Am vergangenen Mittwoch habe ich über den Felsabbruch im Küsnachter Tobel berichtet. Seit Donnerstag ist der Weg entlang dem Küsnachter Dorfbach wieder durchgängig begehbar. So bin ich gestern Freitagnachmittag mit dem Velo nochmals ins Tobel gefahren, um diesen 250-Tonnen-"Ausreisser" aus der Nähe anzuschauen. Anschliessend habe ich den Gletscherfindling "Alexanderstein" besucht, der ungefähr gleich gross ist und rund einen Kilometer tobelabwärts ebenfalls direkt am Dorfbach liegt.
Weitere Fotos im Picasa-Webalbum:
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Ausschnitt aus der "Wanderkarte Küsnachter Tobel" mit eingezeichneter Position des "Alexanderstein"-Findlings und seines neuen Nachbarn, der sich am 23.04.13 unangemeldet zwischen Wanderweg und Dorfbach gelegt hat. |
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Der 100-125 Kubikmeter grosse, 5-6 Meter hohe und 250 Tonnen schwere Nagelfluh-Brocken ist exakt zwischen Wanderweg und Dorfbach zum Stillstand gekommen.
Somit darf er hier liegenbleiben und muss keine Sprengung befürchten. |
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Die Abbruchstelle liegt rund 70 Meter weiter oben. Der "Ausreisser" hat am linken Tobelhang eine Spur der Verwüstung hinterlassen und unten die Abdeckung einer Wasserfassung zerstört. |
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Unmittelbar neben der Absturzstelle überquert ein Steg den Dorfbach. |
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Über zahlreiche kleinere und grössere Wasserfälle fliesst der Dorfbach vom Küsnachter Berg, einem westlichen Ausläufer des Pfannenstiels, durch das Küsnachter Tobel zum Zürichsee. |
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Der Wanderweg im Küsnachter Tobel
führt an mehreren Stellen durch Steinschlag-Gebiet. |
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Der Gletscherfindling "Alexanderstein" hat mit seinen rund 260 Tonnen praktisch die gleiche Grösse wie sein neuer Nachbarbrocken. |
Der Alexanderstein ist ein enormer
Findling im Küsnachter Tobel. Seit 15 - 20`000 Jahren liegt er da.
Rund 400 Jahre - bei Tagesetappen von 50cm - dürfte seine Reise auf
dem Rücken des Linthgletschers gedauert haben, bis der Erratiker vom
glarnerischen Hausstock nach Küsnacht disloziert hatte. Früher
wurde er wegen der Form und Grösse "Wöschhüüslistein"
genannt. Erst als der Geologe Alexander Wettstein (1861-1887) dem
Küsnachter Tobel auf den Grund ging wurde der Findling umbenannt.
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Tafel am Alexanderstein zu Ehren des Geologen Alexander Wettstein. |
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Tobelabwärts, 500 Meter nach dem Alexanderstein,
liegt der Findlingsgarten. |
Am 1. März 2011 wurden die Findlinge,
die in den 70er Jahren auf Anregung des VVK Vorstandsmitglieds und
Küsnachter Biologen Dr. Hans Hartmann aus der Region von Zollikon
bis Herrliberg im Gebiet des früheren Decoweihers im unteren
Küsnachter Tobel zusammengetragen worden waren, einer grossen
Verschiebungsaktion unterzogen. Ziel war, eine mehr oder weniger
chronologische Anordnung der Findlinge zu schaffen. Mit Hilfe der
Holzkorporation wurden die ältesten Steine, z. B. der Granitporphyr
aus dem Puntegliasgebiet, zuunterst gegen den Tobeleingang platziert,
es folgten die rötlichen Findlinge aus dem Verrucano des
Glarnerlandes, die Kalkfindlinge aus dem Walenseegebiet, der
grünliche Taveyannaz-Sandstein oder Sernifit aus dem Glarnerland und
schliesslich die jüngsten Brocken aus der Molasse des Speergebiets
und des Zürcher Oberlandes. Gemeindeangestellte reinigten hat
anschliessend die Steine, wodurch sie sich heute sehr ansehnlich
repräsentieren.
Wir waren heute Abend (27.4.2013) auch im Küsnachtertobel, um den neuen Felsbrocken zu begrüssen. Schöner hätte man den Stein kaum plazieren können, schön artig am Wegrand liegt er. Schade ist nur, dass dadurch die "dritte Furt" (von der Quelle her gezählt) nicht mehr mit dem Mountainbike passierbar ist.
AntwortenLöschenBesten Dank für den hochaktuellen und sehr schönen Blogeintrag!
Biker vom Pfannenstiel (Meilen)