Martha hat diese Wanderung von heute Mittwoch durchs Val Verzasca im Tessin organisiert. Zusammen mit Kurt M. haben wir den "Sentiero Verzasca" begangen:
Das Dorf Sonogno, weit hinten im Verzascatal, weckt bei Kurt und mir Erinnerungen an unsere Schulzeit im kleinen Landschulhaus draussen im Thurgau. Während der letzten Schulstunde am Samstagvormittag hat uns jeweils Lehrer Schmidli in Fortsetzungen eine Jugendbuch-Geschichte erzählt oder vorgelesen: Lederstrumpf, Schatzinsel, Rote Zora und eben auch "Die schwarzen Brüder". Unser Lehrer konnte die Geschichten so fesselnd erzählen, wie es keine Film- oder Theater-Aufführung besser geschafft hätte. Während der Wanderung ab Sonogno talabwärts durchs Verzascatal werden auch diese Erinnerungen wieder wach. (Im vergangen Dezember sind übrigens "Die schwarzen Brüder" in einer Neuverfilmung unter der Regie von Xavier Koller in die Kinos gekommen.)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
Bilder von Martha:
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Die Verzasca bei Lavertezzo |
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Route zwischen Sonogno und Lavertezzo im Val Verzasca.
Streckenlänge ca. 14 km; 200 m aufwärts, 600 m abwärts.
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
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Nach rund einstündiger Postautofahrt (ab Locarno)
kommen wir um 10:30 Uhr in Sonogno an,
der Postauto-Endstation in der hintersten Gemeinde des Val Verzasca. |
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Gegen 11 Uhr, nach einem Rundgang im Dorf,
beginnen wir die vierstündige Wanderung talabwärts Richtung Lavertezzo,
wo wir kurz nach 15 Uhr ankommen werden. |
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In den Gassen von Sonogno. |
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Die Kirche Madonna di Loreto in Sonogno,
erbaut im Jahr 1854 an der Stelle einer älteren Kirche.
(Der Glockenturm wurde 1782 errichtet.)
Die Geschichte der "Schwarzen Brüder" spielt ebenfalls im 19. Jahrhundert:
An einem frühen Morgen im November 1839 macht sich "unser Held", der 13-jährige Giorgio, ganz allein auf den Weg von Sonogno nach Locarno. Zusammen mit anderen Knaben sollte er von dort auf einer Barke weitergebracht werden bis nach Mailand. In Mailand erwartete ihn eine "schlimme Arbeit, genauso schlimm wie der Tod". Einen ganzen Winter lang sollte er als "lebender Besen" in die engen, finsteren Kamine einsteigen und den Russ herunterkratzen. (....)
Quelle (Rotpunktverlag): Das Klappern der Zoccoli / Literarische Wanderungen im Tessin | | |
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Im Gegensatz zu engeren Talabschnitten weiter unten,
ist das Verzascatal hier in der Umgebung von Sonogno breit und entsprechend sonnig. |
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Wir überqueren die Redorta,
welche wenig unterhalb von Sonogno in die Verzasca fliesst.
Hier der Blick talabwärts. |
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Zusammenfluss von Redorta und Verzasca.
Ab jetzt folgen wir dem Flusslauf der Verzasca. |
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Blühende Ginstersträucher ..... |
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........ säumen den Weg durch den Auenwald. |
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Die Kirche von Frasco.
Das Dorf liegt an der Autostrasse auf der linksufrigen Seite der Verzasca. |
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Unterhalb von Frasco überspannen eine alte und gleich daneben eine neue Brücke die Verzasca. Über die alte Brücke führt uns der Wanderweg hier auf die linke Flussseite. |
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Die "Kieselsteine" im Flussbett der Verzasca werden zunehmend wuchtiger,
je länger wir dem Fluss entlang gehen.
