Samstag, 25. Oktober 2014

Höhlen im Thurgau: Höölene Holestaa (Hohlenstein / Zihlschlacht-Sitterdorf)

Wie bereits schon vor einer Woche (-> Blog-Beitrag 16.10.14) bin ich gestern Freitag erneut in meine frühere Heimat im Thurgau gefahren. Von Sitterdorf aus habe ich eine kurze Rundwanderung unternommen und dabei die Höhlen im Felsenholz bei Hohlenstein / Holenstein (Höölene Holestaa) aufgesucht. 

ROUTE:
Sitterdorf / Bahn-Haltestelle, 478m -
Epnet - Steg über den Röötelbach, ca. 470m -
Sommerau - Hohlenstein, 530m -
Höölene, ca. 550m -
Felsenholz / Aussichtspunkt / P. 577 -
Hummelbärg / Hummelberg, 573m -
Kath. Kirche Sitterdorf, 484m -
Ref. Kirche Sitterdorf / Bahn-Haltestelle, 478m

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
   
Höölene Holestaa / Höhlen Hohlenstein

Aufgezeichnete Rundwanderroute mit Start und Ziel in Sitterdorf / TG
GH: Grosse Höhle
KH: Kleine Höhle(n)
Über der Nagelfluhwand mit den Höhlen 
liegt beim Kartenpunkt P. 577 
der Aussichtspunkt "Chänzeli" mit PicNic-Platz. 
Streckenlänge ca. 6 km; 200 m auf- und abwärts  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Höhlen Hohlenstein 
Präsentation auf der Website der Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf.
Zugang zu den Höhlen von der Hohlensteinerstrasse her: 
Gut erkennbare Wegspur über die Wiese zum Waldrand am Felsenholz 
und über Treppenstufen zuerst zur grossen Höhle 
sowie anschliessend der Nagelfluhwand entlang 
zu den weiter westlich gelegenen kleinen Höhlen.  
HINWEIS:
Es sind keine Wegweiser für den Weg zu den Höhlen vorhanden!
Bildquelle der obigen Luftaufnahme: Flickr-Fotostream donald.kaden

Blick vom Epnet an der Amriswilerstrasse (Sitterdorf -> Zihlschlacht) 
zum Felsenholz mit den Nagelfuh- und Sandsteinwänden, 
in denen die Höhlen liegen.

Zoomblick zum Chänzeli (P. 577)

Steg über den Röötelbach zwischen Epnet und Sommerau.

Zoomblick hinüber zum nahen Städtchen Bischofszell.

Aufstieg Sommerau -> Hohlenstein

Beim Chänzeli (P. 577) über den Felsen,
einem schönen Aussichtspunkt mit PicNicPlatz,
werde ich nach dem Höhlenbesuch vorbeikommen.


Aufgezeichnete Route von der Hohlensteinerstrasse her zu den Höhlen.
Der Wiesenweg von der Strasse hinüber zum Felsenholz 
und der Pfad zu und zwischen den Höhlen (GH -> KH) 
ist auf der Landeskarte nicht eingezeichnet. 
"Holenstein" - das klingt in den Ohren eines Höhlenliebhabers schon mehr als verdächtig. 
Tatsächlich gibt es in der steilen Ostwand, die sehr beliebt bei Kletterern ist, drei Objekte, 
die auch auch im Höhlenkataster erfaßt sind, die Höhle "West", "Mitte" und "Ost". 
Das umgebende Gestein ist Nagelfluh und Sandstein. 
Die westliche Höhle mit drei Eingangsöffnungen ist eine Naturhöhle, 
in den beiden anderen wurden umfangreiche Erweiterungen 
durch den Menschen vorgenommen.
1419 wird als bedeutendstes Datum in der Geschichte der Höhlen genannt. 
In diesem Jahr hätte sich die Bevölkerung der Umgebung in die Höhlen zurückgezogen, 
da kriegerische Auseinandersetzungen ein normales Leben unmöglich gemacht hatten. 
Man zog sich hierher zurück. 
Quelle (lochstein.de): 
http://www.lochstein.de/hoehlen/Ch/toggenburg_thurgau/holenstein/holenstein.htm
Unter der grossen Höhle:
Bei meinem Besuch vor einer Woche hatten hier "temporäre Höhlenbewohner" 
Zeltblachen aufgespannt.






Für den Zustieg hinauf ins Höhleninnere 
sind ein paar Felstritte zu übersteigen.
Der Holistei oder das Henselerloch 
Quelle: http://www.gigers.com/ernst/Sprache/TG_SAGEN.pdf


Aufgehängte Infos (des SAC Bodan) 
zu den Kletterwänden neben und über den Höhlen:
Kletterführer Holenstein bei Sitterdorf

Ausschnitt aus dem Kletterführer .....

