Sonntag, 19. Juli 2015

Aabachtobel - Horgenberg - Sihlwald (Horgen -> Thalwil)

Heute Sonntag (19.07.15) war ich zusammen mit Doris sowie Hedi & Hans zwischen Horgen und Thalwil unterwegs. Wir wanderten nicht auf dem kürzesten Weg dem Zürichsee entlang, sondern auf einer grossen Wegschlaufe durch das Aabachtobel hinauf zum Horgenberg, anschliessend hinunter zur Sihl, dem Fluss entlang bis Sihlwald, hinauf Richtung Gattikon, dort vorbei am Wald- und am Gattiker Weiher und schliesslich wieder hinunter nach Thalwil am Zürichsee. 

ROUTE:
Bahnhof Horgen / Horgen Schiffsteg, 408m -
Käpfnach, 414m -> Aabachtobel -> Horgenberg
Arn, 546m - Widenbach, 696m - Zimmerberg, 743m -
Bruppacher, 681m -> Abstieg zur Sihl
Sihlwald, 481m -> Besucherzentrum "Wildnispark Zürich"
Gattikon -> Waldweiher / Gattikerweiher, 545m -
Etzliberg, ca. 520m -> Höhenweg ob Thalwil
Bahnhof Thalwil, 434m

Vor einer Woche (am Samstag, 11.07.15)
waren wir im Untergrund von Horgen / Käpfnach.
Siehe Blog-Beitrag:
12.07.15 / Bergwerk Kaepfnach & Schifffahrt zur Insel Ufenau

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
   
Am Horgenberg mit Blick zum Zürichsee

Route zwischen Horgen und Thalwil 
via Aabachtobel - Horgenberg - Sihl - Sihlwald - Gattikon.
 Streckenlänge ca. 18 km; 450 m auf- und abwärts.
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
 Horgen Schiffsteg, 408m:
Kurz nach 10 Uhr beginnen wir die Wanderung beim Bahnhof Horgen 
und gehen vorerst dem Zürichsee entlang bis Käpfnach. 
Um 14:15 Uhr erreichen wir Sihlwald 
und kehren dort im Gartenrestaurant des Besucherzentrums "Wildnispark Zürich" ein. 
Um 16 Uhr beenden wir die Wanderung beim Bahnhof in Thalwil.


Die zwei Schiffstege von Horgen:
Am tiefliegenden Steg legen die Zürichseeschiffe an.
Der Hochsteg steht vermutlich für Hochseeschiffe bereit, 
für den Fall, dass sich mal eine Titanic oder so nach Horgen verirrt, 
z.B. auf der Suche nach dem inzwischen abgewrackten Hafenkran von Zürich.
 Schweiz am Meer:
Basel hat einen Meeranschluss. 
Genf hat keinen. 
Es fahren auch keine Nordseekähne 
durch das Neuenburgerland ins Mittelmeer, 
in Flüelen findet man keine Hafenkneipe, 
am Splügenpass treiben keine Schiffshörner Murmeltiere in die Flucht. 
Und in Zürich sorgt ein «unnützer» Hafenkran 
 als Kunstprojekt für masslose Verwirrung.

Doch es hätte ganz anders kommen können. 
Pläne, die Schweiz mit einem Netz von Wasserwegen zu überziehen, 
schlummern seit Jahrzehnten ausführungsreif in den Schubladen. 
Auf dem Transhelvetischen Kanal 
wären Rheinschiffe in den Genfersee 
und weiter nach Marseille gefahren, 
von Basel aus wären Waren via Bodensee und Donau 
ins Schwarze Meer verschifft worden, 
Lastkähne wären im Norden wie im Süden 
an den Fuss der Alpen oder gar über die Pässe geschippert. 
Sie hätten nicht nur Güter geladen, 
sondern auch Träume transportiert; 
Träume von eidgenössischer Verbrüderung 
und Europäischer Harmonie.

Quelle (Buchumschlag): 
http://www.limmatverlag.ch/programm/titel/18-schweiz-am-meer.html



Blick seeaufwärts: 
Im Dunst sind knapp Speer und Federispitz zu erkennen.
Rechts aussen hat eine Autofähre (Horgen - Meilen) angelegt.





