Dienstag, 16. Juli 2013

Rundwanderung Südtessin / Italien: Sagno (TI) <-> Monte Bisbino (IT)


Heute Dienstag habe ich zusammen mit Heidi und Daniela den Monte Bisbino überwandert. Dieser 1325 Meter hohe Hügel liegt zwischen Mendrisio und dem Lago di Como, wenige Meter von der CH-IT-Grenze entfernt auf italienischem Gebiet. Aufgestiegen sind wir vom Tessiner Dorf Sagno aus. Der Weg führt entlang dem Grenzgrat zwischen dem Valle di Muggio (TI) und dem Valle Greggio (IT). Auf dem Abstieg zurück nach Sagno haben wir italienisches Gebiet durchquert.

 ROUTE:
Sagno (701m) - Grenzstein 55A (908m) - 
Cavazzo - Grenzübertritt beim Grenzstein 53 -
Monte Bisbino (1325m) - 
Monti Duello (756m) - Monti Pievenello - 
Monti Piazzolla - Croce dell'Uomo (790m) -
Grenzübertritt zwischen Grenzsteinen 56 / 57 -
Sagno (701m)

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:




Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch

Streckenlänge ca. 14 km; 800 m auf- und abwärts

Um 09:45 beginnen wir den rund 600-Meter-Aufstieg 
von Sagno zum Monte Bisbino über den "sentiero panoramico". 
Die Anfahrt von Mendrisio nach Sagno haben wir mit dem Auto zurückgelegt. 
(Zwischen Mendrisio und Sagno besteht auch eine Postautoverbindung.) 
Den Monte Bisbino erreichen wir, 
exakt wie auf dem Wegweiser angegeben, nach zwei Stunden. 
Um 15 Uhr werden wir wieder zurück in Sagno sein.
FF-Blog meiner Wanderung zwischen Mendrisio und Sagno / Chiasso:
31.03.13 / Querung der Breggia-Schlucht: Mendrisio - San Martino - Sagno - Chiasso

Ein grosser Teil der heutigen Wanderung 
verläuft durch mehr oder weniger schattigen Wald, 
was wir an diesem 30°-Grad heissen Julitag zu schätzen wissen.

Der schweizerisch-italienische Grenzstein 55A. 
Diese fortlaufend nummerierten Grenzsteine 
sind auch auf der Schweizer Landeskarte eingetragen
und manchmal für die Orientierung im Gelände ganz nützlich.

Erinnerung an die biblischen "Drei Kreuze auf Golgatha"?
Beim Grenzstein zweigt der Weg nach Norden ab und verläuft nun entlang dem Grat zwischen den beiden Tälern Valle di Muggio (TI) und Valle Greggio (IT). Die Grenze verläuft etwas östlich (rechts) unterhalb des Grates. Ob (auch noch) ein durchgängiger Grenzweg besteht, ist beim Blick auf die Schweizer Landeskarte unsicher.



Der erste Vorbote einer uns bevorstehenden "Heugumper-Invasion".

Begegnung mit anderem Kleingetier. 
Die grossen Tiere haben sich ganz in den Schatten verzogen.



Unzählige Heuschrecken, wohin wir schauen, ......

..... vermutlich bald werden die Sträucher kahlgefressen sein.

Etwas oberhalb der 1000-Meter-Höhe verlässt der Gratweg Wald und Gebüsch. 
Die Weitsicht wird allerdings durch sehr starken Dunst verhindert.
Entsprechend hoch sind auch die Ozonwerte in der Tessiner Luft:
"Endlich ist es in der Schweiz seit mehreren Tagen wirklich Sommer. Doch das tolle Wetter treibt im Tessin die Ozonwerte in die Höhe: Anfang Woche wurde an allen Messstationen in der Sonnenstube der Grenzwert von 120 Mikrogramm deutlich überschritten. Der Spitzenwert lag in Mendrisio bei 211 Mikrogramm." Quelle (16.07.13): www.20min.ch

GratWegWanderung

Dunstiger Durchblick auf die Dörfer im Valle di Muggio, 
hier vermutlich auf Caneggio und Campora.

Blick auf unser heutiges Gipfelziel, den Monte Bisbino.

Blick zurück in Richtung Mendrisio. 
Zwischen den beiden Hügeln in der Bildmitte liegt Sagno, wo wir losgewandert sind.








Zoomblick zum "Antennenwald" auf dem Monte Bisbino.

Schweisstreibender Schlussaufstieg.
Kurz vor 12 Uhr sind wir auf dem Monte-Bisbino-Gipfel, 
dessen Umgebung mit den zahlreichen (wohl gegen zehn) Antennenmasten
und ihren surrenden Geräuschen ziemlich gespenstisch wirkt.