...... mit den Kletterrouten bei den Höhlen.

Vor einer Woche 
bin ich von oben her durch die Felsrinne (rechts) 
zur Höhle abgestiegen.
Dem Fuss der Kletterfelsen entlang 
führt ein schmaler Pfad 
zu den rund 350 Meter weiter westlich gelegenen 
übrigen kleineren Höhlen.
Einigermassen schwindelfrei 
habe ich diese Felsentreppe hinter mich gebracht.
Die westlich gelegenen kleineren Höhlen liegen unmittelbar über dem Weiler Hohlenstein und sind auch von dort her erreichbar.

Sowohl die grosse wie auch diese kleineren Höhlen sind mit Stroh belegt.





Ich erreiche den Aufstiegsweg, welcher vom Weiler Holestaa / Hohlenstein / Holenstein hinauf zum Felsenholz-Rücken mit dem Aussichtspunkt P. 577 führt. Vor einer Woche bin ich ebenfalls hier aufgestiegen, damals habe ich allerdings den Zugang zu den kleinen Höhlen übersehen.

Im flachen Thurgau erwartet man nicht ohne weiteres Drahtseil-gesicherte Wege und Kletterfelsen.

Aussichtspunkt "Chänzeli" (P. 577) .....

...... mit Panoramatafel und PicNic-Platz inkl. Feuerstelle.  
Blick in Richtung Bischofszell / Bischofsberg. 
Im Gegensatz zum Besuch vor einer Woche 
verdecken heute Wolken die Sicht auf die Berge (Alpstein, Churfirsten, Glärnisch etc.). 
Ich bin aber schon froh, 
dass der zwischen Zürich und dem Thurtal angetroffene Nebel 
heute nicht bis hier her reicht.


Hinten im Wolkenschatten das Flugfeld / Flugplatz Sitterdorf
unten, zwischen den Obstbäumen, die Hohlensteinerstrasse .....

....... mit dem Wiesenpfad zum Felsenholz und zu den Höhlen.



Über den markierten Wanderweg durch das Felsenholz 
gehe ich Richtung Westen, hinüber zum Weiler Hummelberg.



Hummelbärg / Hummelberg, 573m .....

..... mit dem Restaurant "Hummelberg".

Abstieg vom Hummelberg nach Sitterdorf.


Die beiden Kirchen von Sitterdorf, ......

..... hier die Kath. Pfarrkirche "St. Maria Königin", Sitterdorf
1958 löste man das nahezu 400-jährige Simultanverhältnis*) auf 
und die katholische Kirchgemeinde fasste im Frühling 1960 den Beschluss 
zu einem Neubau an anderer Stelle. 
So entstand in den Jahren 1960/61 nach Plänen von Fritz Metzger
der europaweit als einer der bedeutendsten Kirchenbauer des 20. Jahrhunderts gilt, 
 etwas abseits des Dorfes, am Letten, das neue Pfarreizentrum. 
Dieses besteht aus der flachgedeckten Marienkirche 
mit einem Gottesdienstraum für 350 Personen sowie Pfarrhaus, Pfarreisaal und Glockenturm. 
Quelle (kath-tg.ch): Pfarrkirche St. Maria Sitterdorf
*) Mit gemeinsamer Martinskirche von Katholiken und Reformierten.


Im Innenraum der Sitterdorfer Marienkirche.





Reformierte Kirche Sitterdorf, 
bis 1961 Martinskirche von Katholiken & Reformierten.
Die Eisenbahnbrücke über die Sitter bei Sitterdorf.



Die Sitter, 
rund zwei Kilometer vor dem Zusammenfluss mit der Thur in Bischofszell.

Die Bahn-Haltestelle Sitterdorf (Bahnlinie Weinfelden - St. Gallen), 
Start- und Endpunkt meiner rund zweistündigen Wanderung.


    
Weitere INFOS:
  
- hikr.org: Holenstein 570m 
- lochstein.de: Höhlen bei Holenstein 
- streunr.com: Abenteuerlicher Familienausflug zu den Höhlen Hohlenstein 
- sac-bodan.ch: Kletterführer Holenstein bei Sitterdorf

1 Kommentar:

  1. Die schönen Glasfenster des Zürcher Kunstmalers Fritz Weigner in der kath.Kirche Sitterdorf werde ich mir bei Gelegenheit gerne mal ansehen. Danke für den Hinweis Beat! LGr Sylvia

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