Käpfnach, 414m:
Wir verlassen das Seeufer 
und folgen dem Wegweiser Richtung Bergwerkmuseum / Aabachtobel.

Hier, beim Bergwerk Käpfnach, waren wir vor einer Woche zu Besuch. 
Heute folgen wir dem Wegweiser nach links .......

........ und gelangen kurz darauf ins Aabachtobel.

Mystik und Magie des Aabachs in Käpfnach
Die Magie des Aabachs und die darin enthaltene Mystik ist etwas ganz Besonderes und wird auch in der neuesten Publikation "Magisches Zürich" ( Barbara Hutzl-Ronge, AT-Verlag) dargestellt. Das Aabachtobel wird als Kraftort im Kanton Zürich bezeichnet, nicht verwunderlich, ranken sich doch Legenden um die Bergwerkszwerge, das Gold, die Erdmännchen, die Hexen und die Stille dieses besonderen Ortes mit dem Wasserfall und den stufenartigen Wassergängen. Dazu kommt die alte mittelalterliche Aabachbrücke, der Pilger- und Klosterweg nach Einsiedeln und "Bätbur", eine alte Kultstätte mit römischem Grab und entsprechenden Grabbeigaben. Wichtig sind auch die verschiedenen Bergwerkseingänge zum grössten Molassekohlenbergwerk der Schweiz. 

Quelle: http://www.baechtigerhorgen.ch/

Doris stürmt im Sauseschritt durchs Aabachtobel.
Aabach

Was flüstert Hans diesem Waldwichtel (ein Bergwerkzwerg) ......

...... durch die Zipfelmütze ins Ohr?
Der kleinere von zwei Wasserfällen im Aabachtobel
ist infolge der Trockenheit der vergangenen Wochen bloss ein mageres Rinnsal.




Infotafel zum Braunkohlebergwerk:
(Tafel-Standort nahe Gwandlen im Aabachtobel. 
Unten ein vergrösserter Stollenplan-Ausschnitt.)
 Stollen mit einer Gesamtlänge von 80 km durchziehen den Untergrund. 
Unten rechts auf dem Stollenplan (beim Museum) 
ist der 1.4 km lange Besucherstollen rot eingezeichnet.
Diesen Stollenabschnitt haben wir vor einer Woche durchfahren.

Vergrösserter Ausschnitt des Stollenplans 
im Gebiet Gwandlen / Aabachtobel mit Legende.
Quelle:
Publikation der SGHB / Schweizerische Gesellschaft für historische Bergwerkforschung:
Peter Laager und Hermann Sarbach
"Das Bergwerk Käpfnach-Gottshalden gestern und heute"

http://www.sghb.ch/wp-content/uploads/2012/12/Minaria-Helvetica-Nr.-25b-2005.pdf
Hier im Bild 
möglicherweise das oben eingezeichnete im Gelände sichtbare Kohleflöz (?).








Die erodierende Kraft des Aabachs .....
 ....... bringt die Gesteinsschichten schön zum Vorschein.



Im oberen (noch zugänglichen) Aabach-Tobelabschnitt 
führt eine lange Metalltreppe sowie ein anschliessender Steg .......


....... zum zweiten, ca. 10 Meter hohen Wasserfall. 
Auch dieser leidet aufgrund der gegenwärtigen Trockenheit ......

...... unter Wassermangel.






Arn, 546m:
Wir haben das Aabachtobel verlassen 
und steigen nun auf Richtung Horgenberg / Widenbach / Zimmerberg.





Im Anstieg am / zum Horgenberg ......

....... überqueren wir die Autobahn A3.

Wer "Zu Fuss" unterwegs ist, 
 braucht keine Versicherung für solch tierische Schadenfälle.

Schöne Hügellandschaft, hoch über dem Zürichsee.



Blick über den Zürichsee zum Hügelzug des Pfannenstiel.





Mittagsrast








Zimmerberg, 743m:
Höchster Wegpunkt unserer heutigen Wanderroute
(auf dem Horgenberg).