  
Der Monte Bisbino ist ein 1325 m hoher Berg, der sich am unteren westlichen Arm des Lago di Como erhebt. Oben auf dem Berg sind verschiedene Einrichtungen zu finden, nämlich das Santuario della Beata Vergine, datierend aus dem 17. Jahrhundert (das Gebäude ist nicht im Originalzustand erhalten, sondern wurde irgendwann einmal neu errichtet), eine Wetterstation und eine merkwürdige Antennenanlage, die möglicherweise dem italienischen Heer gehört. Die militärische Nutzung des Berges geht noch auf die Zeit von vor dem ersten Weltkrieg zurück, als man in Italien glaubte, sich vor einem deutschen Angriff über die Schweiz durch den Bau der Linea Cadorna schützen zu müssen, die auch am Monte Bisbino entlanglief.

Bis fast auf die Bergspitze führt von Cernobbio über Rovenna hoch ein asphaltierter Weg, dessen unterer Teil zu den schönsten Aussichtsstraßen am Lago di Como zählt. Und auch vom Monte Bisbino selbst ist ein weiter Blick geboten, angeblich sieht man an klaren Tagen bis zum Apennin. Im oberen Teil der Straße ist der Asphalt aber nicht der allerbeste, was die Abfahrt ein wenig holperig gestaltet. Wer denselben Teil des Lago di Como aus der entgegengesetzten Perspektive sehen möchte, dem sei die nahegelegene Auffahrt von Como aus nach Brunate und weiter zum Faro Voltiano ans Herz gelegt. 
Ob an Wochenenden hier oben 
auf dieser fussballplatzgrossen aussichtsreichen Rasenfläche mehr Betrieb ist?
Heute kann die Fernsicht hinter dem Dunstschleier 
und mit Hilfe der Panoramatafeln nur erahnt werden.
Das "Ristoro Alpino Vetta Bisbino" ist heute geschlossen:  
www.vettabisbino.it


Von Cernobbio am Comersee (auf der italienischen Seite)
ist der Monte Bisbino auch über eine Fahrstrasse erreichbar.

Die Wallfahrtskirche 
"Santuario della Beata Vergine" 
auf dem Monte Bisbino.

Für den Abstieg und die Rückkehr nach Sagno wählen wir eine Route nach Süden über das italienische Valle Greggio. Eine andere Variante wäre, auf der Schweizer Seite ins Valle di Muggio (Bruzella / Caneggio) abzusteigen.

Blick über das Valle Greggio zum Grenzgrat, dem wir am Vormittag gefolgt sind.

Wegweiser "auf italienisch".

Tiefblick auf den Lago di Como. 
Unten liegt Cernobbio und hinten am Seeende Como, 
benachbart zur Schweizer Grenzstadt Chiasso.

Ein dichtes Laubdach sorgt auch hier am Südhang für angenehmen Schatten.

Dort hinüber, auf die gegenüberliegende Talseite, müssen wir gelangen,
um wieder die Grenze zur Schweiz überqueren zu können.


Das gegenüberliegende Monti Piazzola werden wir später durchqueren.

Monti Pievenello

Schattenliebend

Hitzeliebend

Diese Brücke, ......

...... die uns den Zugang zur rechten Talseite des Valle Greggio ermöglicht, 
ist in der Schweizer Landeskarte (noch) nicht eingezeichnet.  
<-? <-?: Diese in der Schweizer Karte eingezeichneten Wege hinüber zur Grenze haben wir nicht vorgefunden. Zwei einheimische Frauen erklären uns in Monti Piazzola aber einen Weg, der nach Sagno (via Croce dell'Uomo) führt.
Während der Siesta-Hitze durchqueren wir Monti Piazzola.

Blick hinüber nach Monti Pievenello.

"Sagn" tönt schon mal einigermassen nach "Sagno", 
wo wir ja hinwollen.



Der Weg nach Sagno.

Tiefblick auf Chiasso

Der Zollübergang an der Autobahn zwischen Chiasso und Como.

Zahlreiche Holzschnitzereien schmücken den Weg 
zwischen Monti Piazzola und der Schweizer Grenze.

Unverkennbar: 
Der (barrierenfreie) Grenzübergang Italien / Schweiz.

Kurz vor Sagno treffen wir wieder auf den Wegweiser, 
der uns am Vormittag den Weg zum Monte Bisbino angezeigt hat.

Um 15 Uhr sind wir zurück in Sagno.
 Herzlichen Dank an Heidi und Daniela.
Beat

1 Kommentar:

  1. Tolle Bilder, ich bekomme schon wieder wahnsinnige Lust aufs Wandern. Für mich ist es eine der schönsten Dinge, die man tun kann. Am liebsten bin ich in der Umgebung vom Lana Hotel, wo keine Autos erlaubt sind und ich den wunderbaren Ausblick genießen kann. Alle 2 Jahre geht es für mich dorthin

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