Donnerstag, 24. September 2015

Baulmes - Le Suchet - Sainte-Croix (Waadtländer Jura)

Heute Donnerstag (24.09.15) war ich im Waadtländer Jura unterwegs. Von Yverdon am Neuenburgersee bin ich mit der Schmalspurbahn (YSteC / Yverdon - Sainte-Croix) bis zum Dorf Baulmes gefahren und von dort über den Gratweg zum Le Suchet (1588 m.ü.M.) aufgestiegen. Für den Abstieg*) wählte ich die Route entlang den Felsen der Aiguilles de Baulmes / Mont de Baulmes nach Sainte-Croix. 
ROUTE:
Baulmes, 632m -
P. 1079 - P. 1250 - 
Le Suchet, 1588m - 
Chalet de Suchet, 1489m - P. 1553 (beim Kreuz) -
La Poyette, 1331m - Noirvaux, 1299 m -
Grange Neuve, 1356m - Les Praz, 1264m - Les Naz, 1209m -
Mont de Baulmes d'en Haut, 1271m -
P. 1244 - P. 1147 - P. 1029 - 
Sainte-Croix, 1066m

*) HINWEIS:  
Doch der Biswind drückte viel Gewölk an und über die Jurakrete. 
Und da mir das Gebiet Richtung Frankreich den sonnigeren Eindruck machte, 
wanderte ich schliesslich Richtung Nordosten nach Sainte-Croix.

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
 
Le Suchet / 1588 m.ü.M.

Aufgezeichnete Route 
von Baulmes zum Le Suchet und weiter nach Sainte-Croix.  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Gewanderte Route in der Umgebung des Le Suchet mit Richtungsänderung:
Nach Sainte-Croix statt nach Ballaigues.

Streckenlänge ca. 19 km, 1250 m aufwärts, 800 m abwärts.

Baulmes, 632m:
Hier, unter einem überraschenderweise wolkenbedeckten Himmel, 
beginne ich die Wanderung um 09:30 Uhr Richtung "Le Suchet / par sentier de la crête". 
Um 12 Uhr erreiche ich den höchsten Wegpunkt P. 1588 
bei der Triangulationspyramide auf Le Suchet. 
In Sainte-Croix beende ich kurz nach 15 Uhr die Wanderung 
und fahre mit der Schmalspurbahn, vorbei hier an Baulmes, zurück nach Yverdon.


Eine grosse Gruppe Jugendlicher 
macht sich gleichzeitig 
ebenfalls auf den Weg aufwärts. 
Viereinhalb Stunden später, um 14 Uhr, 
wird mir die Gruppe 
oben unter den Felsen der Aiguilles de Baulmes 
engegenkommen.
Kirche von Baulmes: 
  
Die zauberhafte kleine Kirche, die das Dorf Baulmes überragt, war einst Teil des in ganz Europa verbreiteten Ordens von Cluny und wurde bereits 1228 unter dem Namen «Saint-Pierre» erwähnt.

1294 vereinigt der Abt von Cluny das dem Heiligen Michael geweihte Kloster mit dem Priorat Payerne, doch trotz dieser direkten Verbindung verwahrlosen die Gebäude. Bei ihrer Ankunft 1536 schaffen die Berner das wahrscheinlich schon stark verkleinerte Priorat ab.

Die Kirche wurde von 1821 bis 1870 einem tiefgreifenden Umbau unterzogen. Nur der Glockenturm mit seinen gotischen Fenstern und der spitzbogenförmige Durchgang haben Spuren der ersten Kirche bewahrt. Man weiss nicht, wo sich das Priorat genau befand.
Quelle: http://www.yverdonlesbainsregion.ch/de/Culture_Patrimoine/Monuments_religieux/kirche-von-baulmes
Am Nachmittag, 
auf dem Weg via Mont de Baulmes d'en Haut nach Sainte-Croix, 
wird sich mir das Dorf Baulmes aus dieser Vogelperspektive präsentieren.



Oberhalb des Dorfs beginnt der Aufstieg, .......
....... stellenweise sehr steil und meistens im Wald verlaufend.
Wer die sehr anstrengenden knapp 1000 Höhenmeter 
bis zum Suchet nicht auf sich nehmen will, 
wählt mit Vorteil eine Route ab Sainte-Croix, 
z.B. über den Col de l'Aiguillon.


Mit jedem "verschwitzten Höhenmeter" hoffe ich, 
die Nebel- bzw. Wolkenobergrenze endlich erreicht zu haben. 
Ich muss lange hoffen!




Endlich, nachdem ich rund anderthalb Stunden unterwegs bin, 
lichtet sich der Himmel über den Baumwipfeln ......

........ und die Sonne zeigt sich .....

...... und das Grau wechselt zum ersehnten Blau.
Dieser Zustand ist aber nicht von Dauer.
Immer wieder schiebt der Biswind Wolken und Hochnebel vor die Sonne 
(und vor die Aussicht).





Nach Nordwesten hin (Richtung nahes Frankreich) 
sind die Sichtverhältnisse deutlich besser .......

......... als ins Schweizer Mittelland hinunter (Bildseite links), 
von wo immer wieder Wolken zur Jurakrete hochgedrückt werden.

Tiefblick zum "Chalet Grange Neuve", 
wo ich am Nachmittag vorbeikommen werde 
(und wo die Gruppe Jugendlicher, der ich zweimal begegne, übernachten wird).

Hier, zuoberst auf der Jurakrete (der Suchet-Gipfels liegt links hinten),
 ist die Umgebung weitgehend baumfrei. 
Bei besseren Verhältnissen wäre Weitsicht vom Neuenburger- bis zum Genfersee 
sowie auf die Alpenkette und im Nordwesten nach Frankreich hinüber möglich.





