Siehe Blog vom 14.08.13
In den vergangenen Tagen machte ich mich nun auf die Suche nach zwei weiteren "Historischen Grenzsteinen", welche sich nordwestlich des "Grossen Grüningersteins" befinden.
Die Suche verlief bisher ohne Erfolg. Darum habe ich mich heute beim Verkehrs- und Verschönerungsverein Herrliberg (VVH) nach genaueren Standortangaben erkundigt.
Der VVH beschreibt nämlich in einer kürzlich erschienen Broschüre "Herrliberg für Neugierige" und in einem "Virtuellen Dorfrundgang" diese "Historischen Grenzsteine" auf dem Pfannenstiel.
Frau Antonia Baumann hat mir anschliessend drei Fotos übermittelt, welche das Auffinden der Grenzsteine ermöglichen. (Gleichzeitig hat sie mich darauf aufmerksam gemacht, dass "Grenzsteintourismus" vermieden werden sollte, da die Steine unter Schutz stehen.)
Mit Hilfe der Fotos machte ich mich heute Nachmittag nochmals auf die Suche nach den Grenzsteinen und wurde nun auch fündig.
4: Grenzstein neben Pflanzschuelweg 3: Grenzstein neben Guldenerstrasse / Küsnachterbach 2: Kleiner Grüningerstein (nicht mehr auffindbar) 1: Grosser Grüningerstein |
Die Zürcher Landvogteien im Jahr 1750. Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert wurde das Gebiet des heutigen Kantons Zürich weitgehend durch Vogteien verwaltet. Abbildung aus: Eine Landschaft und ihr Leben: das Zürcher Oberland (2001 / vdf Hochschulverlag) "Im Jahr 1470 bestehen in den Untertanengebieten, in denen Zürich neben der Landeshoheit auch die Gerichtsherrschaft ausübt, sechs Landvogteien und 17 Obervogteien, zu denen später noch weitere hinzukommen. Herrliberg gehört zur Obervogtei Küsnacht. Die Vogteien bestehen bis 1798." Quelle: http://www.vvherrliberg.ch/rundgang/punkt-97.html |
Ausgehend von Hinter Guldenen mache ich mich auf die Grenzstein-Suche. |
Nach längerem Kreuz-und-Quer-Trip im Wald finde ich den ersten Grenzstein (4), der im Breitiholz oberhalb des Pflanzschuelwegs gut versteckt ist. |
"Oberhalb des Pflanzschuelwegs ragt auf Küsnachter Gebiet unweit der Herrliberger Grenze auf 757 m Höhe ein rund 60 cm hoher Stein aus dem Boden, mit satteldachartigem Abschluss. Eingemeisselt sind die Buchstaben GE und K (Landvogtei Greifensee, Obervogtei Küsnacht) sowie die Zahl 4, die darauf hinweist, dass es sich um einen von mehreren derartigen Grenzsteinen handelt. Die Linie zwischen den Steinen Guldenerstrasse und Pflanzschuelweg entspricht der alten Gemeindegrenze."
Quelle: http://www.vvherrliberg.ch/rundgang/punkt-97.html
Der zweite Grenzstein ist einfacher zu finden. Er befindet sich in der Böschung zwischen Guldenerstrasse und Küsnachterbach. |
"Ein weiterer rund 40 cm hoher und 30 cm langer Stein ist dreieckig und liegt etwas unterhalb der Guldenerstrasse nahe dem Küsnachterbach. Dieser «Dreigemeinden-Grenzstein» trägt die Buchstaben GN, GE und K (Landvogtei Grüningen, Landvogtei Greifensee, Obervogtei Küsnacht)."
Quelle: http://www.vvherrliberg.ch/rundgang/punkt-97.html
"Der «Kleine Grüningerstein» ist ein unauffälliger roter Ackerstein mit einer Breite und Höhe von je rund 30 cm. Er trägt auf der Vorderseite die Buchstaben GN (Landvogtei Grüningen) und liegt bis zur Verbreiterung des Hinterbergwegs 1983 (als die Kiesgrube geschlossen und gleichzeitig der Pfad zur Meilener Grenze hin als Hinterbergweg fortgeführt wird) bei der einspringenden Waldecke am Weg. Der Stein ist seither nicht mehr auffindbar."
Quelle: http://www.vvherrliberg.ch/rundgang/punkt-97.html
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"Der «Grosse Grüningerstein» ist ein Findling, etwa 180 cm lang und rund 130 cm breit. Er ragt etwa 100 cm aus dem Boden. Eingemeisselt sind die Buchstaben M, GN und K (Obervogtei Meilen, Landvogtei Grüningen, Obervogtei Küsnacht) sowie die Linien des Grenzverlaufs. Dieser «DreigemeindenGrenzstein» am Zusammentreffen der drei alten Grenzen steht oberhalb des Hinterbergwegs nahe dem heutigen Dreigemeinden-Grenzpunkt Herrliberg/Egg/Meilen."
Quelle: http://www.vvherrliberg.ch/rundgang/punkt-97.html
Der "Grosse Grüningerstein", den ich bereits in der vergangenen Woche erstmals aufgesucht habe. |
Literatur:
Grenzsteine sprechen – wenn sie gefragt werden:
Das Denkmalpflegeinventar historischer Grenzsteine
in "einst und jetzt" / Ausgabe 4 / 2012
Die Zeitschrift zu Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Zürich
PDF-Link: Heft 4 "einst und jetzt"
Zum Schutz der Grenzsteine sollten Sie keine allzu genauen Ortsangaben machen, sonst könnten auch die anderen Steine bald nicht mehr auffindbar sein. Insbesondere Steine an Wegen und Straßen sind da gefährdet.
AntwortenLöschenIch hatte Sie gebeten, zum Schutz der Steine keine genauen Ortsangaben zu machen. Leider haben Sie das doch getan.
LöschenMit Gruss
Antonia baumann
Alle hier besprochenen Steine sind immer noch auffindbar und zum Glück noch nicht entwendet worden. Der Stein an der Guldenerstrasse ist jedoch mit sehr viel Moos bewachsen und kann daher nicht so leicht gefunden werden. Danke für die tollen Beiträge in diesem Blog. Feb. 2023
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