Dienstag, 4. November 2014

Yverdon - Yvonand - Cheyres (Neuenburgersee)

Gestern Montag war ich zusammen mit Marcel und Yvonne im südlichsten Abschnitt des Ufergebiets am Neuenburgersee unterwegs. Wir sind von Yverdon über Yvonand bis nach Cheyres gewandert.

Ursprünglich war die JuraHöhenWanderung Baulmes - Le Suchet - Ballaigues geplant. Da bei unserer Ankunft in Yverdon der Himmel über den Jurahöhen aber bereits stark bewölkt war, haben wir uns für eine Wanderung entlang dem Seeufer des Neuenburgersees entschieden. Problematischer als die Wolken und die vereinzelten Regentropfen wäre vermutlich der stürmische Südwest-Wind oben auf der Jurahöhe gewesen. Die MeteoSchweiz-Messstation auf dem nahen Chasseral (auf 1599 m ü.M.) hat gestern Montagnachmittag Windböen von über 100 km/h gemessen, und der Le Suchet ist mit 1588 m ü.M. praktisch auf gleicher Höhe wie die Chasseral-Messstation und somit vermutlich ebenso windexponiert.
  
ROUTE:
Yverdon-les-Bains, 435m - 
Yverdon-les-Bains / La Plage, 433m -
Les Menhirs, 433m
Grande Cariçaie / Pro Natura Zentrum Champ-Pittet -
Yvonand, 434m - Cheyres, 436m
 
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
  
Am Ufer des Neuenburgersees, 
dahinter "Le Suchet", unser ursprünglich vorgesehenes Wanderziel.

Gewanderte Seeufer-Route*) zwischen Yverdon - Yvonand (VD) und Cheyres (FR). 
Streckenlänge ca. 18 km mit unbedeutenden Höhendifferenzen.
*) HINWEIS zur Route:
Gemäss Auskunft auf dem Tourismusbüro in Yverdon 
und einer gleichlautenden Info auf der Website des Pro-Natura-Zentrums 
wird für die Wanderung zwischen Yverdon und Yvonand 
der Weg oberhalb des Seeufers empfohlen (-> wanderland.ch-Route 71):
"Der einstige Wanderweg, 
der vom Pro Natura Zentrum Champ-Pittet durch die Grande Cariçaie nach Yvonand führte, 
ist leider unzugänglich. 
Eine andere Route oberhalb des Seeufers (Wanderweg 71) wird empfohlen. 
Dieser Weg ist länger, aber interessant und bietet eine schöne Aussicht auf den See." 
Quelle: http://www.pronatura-champ-pittet.ch/wanderweg-yverdon-yvonand 
Da wir aber beim Champ-Pittet-Zentrum 
auf keine Weg-Absperrung gestossen sind, 
haben wir die "unzugängliche" Seeufer-Route trotzdem begangen.
Nach einem Startkaffi 
beginnen wir um 09:30 Uhr die Wanderung beim Bahnhof Yverdon-Les-Bains 
in Richtung zum Neuenburgersee nach Champ Pittet / Yvonand. 
In Yvonand kommen wir um 12:30 Uhr an 
und essen dort im "Hotel de la Gare" z'Mittag. 
Anschliessend wandern wir dem See entlang weiter bis nach Cheyres, 
wo wir um 15 Uhr ankommen.

Im Tourismusbüro erhalten wir ein SchweizMobil-Kärtchen 
mit den Wanderrouten zwischen Yverdon und Yvonand.

Entlang dem "Canal Oriental" 
kommen wir ans Ufer des Neuenburgersees.





Nicht überall werden wir in der Folge so schöne Wege antreffen.

Die Menhire von Clendy
Clendy liegt in einer Waldlichtung am Ostrand der Stadt, 
nahe der Hauptstrasse in Richtung Estavayer-le-Lac. 
Es besteht aus 45 Menhiren und Statuenmenhiren 
und ist neben Lutry und Falera die eindrucksvollste Megalithanlage in der Schweiz.
Quelle (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Alignement_von_Clendy

Les Menhirs, 433m







Wir erreichen und durchqueren das Gelände Champ-Pittet 
mit dem Pro-Natura-Zentrum.
(Das Zentrum war in der soeben abgelaufenen Saison 2014 
vom 15. März bis gestern Sonntag, dem 2. November, geöffnet.)

Das Zentrum ist also seit gestern Sonntag geschlossen, 
die Parkanlagen sind aber zugänglich.