Eine WetterMessStation, die vermutlich den Gleitschirmfliegern dient, 
welche auf dem Suchet einen Startplatz betreiben.

Auf dem höchsten Punkt des Suchet (1588 m.ü.M.) steht kein Gipfelkreuz, 
sondern diese Triangulationspyramide der (früheren) Landesvermessung.
Der Bund baute im Jahr 1884 seine ersten Pyramiden aus Eisen, auf dem Berner Niesen (heute nicht mehr erhalten) und auf dem Bündner Piz Languard. Die meisten wurden kurz vor dem Ersten Weltkrieg errichtet, als der Hauptteil der Landesvermessung schon abgeschlossen war. Es kann denn bereits für die damalige Zeit eine auch symbolische Bedeutung der Gestelle angenommen werden, wenngleich man bei der notwendigen Nachführung der Daten weiterhin auf die Fixpunkte angewiesen war.
Das neue, seit den 1990er Jahren genutzte GPS-gestützte Vermessungsnetz der Landesvermessung LV95 fusst hingegen auf anderen Punkten, die nur mehr mit Beton und Metall im Boden markiert sind. Swisstopo fasste daher Mitte der 1990er Jahre aus Kostengründen den Beschluss, die Pyramiden nicht mehr zu unterhalten und abzubauen. Dies habe aber den Widerstand kantonaler Vermessungsämter ausgelöst, sagt Andreas Schlatter, der bei Swisstopo für geodätische Fixpunkte zuständig ist. Für Grundbuch- und Bauvermessungen würden die Pyramiden vielerorts nämlich noch als Referenzpunkte genutzt. Auch Tourismusverantwortliche wehrten sich gegen das Verschwinden. Der Kompromiss: 38 der Pyramiden werden nun von Kantonen, Gemeinden oder örtlichen Vereinen unterhalten, 22 von Swisstopo. – Der Föderalismus macht also auch vor diesen Monumenten nationalstaatlicher Vermessung nicht halt.
Quelle (NZZ / 22.07.09): http://www.nzz.ch/die-triangulationspyramide-1.3153333



Blick ins nahe Frankreich:
Die Landesgrenze liegt nur rund 1 km nordwestlich des Suchet.



Chalet Grange Neuve




Chalet Grange Neuve



Vom Suchet-Gipfel (P. 1588) 
steige ich zum nahen Restaurant "Chalet du Suchet" hinunter (P. 1489) 
und anschliessend zum Kreuz hoch (P. 1553).
Bei der Wegkreuzung La Poyette (P. 1331) entscheide ich mich, 
die Wanderung Richtung Saint-Croix fortzusetzen
und nicht nach Ballaigues abzusteigen.

Das Restaurant "Chalet du Suchet":
http://www.myswitzerland.com/de-ch/le-chalet-d-u-suchet.html



Chalet du Suchet, 1489m







Drei Wanderer unter einem kurz wolkenlosen Himmel 
neben dem Kreuz beim Wegpunkt P. 1553, 
zu dem ich nun ebenfalls hochsteige.



Gleich wird das "Chalet du Suchet" in einer Wolke verschwinden.

Blick neben dem Kreuz vorbei zur Le-Suchet-Triangulationspyramide (links hinten).



Diese "Toblerone" aus Beton .......

.... und zahlreiche Bunker erinnern daran, 
dass die Landesgrenze in der Nähe liegt.

La Poyette, 1331m:
Ich wähle nun den Weg Richtung Grange Neuve / Sainte-Croix.






Vorne die Felswände der Aiguilles de Baulmes.



Das "Chalet Grange Neuve", 
zu dem ich zuvor oben von der Krete her runtergeschaut habe:
http://www.buvette-alpage.ch/grange-neuve

Die Jugendlichen, denen ich bald wieder begegnen werde, werden sich hier einquartieren.





Grange Neuve, 1356m



Tief hängen die Wolken über den Aiguilles de Baulmes, ........

........ dafür hat sich die Sicht Richtung Genfersee .....

....... und Neuenburgersee etwas verbessert.
Im Bild: Die Stadt Yverdon



Die Jugendlichen, die am Vormittag 
ebenfalls in Baulmes losgewandert sind, 
 kommen entgegen.
Ein Lehrer oder Leiter berichtet mir,
sie seien oben in den Felsen gewesen 
und nun auf dem Weg zur Unterkunft 
in Grange Neuve.


Auf schmalem Pfad ......
....... entlang den Felsen 
unter "Cul de Murs" steige ich nach "Mont de Baulmes d'en Haut" auf.

Blick zurück zum Le Suchet (links)

Tiefblick auf das Dorf Baulmes, 
wo ich vor fünf Stunden losgelaufen bin.

Yverdon am Neuenburgersee

Das Restaurant Mont-de-Baulmes

 Mont de Baulmes d'en Haut, 1271m:
Von hier steige ich nach Sainte-Croix ab.

Saint-Croix in Sicht


Kurz vor Sainte-Croix führt dieser Steg über den Bachlauf des Arnon.
Ankunft in Sainte-Croix, 
wo die Schmalspurbahn für die eindrückliche Fahrt 
zurück nach Yverdon bereitsteht.

Sainte-Croix, 1066m


  
INFOS (teilweise abweichende Routen): 

- hikr.org: http://www.hikr.org/dir/Le_Suchet_5253/ped/ 

- baumwanderungen.ch: Über den Col de l`Aiguillon/VD 

- schweizerfamilie.ch: Eine zackige Angelegenheit 

- tagesanzeiger.ch: Bunker und Zackenfestung

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