Donnerstag, 27. Juni 2013

Über den Massaweg (-> Massaschlucht) von Blatten bei Naters nach Ried-Mörel

Heute Donnerstag habe ich Martha und Conny auf ihrer Wanderung über den Massaweg begleitet. Dieser kühne, stellenweise in den Fels gehauene Suonenweg führt hoch über der Massaschlucht vom Gebidum Stausee her schluchtauswärts Richtung Rhonetal. 
(Die Riederi-Suone, deren Trassee der Weg folgt, wurde allerdings 1945 stillgelegt und in einen Stollen verlegt.)

ROUTE:
Blatten (1327m) - Blattnerschlucht - 
Staumauer / Stausee Gibidum (1439) - 
Gragg - Massaweg / Massaschlucht - 
Summerseili (1250m) - Ried-Mörel (1198m)

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:

Picasa-Bilder von Martha:
Massaweg



Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch

Streckenlänge ca. 9 km; 250 m aufwärts, 400 m abwärts


Von Brig her sind wir nach 20-minütiger Postautofahrt 
in Blatten bei Naters angekommen.
Wir beginnen kurz vor 11 Uhr unsere Wanderung 
in Richtung Gibidum Stausee / Massaweg / Ried b. Mörel. 
Die Staumauer erreichen wir kurz vor 12 Uhr, 
den eigentlichen Massaweg durch den Fels über der Massaschlucht 
rund eine halbe Stunde später und in Ried-Mörel sind wir um 14:30.
Der alte Dorfteil von Blatten mit der Theodulskapelle.

Am östlichen Dorfrand überqueren wir 
die Holzbrücke über den Bruchi-Bach 
und betreten die urtümliche Blattnerschliecht / Blattnerschlucht.
Hie und da lohnt sich ein Blick aufs GPS-Gerät, 
denn verschiedene Wegspuren führen durch dieses Felssturzgebiet.

Wir wählen den lohnenswerten Weg über die Gibidum Staumauer. 
Eine etwas kürzere Route 
verläuft unterhalb der Staumauer auf direkterem Weg 
(über die Gibidum-Brücke) zur gegenüberliegenden Schluchtseite.
(Am Wegweiser bei der Abzweigestelle Staumauer / Brücke ist  unsere Route über die Staumauer nicht speziell angeschrieben.)
Blick über die Massaschlucht hinweg in Richtung Rhonetal.

Zoomblick hinüber auf das am meisten ausgesetzte Wegstück des Massawegs (links), 
dort wo er aus dem Fels herausgesprengt worden ist. 
Links oben liegt vermutlich die Abbruchstelle des Felssturzes, 
welcher vor zwei Monaten den Massaweg zerstört hat 
(siehe nachfolgenden Zeitungsartikel).

Vermutlich am 28. April 2013 hat ein massiver Felssturz den Massaweg zerstört 
und Schäden von mehr als 130'000 Franken verursacht.
Online-Berichte dazu im "Walliser Boten":  
17.05.13 / Gewaltiger Bergsturz / Massaweg weggerissen
25.05.13 / Bald grünes Licht am Massaweg 

Wir erreichen den Gibidum Stausee.
Über die Staumauer-Krone 
gelangen wir auf die gegenüberliegende Schluchtseite.

Der Gibidum Stausee wird vorwiegend vom Schmelzwasser des grössten Alpengletschers, dem Grossen Aletschgletscher, gespeist.

Der Abstieg zur Staumauer erfolgt .......

..... über einen hohen Treppenturm, 
der beim Tritt-Trippeln in Vibration versetzt wird.
Panorama-Aufnahme auf der Staumauer.

Die Treppe auf der Ostseite der Gibidum Staumauer. 
Nach diesem kurzen Aufstieg führt der Weg hinunter zur Gibidum-Brücke.

Blick zurück auf Staumauer und Stausee. 
Weiter hinten, zwischen dem Gibidum Stausee 
und dem Grossen Aletschgletscher,
führt eine 124 Meter lange Hängebrücke rund 80 Meter hoch 
über die Massaschlucht. 
Darüber führt der Wanderweg von der Riederalp / Riederfurka zur Belalp.


Über die Gibidum-Brücke 
führt der alternative und direktere Zugang zum Massaweg 
(siehe Kartenausschnitt weiter oben).

Hier, kurz nach "Gragg", beginnt der eigentliche Massaweg. 
Die entgegenkommende Gruppe bestätigt uns, 
dass der Felsenweg zur Zeit problemlos begehbar ist.



