Donnerstag, 3. Oktober 2013

Seen-Wanderung ob Zermatt

Anstelle der ursprünglich vorgesehenen Gastlosen-Umwanderung im Freiburgerland habe ich heute Donnerstag kurzentschlossen eine Seen-Wanderung bei Zermatt unternommen. Die Hoffnung, dass im Wallis weniger Wolken, Nebel und Dunst anzutreffen sein könnten, hat sich erfüllt. Bei prächtiger und "geföhnter" Bergsicht konnte ich auf der ganzen Wanderung das einmalige Matterhorn bestaunen. Ich habe Zermatt heute zum ersten Mal besucht und das "Horu" aus der Nähe bewundern können. 

ROUTE:
Bergfahrt Zermatt -> Sunnegga mit Standseilbahn
Sunnegga (2288m) -
Leisee (2245m) - Findelalp - Stellisee (2537m) - 
Flue / Fluhalp (2618m) -
Grüensee (2300m) - Ze Seewjinen (2296m) -
Mosjesee (2140m) - Findeln Ze Gassen (2051m) -
Abstieg nach Zermatt (1616m)

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
 



Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch
Streckenlänge ca. 17 km; 500 m aufwärts, 1150 m abwärts
Mit der unterirdisch angelegten Standseilbahn erreiche ich in wenigen Minuten 
das/den 2288 Meter hoch gelegene Sunnegga
welches rund 650 Höhenmeter über Zermatt liegt. 
Gegen 09:45 beginne ich hier die Wanderung in Richtung Stellisee / Fluealp. 
Auf der Flue / Fluhalp, dem höchsten und hintersten Wegpunkt der Route, 
werde ich um 11 Uhr ankommen. 
Unten in Zermatt treffe ich um 14 Uhr ein.

Auf Sunnegga bietet sich ein grossartiges Bergpanorama .....

.... mit dem Matterhorn als eindeutigem Blickfang.

Mit dieser kurzen Ausnahme bleiben die umliegenden Bergspitzen 
den ganzen Tag über weitgehend frei von Wolkenverhüllungen.

Nur wenige Minuten unter Sunnegga komme ich zum Leisee, 
dem ersten der fünf kleinen Bergseen, die ich heute sehen werde.

Die fünf Bergseen bei der Findelalp ob Zermatt:
1) Leisee
2) Stellisee
3) Grindjesee
4) Grüensee
5) Mosjesee (künstlicher Stausee, zur Zeit ohne Wasser)

Bergseen Zermatt
Als sich die mächtigen Gletscher rings um Zermatt zurückzogen, hinterließen Sie wasserundurchlässige Senkungen mit Schmelzwasser und damit eine Vielzahl kleiner Bergseen, die bis heute wie kleine funkelnde Schätze zwischen den mächtigen Bergen verborgen liegen. Sie sind begehrter Anziehungspunkt für Wanderer, Badewillige und Fotografen gleichermaßen und bieten eine willkommene Gelegenheit, eine Rast einzulegen und den phantastischen Ausblick zu genießen.
Quelle: http://www.zermattportal.de/viertausender+zermatt/bergseen+zermatt/
   
Der Leisee
Der Leisee ist so winzig klein, 
dass seine Überquerung per Floss keine nennenswerte Abkürzung ist.

Der Berg ist immer der gleiche, 
doch die Umgebung im Vordergrund ändert laufend.

Über den Nordostgrat, den "Hörnligrat", 
verläuft die Normalroute für den Aufstieg zum Matterhorn-Gipfel.

Der am weitaus häufigsten begangene Aufstiegsweg ist der Hörnligrat von Zermatt aus über die Hörnlihütte (Nordostgrat, ZS+). Er stellt den sogenannten Normalweg, also den leichtesten Anstieg, dar. Auf 4003 Metern Höhe, nordöstlich unterhalb des Gipfels, gibt es als Biwak für Notfälle, wie Wettersturz und Zeitverzug, die von der Hörnlihütte aus betreute Solvayhütte mit 10 Notlagern. Weitere Aufstiegsrouten gibt es am Südwestgrat über den kirchendachartigen Pic Tyndall (auch Liongrat oder Italienerweg genannt, ZS+), am Nordwestgrat (Zmuttgrat, S) und am Südostgrat (Furggengrat, SS, wenig begangen). Auch durch die abweisende Nordwand verläuft eine Aufstiegsroute, die hin und wieder von Spezialisten, z. B. Walter Bonatti, gewählt wird.
Zoomblick auf die Hörnlihütte SAC, den üblichen Ausgangspunkt der Matterhorn-Besteigung. Die Berghütte ist 2012 vom SAC an die Burgergemeinde Zermatt verkauft worden und wird gegenwärtig bis zum 150-Jahr Jubiläum (2015) der Matterhorn-Erstbesteigung umfassend erneuert.
Projekt Hörnlihütte 2015: http://www.hörnlihütte2015.ch/home.html
SRF-Video / Schweiz aktuell 16.09.13: Der letzte Tag der alten Hörnlihütte

Weiter nördlich gelegener Nachbargipfel des Matterhorns 
(Gabelhorn / Trifthorn / Zinalrothorn ?)


