Samstag, 20. Juli 2013

Hüttentour über den "Nepali Highway" im Furkagebiet

Heute Samstag waren wir im Furkagebiet unterwegs. Vom Furkapass (Furkablick) sind wir zur Sidelenhütte aufgestiegen, von dort über den "Nepali-Highway" zur Albert-Heim-Hütte SAC gewandert und schliesslich nach Realp im Urserental abgestiegen.

Als "Nepali-Highway" wird die blau-weiss markierte Wegetappe zwischen der Sidelenhütte und der Albert-Heim-Hütte SAC bezeichnet. Sie trägt diesen Namen zu Ehren eines nepalesischen Küchengehilfen, welcher in der Albert-Heim-Hütte tätig war und diesen Weg eröffnet hat. (Genauere Infos zur "Geschichte" dieses Wegabschnitts habe ich nicht gefunden.)

Vorbemerkung zur angetroffenen Schneesituation (Mitte Juli 2013):
Wir waren auf einer Höhe um 2500-2700 m.ü.M. unterwegs. Zwischen Furkablick / Sidelenhütte / Albert-Heim-Hütte und anschliessend hinunter bis etwa zum Lochbergbach sind wir schätzungsweise auf etwa der Hälfte des Weges durch sulzigen Schnee gestapft. Dies, obwohl das Wandergebiet weitgehend nach Süden ausgerichtet ist. Gamaschen wären somit ganz nützlich gewesen. Hie und da ist schon mal jemand ausgerutscht oder knietief eingesunken, konnte sich aber ohne fremde Hilfe wieder befreien. Unter diesen Bedingungen allein unterwegs zu sein, ist somit sicher nicht ratsam. Die Bergbäche führen viel Schmelzwasser. Bis auf eine Ausnahme, konnten wir Stege benutzen. Beim Lochbergbach haben wir für die Durchquerung die Schuhe ausgezogen.

ROUTE: 
Furkapass / Furkablick / Galenbödmen (2430m) -
Sidelenhütte (2708m) - 
"Nepali Highway" - 
Albert-Heim-Hütte (2543m) - 
Realp (1540m)

Mit dabei:
Daniel, Agnes, Martha, Romedi, Hans, 
Peter und Agnes, Gabi

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:

Bilder von Martha:

Bilder von Romedi:




Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch

Streckenlänge ca. 16 km; 500 m aufwärts, 1400 m abwärts
Kurz nach 9 Uhr kommen wir mit dem Postauto von Göschenen und Andermatt her bei der Haltestelle "Furkapass, Hotel Furkablick" an. Das Postauto fährt anschliessend weiter zur nahen Furka-Passhöhe, anschliessend hinunter nach Oberwald im Obergoms (VS), über den Grimselpass nach Meiringen (BE) und schliesslich über den Sustenpass zurück nach Göschenen im Urnerland.

Um 09:15 beginnen wir den angenehm flachen 300-Meter-Anstieg zur Sidelenhütte. 
Dort kommen wir um 11 Uhr an. 
Bei der benachbarten Albert-Heim-Hütte sind wir um 14 Uhr. 
1000 Meter tiefer in Realp werden wir um 16:45 eintreffen.






Schon bald erblicken wir rund 2 km entfernt unser erstes Zwischenziel: 
Die Sidelenhütte, 
umgeben von den Kletterfelsen aus Granit.

Zoomblick auf die Sidelenhütte.

Später werden wir seitlich deutlich steiler abfallende Schneefelder 
zu durchqueren haben.



Blick auf Tiefenbach an der Furka-Passstrasse. 
Von dort führt der kürzeste Weg hinauf
zur rund 400 Meter höher gelegenen Albert-Heim-Hütte SAC.
Zwischen Realp und Tiefenbach wird die im Winter gesperrte Passstrasse als Winterwander- und Schlittelweg gewalzt.
Siehe dazu FF-Blog:
12.02.12 / Auf Winterwanderweg am Furkapass: Realp - Tiefenbach - Realp

Zwischen Schnee und Fels überqueren wir den Sidelenbach ....

...... über diesen Metallsteg. 
Das Überqueren der "Schneebrücke" davor ist nicht ratsam!
Solche Hohlräume unter abschmelzenden Schneefeldern 
können unsichtbar und verhängnisvoll sein.






Die Granit-Felsentürme "Kleines Kamel" / "Grosses Kamel", 
die hinter der Sidelenhütte in den Himmel ragen. 
Das "Kleine Kamel" (links) war 2008 / 2009 
Schauplatz einer Sportausrüster-Werbeaktion: 
Mammut-"Schuhkontrolle" mit 26 Bergführern und Alpinisten.










Die Mammut-"Schuhkontrolle" auf dem "Kleinen Kamel",
fotografiert vom bekannten Bergfotografen Robert Bösch
Bildquelle: http://bc.mammut.ch/de/testevents/bootcontrol

Links im Bild die Sidelenhütte, 
dahinter die Kamel-Felsformation 
und am Hang rechts unter dem Chli Bielenhorn 
ist die Wegspur des "Nepali-Highway" zu erkennen.


Gegenseitige "Schuhkontrolle" im kleineren Stil.