Champ-Pittet 
Ein prächtiges Anwesen aus dem 18. Jh. 
und 40 Hektaren Wald, Sumpfgebiet und Gärten bilden das Gut Champ-Pittet.
 Das Schloss Champ-Pittet 
wurde 1791 von General François-Louis-Frédéric Haldimand erbaut. 
Haldimand stammte aus einer bedeutenden Familie aus Yverdon 
und diente unter englischer Herrschaft in Nordamerika. 
Er liess dieses Landhaus bauen, um hier seinen Ruhestand zu verbringen.
Im Jahre 1979 kauften Pro Natura und ihre Sektion Waadt das Gut Champ-Pittet, 
um hier ein Zentrum zur Sensibilisierung der Bevölkerung für den Naturschutz 
und besonders für den Schutz der Grande Cariçaie aufzubauen. 
Das Zentrum wurde 1985 eröffnet 
und zählt bis heute rund 400 000 Besucherinnen und Besucher im Innern des Gebäudes 
und mehr als anderthalb Millionen im Aussenbereich.
Quelle: http://www.pronatura-champ-pittet.ch/entstehungsgeschichte








Hier sind wir auf dem Weg durch die Grande Cariçaie, 
in jenem Abschnitt zwischen Champ-Pittet und Yvonand, 
welcher als "nicht mehr zugänglich" angegeben wird.
Die Grande Cariçaie 
ist mit einer Fläche von fast 3’000 Hektaren das grösste Seeuferfeuchtgebiet in der Schweiz. 
Sie dehnt sich über eine Uferlänge von gegen 40 km aus. 
Die Landschaft der Grande Cariçaie 
präsentiert sich uns wie ein langer Schal aus Sumpfgebieten, gesäumt von Uferwäldern 
und beherrscht von bewaldeten Steilhängen des alten Seeufers. 
Vier Kantone (Waadt, Freiburg, Neuenburg und Bern) 
teilen sich in diesen natürlichen Reichtum. 
Der Name "Grande Cariçaie" 
stammt von der hier am meisten verbreiteten Pflanze, 
der Steifen Segge (Carex elata), auf Französisch "le grand carex". 
Quelle: http://www.grande-caricaie.ch






Hier vermutlich die Steife Segge
die Pflanze von welcher der Name dieses Gebiets 
 (Grande Cariçaie) abgeleitet worden ist.


Kurz vor Yvonand treffen wir doch noch auf zwei unpassierbare Wegstellen:
xx: Hier endet der Weg plötzlich (auch auf der Landeskarte).
x: Ein Holzsteg (Brett), dessen Überquerung wir uns nicht zumuten.
O: Überquerung der Bahngeleise (ohne Weg!).
Wir finden aber schliesslich (etwas weiter rechts) einen Weg, 
welcher uns direkt ans Seeufer führt.

Nach vorsichtiger Überquerung der Bahngeleise 
gehen wir vorerst auf diesem Pfad in Richtung zum See. 
(Ein Weg zwischen Bahnlinie / Strasse und dem Seeufer 
ist auf der Landeskarte gestrichelt eingetragen.)

Diesen glitschigen und schmalen Holzsteg 
wagen wir allerdings nicht zu überqueren ......

....... und kehren darum wieder um, 
nachdem wir auch in der Nähe keinen anderen Übergang 
durch dieses Sumpfgebiet hinüber zum nahen Seeufer gefunden haben.

Nur wenig später gelangen wir doch noch 
(über einen sogar befahrbaren Weg) 
direkt ans Ufer des Neuenburgersees.









Gänse überfliegen in V-förmiger Formation den Neuenburgersee.

Kurz vor Yvonand liegt, direkt am See, ein grosser leergeräumter Campingplatz.



Bei unserer Ankunft in Yvonand 
beginnt es vorübergehend zu regnen, .....

....... eine passende Gelegenheit, 
um im "Hotel de la Gare" für den Z'mittag einzukehren.

Yvonand Gare, 434m 
Da es inzwischen aufgehört hat zu regnen, beschliessen wir, 
die Wanderung ab Yvonand bis nach Cheyres fortzusetzen.


Blick über den Neuenburgersee zum Mont Aubert.

Wildschweine, ......
....... und zwar "mehrere Hundert" an der Zahl!

Silberreiher
 
Erste Brut des Silberreihers in der Schweiz (29.10.2013) 
Am Südufer des Neuenburgersees 
kam es diesen Sommer (2013) zu einer ornithologischen Sensation: 
Zum ersten Mal hat hier ein Pärchen Silberreiher zwei Junge aufgezogen. 
Damit ist der elegante Schreitvogel die 220. Vogelart, die in der Schweiz gebrütet hat.

Wir gelangen wieder direkt ans Seeufer.







Es folgt das wohl schönste Wegstück der heutigen Wanderroute, ....

....... ein langer und perfekter Holzsteg mitten durch den Schilfgürtel.









Zoomblick zu Le Suchet (links) und Aiguelles de Baulmes, 
im Wanderbebiet, welches heute ursprünglich vorgesehen war.





Das Naturreservat Baie d'Yvonand in der Grande Cariçaie.

Das Seerestaurant La Sarcelle bei Cheyres.





Cheyres Gare, 436m

Bei der Bahnhaltestelle Cheyres 
beenden wir die Wanderung 
und fahren mit dem Regionalzug nach Fribourg.



Herzlichen Dank
an Marcel & Yvonne für die Begleitung.
Beat

1 Kommentar:

  1. Eine wunderbare Idee Beat mit tollem Bericht. Diese Wanderung werde ich gerne 2015 mal nachholen - kombiniert mit mind. einer Uebernachtung im Dreiseenland, das immer eine Reise wert ist... Danke und lb Gruess Sylvia

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