Zoomblick zum Matterhorn-Gipfel
Der Grindjesee. 
Ich werde später auf dem hinten durchführenden Fahrweg abwärts gehen 
ohne diesen See dabei zu bemerken.
Ein weiterer namenloser (?) kleiner See.

Gipfel im Osten (südliche Ausläufer der Mischabel-Gruppe). 
Dahinter liegt das Saastal und der Mattmarksee.

Föhngewölk Richtung Süden über dem Gornergrat.

Auf dem Weg zum Stellisee 
kommen mir in der sonst menschenleeren Gegend drei Asiatinnen entgegen. 
Im Hintergrund der Findelngletscher.

Am Stellisee auf 2537 m.ü.M.
Blick über den Stellisee nach Osten, links hinten das Bergrestaurant Fluealp, 
zu dem ich anschliessend hochgehen werde.

Der Stellisee bietet sich ......

....... für Wasserspiegelbilder mit dem Matterhorn an.

Ein Fotograf mit Stativ sucht ideale Foto-Standorte.

Das Bergrestaurant Fluhalp


Auf der Flue / Fluhalp erreiche ich den höchsten 
und östlichst gelegenen Wegpunkt der heutigen Wanderung (2618 m.ü.M.).







Der Findelngletscher

Es folgt ein etwas "gfürchiges" Wegstück 
"haarscharf" entlang einem erodierenen Abbruchrand.

Stellenweise ist der Weg bereits abgerutscht.

Einige Male weiche ich seitlich auf den Grashang aus, 
was zum Glück problemlos möglich ist.

Unten am Rutschhang wird Kies und Sand gewonnen 
und über Fahrwege ins Tal transportiert.

Die Schotterstrasse führt bis zum Bergrestaurant Fluhalp hoch und wird auch von Bikern benutzt. Ich gehe nun ein Stück weit auf diesem Weg talwärts und übersehe dabei den Grindjesee, der sich seitlich, rechts unten, versteckt.
Blick hinüber zum Schutthang, .....
...... dem ich vorhin oben der Abbruchkante entlang gegangen bin.




Der Weg führt unter der Seilbahn Gant-Hohtälli durch.


Ich komme an ......


..... den Grüensee (die Farbe stimmt).





Ob am Hörnligrat noch geklettert wird? 
(Die Hörnlihütte ist seit dem 16. September ja geschlossen.) 
In hikr.org ist ein aktueller Tour-Bericht vom 2. September.
Blick hinüber zum Sunnegga, wo ich vor drei Stunden losgelaufen bin.
Über einen Zick-Zack-Weg, 
vorbei an wunderschön herbstlich verfärbten Lärchen, 
steige ich hinunter .......


..... zum Findelbach und überquere den Bergbach auf diesem Steg.

Der Moosjisee (Mosjesee), ......
 ....... der letzte der fünf Bergseen, bietet gegenwärtig kein farbenfrohes Bild. 
Der kleine Stausee ist gegenwärtig eine schmutzige Wasserpfütze.

Blick zurück auf das erodierende Moränengebiet, welches das Material zur Kiesgewinnung für die rege Bautätigkeit in Zermatt liefert.

Ein Sessellift aufs Matterhorn?

Der Plan der beiden Ingenieure aus dem Jahr 1906 – Henri Golliez und Xavier Imfeld, die beide nicht aus dem Wallis stammten – sah vor, dass die Passagiere mit einer elektrisch betriebenen Zahnradbahn von Zermatt zum Schwarzsee und von dort durch einen Tunnel auf den Matterhorn Hörnligrat gebracht werden sollten. In 3.052 Metern Höhe sollten die Gäste dann ein letztes Mal umsteigen: Eine Standseilbahn im Inneren sollte sie zur Endstation auf der Nordseite des Matterhorns rund 20 Meter unterhalb des Gipfels bringen. Eine Stunde und 20 Minuten sollte die Fahrt mit der Matterhorn-Bahn von Zermatt auf den Gipfel des Matterhorns dauern. Quelle: http://www.zermattportal.de/matterhorn/matterhorn-bahn/



Findeln / Ze Gassen



Gottvertrauen und Walliser Pfahlbaustil.

Zermatt in Sicht

Die Bahn von Zermatt zum Gornergrat.

Ankunft im blumengeschmückten Zermatt.

 14 Uhr / Zermatt Kirche 1616m.
In gut fünf Stunden von Zermatt bis zur Hörnlihütte.

Belebte Bahnhofstrasse in Zermatt.
Ein letzter Blick aufs Matterhorn.
Zermatt ist "autofrei". 
Zugelassen sind nur Elektromobile zur gewerblichen Nutzung sowie Pferdekutschen.

Mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn fahre ich zurück nach Visp. 
Allein diese Bahnstrecke ist schon eine (An-)Reise wert.

Weitere INFOS (unterschiedliche Routen):
- wandersite.ch: Von Bergsee zu Bergsee am Matterhorn
- myswitzerland.com: Seenweg Zermatt
- valais.ch: Die 5-Seen-Wanderung 
- zermatt.ch: 5-Seenweg

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