Die Sidelenhütte auf 2708 m ist der höchste Wegpunkt 
auf unserer heutigen Wanderung.



Das eindrückliche Mammut-Werbeplakat 
hängt auch in der Küche der Sidelenhütte.




Wir verlassen die Sidelenhütte 
über den weiss-blau-weiss-markierten Alpinweg, 
der die Bezeichnung "Nepali-Highway" trägt.









Der aufgezeichnete Verlauf des "Nepali Highway" 
zwischen der Sidelenhütte und der Albert-Heim-Hütte SAC.



Die Schneefelder nach der Sidelenhütte sind seitlich deutlich abschüssiger als jene, 
die wir zuvor durchquert haben. 
Da der Schnee aber sulzig weich ist, haben die Schuhe recht guten Halt.

Ein kurzer Abschnitt mit Seilsicherung.



Hangquerung abwechselnd durch Schneefelder und aperes Gelände.



Hochblick zur .....

..... Südwand am Chli Bielenhorn, in der geklettert wird.


Durch solche Felsblöcke hindurch 
ist hie und da ebenfalls ein wenig Kraxel-Kletterei erforderlich.




Die Gruppe dort drüben hat die (anspruchsvollere) Route 
über die Untere Bielenlücke gewählt.

Die Albert-Heim-Hütte SAC 
thront wie ein Adlerhorst auf einem Felshöcker.

Ein weiterer Steg, dank dem wir trockenen Fusses 
auf die andere Bachseite gelangen können.

Schlussaufstieg zur Albert-Heim-Hütte SAC.



Hier werden wir nach dem Abstecher zur Albert-Heim-Hütte 
den Weg Richtung Realp (1 Std. 50 Min.) einschlagen. 
Eine kürzere Abstiegs-Route führt in gut einer Stunde
nach Tiefenbach hinunter.

Späte (14 Uhr) Mittagsrast vor der Albert-Heim-Hütte SAC
Aktuelles Webcam-Bild in Richtung Südost (mit Schafberg):
http://www.albertheimhuette.ch/index.php?id=411

Die Flaggen von Uri und "150 Jahre SAC" vor einem Himmel, 
der sich zunehmend mit Wolken überzieht.

Wir entschliessen uns also, nicht die 400 Meter nach Tiefenbach, 
sondern die 1000 Meter nach Realp abzusteigen. 
(Ab Realp bestehen stündliche Zugsverbindungen, 
ab Tiefenbach seltenere Postautoverbindungen.)

Ganz nahe auf einem Fels vor uns ein Mungg, 
ein weiterer beobachtet uns aus seiner Höhle heraus.

Abzweigung (blau-weiss) zur Lochberglücke, 
einen Übergang hinüber zum Göscheneralpsee.



Vorne an der Geländekante stürzt der Lochbergbach 
über einen Wasserfall Richtung Realp in die Tiefe. 
Zuvor müssen wir das Wasser (diesmal ohne Steg) überqueren.

Martha wagt als Einzige die Überquerung mit Schuhen an den Füssen,
balancierend von Stein zu Stein.

Alle andern ziehen die Schuhe aus 
und gehen durchs eiskalte Wasser: 
hier Daniel, .....

..... anschliessend Romedi .....

..... und an einer anderen Stelle Agnes.

Blick zurück, 
rechts der Wasserfall des Lochbergbachs bei der Lochbergegg.


Tiefblick auf Realp



Kurz vor 17 Uhr, bei leichtem Regen-Getröpfel, treffen wir in Realp ein.

Für die Rückfahrt nach Andermatt und Göschenen 
benützen wir ab Realp die Matterhorn-Gotthard-Bahn.

Von der Realp zur Albert-Heim-Hütte werden 3:30 
und zur Sidelenhütte 5:15 angegeben. 
Wir waren (inkl. Pausen) in der Gegenrichtung 
ab Furkapass / Furkablick siebeneinhalb Stunden unterwegs.

Herzlichen Dank an alle für die Teilnahme.
Beat

Infos und Fotos (teilweise abweichende Routen):
- Wanderbuch "Die schönsten Genusstouren" / AT-Verlag / S. 96/97 
- top-of-uri.ch: Nepali-Highway
- hikr.org: http://www.hikr.org/tour/post8249.html 
- hikr.org: http://www.hikr.org/tour/post54649.html
- Sidelenhütte: http://www.sidelen-huette.ch/ 
- Albert-Heim-Hütte: http://www.albertheimhuette.ch/ 

5 Kommentare:

  1. Tolle Leistung - ein Bravo der ganzen Truppe! Vorallem dann noch den Abstieg hinunter nach Realp. Bin vor ein paar Jahren bei weniger Schnee vom Tiefenbach zur Albertheimhütte - dann den Nepali-Highway zur Sidelen und zurück zum Tiefenbach gewandert. Hat mir gerade genügt! Sylvia

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  2. So schöni Bilder, da wär ich au gärn däbi gsi, LG Heidi

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  3. Mit grossem Interesse gelesen.
    Ihr seid ganz schön gut. Hut ab!

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  4. Herzlichen Dank Beat für diese schöne und abenteuerliche Wanderung und den tollen Blog. LG Martha

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  5. Beat herzlichen Dank für diese tolle Wanderung. LG Gabi

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