Abstieg zur Sihl, hinten verläuft der Albis-Höhenzug.



Neben dieser Eisenbahnbrücke bei Sihlbrugg erreichen wir das Sihlufer.



Wir gehen rechtsufrig flussabwärts der Sihl entlang in Richtung Sihlwald.  
(Bild von Doris geknipst)





Ankunft auf dem Areal Sihlwald im "Wildnispark Zürich".





Sihlwald Besucherzentrum, 481m



Einkehr beim Restaurant Sihlwald 
 (am linken Sihlufer im Areal des Besucherzentrums).


Weil wir vor Sihlwald die Sihl überquert haben, 
wechseln wir hier beim Naturzentrum wieder auf die rechte Flussseite.

Badewetter bei 30 °C

Steiler Treppenaufstieg am Hasenrain
zwischen Sihlwald und Gattikon.
Am Gattiker Waldweiher (Waldweier).


Seerosenblätter mit schönen Blüten 
bilden grosse Teppiche auf der Weiheroberfläche.





Gattiker Waldweiher



Das Schulhaus Schweikrüti Gattikon
(Gattikon liegt auf dem Gemeindegebiet von Thalwil)

Zauberhaft schöne Weiherlandschaft bei Gattikon
mit Gattiker- und Waldweiher

Die beim Rückzug des Linthgletschers entstandenen Moränenwälle bilden eine Mulde, 
das Naturschutzgebiet bei Gattikon. 
Es umfasst vier verschiedene Feuchtbiotope. 
Im Norden liegt der Gattikerweiher mit grosser angrenzender Riedwiese. 
Dann im Wald eingekesselt der Waldweiher. 
Daneben liegen das Ludretikermoos und das Säumoos.

Die beiden Weiher sind aufgestaut und dienten der in Gattikon ansässigen Textilindustrie als Wasserreservoir für den Maschinenbetrieb. Für den Ausbau der Spinnerei Gattikon zur mechanischen Baumwollweberei wurde 1858 von der Sihl zur Fabrik ein Kanal für die Wasserkraftnutzung gelegt. Um Weberei und Mühle mit genug Wasser zu versorgen wurde zusätzlich Sihlwasser zum Gattikerweiher hochgepumpt.
Die Kanalteile die ursprünglich der Spinnerei dienten sind vor ein paar Jahren wieder aktiviert worden und speisen an der Sihl, bei der Brücke, ein kleines Flusskraftwerk.
  
Quelle: http://www.meteorit.org/fricker/seen/gattiker.htm

Auch auf dem Gattiker Weiher blühen grossflächig Seerosen.






Reformierte Kirche Thalwil

Am aussichtsreichen Höhenweg ob Thalwil.

Blick über den Zürichsee hinüber zur "Goldküste".

Abstieg über Treppen und Passarellen Richtung Bahnhof Thalwil.
Oben bei den drei Fahnenstangen (am Höhenweg) 
liegt das Restaurant Etzliberg 
mit einer prächtigen Panorama-Aussicht.

Gegen 16 Uhr beenden wir die Wanderung in Thalwil.
(Im Bild: Der Kirchturm der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Felix und Regula von Thalwil.)

Herzlichen Dank
an Doris, Hedi und Hans 
für die Begleitung.
Beat

2 Kommentare:

  1. Eine schöne Tour - ich wünschte, ich hätte mit Euch dabei sein können.
    "Schweiz am Meer" ist der Hammer und der Link zum Hafenkran und den Fotos wirklich ganz toll. Obwohl nur einmal gesehen, vermisse ich ihn wirklich. Ostalgie.
    Lieber Beat, herzlichen Dank für den Blog.
    Liebe Grüsse an Doris, Hedi und Hans und natürlich an Dich.
    Britta

    AntwortenLöschen
  2. Und fast hätte ich vergessen, einen für mich wichtigen Satz zu markieren:
    "Sie hätten nicht nur Güter geladen,
    sondern auch Träume transportiert;
    Träume von eidgenössischer Verbrüderung
    und Europäischer Harmonie".
    Ganz lieben Dank.
    Britta

    AntwortenLöschen