummern sind auf der Schweizer Landeskarte eingezeichnet.)


Entlang dem Rheinufer stehen zahlreiche Schweizer Miltärbunker
(Neuerdings dienen sie zur Abwehr von steuerflüchtigem Euro-Geld.)


Noch 3 km zurück bis zum Rheinfall.



Gegenüber liegt das Flussbad Dachsen / ZH. 
Inzwischen sind wir auch auf unserer Flusseite 
wieder auf Schweizer Gebiet und auf dem gleichen Weg angekommen, 
auf welchem wir am Vormittag flussabwärts gegangen sind.

Über die Nohlbrücke 
erfolgt die sechste und damit letzte Rheinüberquerung unserer Rundwanderung.

"Nohlbrücke, 361m"


Gegen 15 Uhr sind wir zurück am tosenden und stiebenden Rheinfall.


Mit der Bahn fahren wir über die Eisenbahnbrücke, 
die wir am Morgen zu Fuss überquert haben, 
nach Schaffhausen und von dort zurück nach Zürich.

Herzlichen Dank
an Martha für Organisation und Begleitung.
Beat

2 Kommentare:

  1. Interessante Wanderung mit dem Keltenwall.

    AntwortenLöschen
  2. Hallo herzlichen Dank für diesen lehrreichen Blog und die angenehme Begleitung. Es war ein wunderbarer Tag. Gruss und bis zum nächsten Mal. Martha

    AntwortenLöschen