Vielleicht entsteht dieser Eindruck infolge der Mittagshitze,
die unsere Hirnflüssigkeit verdampfen lässt. |
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Zerfallende Steinhäuser ... |
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...... von Cortasc (Cordasc), einer verlassenen Siedlung / Maiensäss. |
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Trotz erfolgter Wasserkühlung .... |
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...... sind unsere Wahrnehmungen zeitweise irritierend .... |
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..... bis skurril. |
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Eine Hängebrücke ..... |
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..... führt zu einem nachfolgenden Steg, ..... |
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...... auf dem wir ganz nahe
an einem stiebenden Wasserfall vorbeiziehen. |
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An einer geeigneten Stelle
klettern wir über das steile Flussufer hinunter zur Verzasca, .... |
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..... wo wir auf den Steinen am rauschenden Fluss mittagsrasten. |
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Weiter gehts talabwärts, abwechselnd direkt am Flussufer
und dann wieder mit etwas mehr Abstand zum Wasser
mit den riesigen, farbigen und geschliffenen Steinblöcken. |
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Blick zurück auf eine nachfolgende Wandergruppe .... |
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....... in Hundebegleitung. |
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Nicht immer führen Hängebrücken und Stege über die zahlreichen Seitenbäche,
hie und da ist auch Steinehüpfen erforderlich. |
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Wiederholt kommen wir an Badeplätzen vorbei. |
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Die Badenden lassen sich von diesem Flusskrokodil nicht vertreiben. |
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"Verzasca" bedeutet "grünes Wasser". |
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Ein aufsteigender ..... |
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....... und bald wieder absteigender Treppenweg führt durch ein urtümliches Felssturzgebiet und etwas weg vom Flussufer. |
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Nachdem wir nahe dem Dorf Gerra kurz auf die rechte
und gleich wieder auf die linke Flussseite wechseln mussten,
weil der linksufrige Weg gesperrt ist,
queren wir bei dieser Brücke nahe Ganne erneut rechts hinüber
und gehen nun bis kurz vor Lavertezzo rechtsufrig weiter. |
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Das Baden in der Verzasca ist nicht ungefährlich. |
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Die Schönheit dieses Flusses birgt Gefahr. |
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Wegstelle "Ganne, 668m":
Noch 1:15 Std. bis Lavertezzo
oder in 7:50 Std. hinüber ins benachbarte Maggiatal. |
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Ein Werk des Tessiner Architekten Mario Botta?
Nein, ein Objekt am "Sentiero per l'arte"
zwischen Ganne und Lavertezzo. |
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Ein angenehm zügiger Talwind weht uns entgegen. |
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Blick himmelwärts auf die senkrechten Felswände ..... |
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...... über der Ostflanke des hier engen Tals. |
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Nochmals eine Seitenbachüber- und durchquerung ..... |
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...... mit Blick auf einen Wasserfall. |
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Vermutlich das Bergdorf Sambugaro
am steilen Osthang über Lavertezzo. |
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Und plötzlich steht sie vor uns:
die berühmte Bogenbrücke "Ponti dei Salti".
In Lavertezzo befindet sich das bekannteste Ziel im Verzascatal, der
Ponte dei Salti, fälschlicherweise auch als «Römerbrücke» bezeichnet. In
Wirklichkeit stammt der Bau mit den beiden kühnen Bögen aus dem 17.
Jahrhundert.
Quelle (wanderland.ch): Ponte dei Salti in Lavertezzo | |
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Blick von der Brücke hinunter auf das felsige
und bevölkerte Bachbett der Verzasca. |
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Ob da noch eine Brücke aus dem Fluss herauswächst? |
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Bei der Pfarrkirche Madonna degli Angeli in Lavertezzo beenden wir die Wanderung,
flüchten an den Schatten und fahren um 15:30 Uhr mit dem Postauto,
wieder vorbei am Stausee Lago di Vogorno,
hinunter zur Bahnstation nach Tenero. |
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"Lavertezzo, 532m".
Für den weiteren Weg zu Fuss bis nach Tenero
werden rund 5 Stunden benötigt,
entweder links über dem Stausee via Vogorno oder rechtsseitig via Corippo. |
Herzlichen Dank
an Martha und Kurt
für Leitung und Begleitung.
Beat
Wieder so schöne Bilder von meinem geliebten Tessin. Diese Wanderung von Sognono bis zur Staumauer habe ich schon drei mal hinter mir. Einfach nur schön.
AntwortenLöschenVielen Dank für diesen tollen Bericht.
Liebe Grüße
Andrea aus der Nähe von München
Herzlichen Dank Bear für diesen tollen Rückblick. Es war ein wunderschöner Tag mit euch zwei zusammen. Gerne ein anderes Mal wieder. LG Martha
AntwortenLöschenAuch Jahre später bin ich begeistert von diesem schönen Blogbeitrag, Vielen Dank dafür - diese Tour habe ich mir für heuer vorgenommen, Irene aus dem Süden von München
AntwortenLöschenEs war z.T. der reinste Horror für einen nicht geübten 71 jährigen Steineblöckewanderer. Die Bilder im Blog täuschen einen absolut harmlosen Wanderweg vor, der richtig Gluscht machte, was er zum Teil auch war, aber nur zu einem kleinen.
AntwortenLöschenDiese Wanderung ist wunderschön, einzigartig, märchenhaft, unberührte Natur pur! Ich bin eine eher ängstliche und vorsichtige Wanderin, auch ein älteres Semester, aber von Horror, wie im vorhergehenden blog von Urs beschrieben, keine Spur! Das nächste mal, da ich eine eher gemütliche Wanderin bin, werde ich nur den ersten Teil, von Sonogno bis Brione (ca. 2 1/2 Stunden) machen.
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