Zoomblick auf die Felsnase, 
in welcher der Massaweg kurz durch einen Stollen führen wird. 
An der Felswand hängen "Museumstücke" der Holzkänel, 
durch welche bis 1945 das Wasser der Riederi-Suone geleitet worden ist.


Auf dem nun folgenden Wegstück ist der Massaweg 
mit Hilfe von Sprengungen aus dem Fels herausgebrochen worden.
Vermutlich dort vorne musste der Massaweg 
nach dem kürzlich erfolgten Felssturz neu aus dem Fels gesprengt werden.
Der Weg ist so grosszügig breit angelegt 
und seitlich mit Ketten oder Stahlseilen versehen, 
dass eigentlich nirgendwo "mulmige Absturz-Gefühle" aufkommen.
Trotz "Dach über dem Kopf" hoffen wir, 
dass uns auf diesem Wegstück weder Felsabbrüche, Gewitterregen 
noch Sturmböen in Angst und Schrecken versetzen werden.

Seitlicher Tiefblick in die Schlucht, hinunter zur wasserarmen Massa.

Gelegentlich liegt die Zukunft im Ungewissen, .....
..... doch das Leben geht meistens weiter, 
was der Blick zurück beweist.




 Seltener Blick auf das spärliche Restwasser der Massa. 
SRF-Video "Schweiz aktuell" / 11.05.05:
Canyoning in der Massaschlucht



 Andernorts im Wallis führen Suonenwege 
an solchen Stellen schon mal aussen an einer Felswand entlang. 
Siehe FF-Blog:
15.10.11 / Von Mund nach Ausserberg - den Suonen Gorperi und Niwärch entlang


Hier hingegen kommt wohl ganz selten jemand auf die Idee, 
diesem Holzkänel entlang gehen zu wollen.

Ein kurzer Stollendurchgang ersetzt den luftigen Suonen-Horror
aussen an der Felsnase entlang.
Eine kurze Feucht-Stelle 
beendet die "Dynamit-Passage" des Massawegs.

Und auch von oben ist nun kurz etwas Feuchtigkeit spürbar.

Tiefblick auf Naters und Brig. 
Der Massaweg verlässt nun die Massaschlucht 
und verläuft dem Rhone-Talhang entlang Richtung Ried-Mörel.
Links unten fliesst die Massa in die Rhone.

Hier ist der Weg deutlich schmäler als vorhin über der Schlucht.

Die Regen-Pellerinen könnten eigentlich wieder verstaut werden, ....
...... doch sie sind farblich so schön auf die Umgebung abgestimmt.

Zoomblick auf den Briger Bahnhof.
Abzweigung hinunter nach Bitsch / Wasen -> Naters / Brig. 
Wir bleiben auf dem Höhenweg und gehen weiter nach Ried-Mörel.






Kurz vor Ried-Mörel gehen wir doch noch 
entlang einem wasserführenden (rekonstruierten?) Abschnitt 
der eigentlich inaktiven Riederi-Suone.


Ankunft in Ried-Mörel, einem Gemeindeteil von Riederalp.

Ist das ein böser, ein misstrauischer oder doch ein gutmütiger Blick,
der uns in Ried-Mörel empfängt?
Der Massaweg lässt sich natürlich auch in umgekehrter Richtung begehen. 
Auf diesem Wegweiser in Ried-Mörel werden dafür 
bis Blatten drei Gehstunden angegeben.
Die Gondelbahn (kostenlos mit GA / Tageskarte) 
bringt uns hinunter zur FO-Bahnstation Mörel. 
Von dort fahren wir über Andermatt und Göschenen zurück.


   
Weitere Infos zum Massaweg:
- Tagi-Outdoorblog von Thomas Widmer: Mein Walliser Schlucht-Abenteuer
- wandersite.ch: Massa-Weg (Bissenweg)
- Brig Belalp Tourismus: Massaweg

Herzlichen Dank an Martha und Conny 
für die Einladung zu dieser Schweizer Rundreise:
Zürich - Bern - Brig - 
Blatten - Ried-Mörel - Mörel -
Andermatt - Göschenen - Zürich 
(inkl. Wanderung über den Massaweg). 
Beat

2 Kommentare:

  1. Hallo Beat, en schöne Rückblick, schad han ich nöd chöne mit cho das hetti mir nämlich au gfalle, Gruess Heidi

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  2. Hallo Beat vielen Dank für die Begleitung und den wunderschönen Blog. LG Martha

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