Auf der Bahnfahrt zwischen Zürich und Zug erblickt man im Nordosten von Baar einen eigenartig und auffällig geformten bewaldeten Hügel, die Baarburg. Dorthin sind wir gestern Samstag gewandert. Anschliessend stiegen wir ins Lorzentobel hinunter, gingen an den Höllgrotten vorbei und unter den gewaltigen Lorzeviadukten hindurch ein Stück weit der Lorze entlang flussaufwärts. Der Rückweg über der linken Flussseite führte uns bei den Ruinen der Wildenburg und an einem Wasserfall vorbei.
Mit dabei: Martha, Daniel, Bernhard, Hanh, Heidi, Stefan, Esther.
Route: Baar (443m) - Spinnerei Baar (458m) - Bruederhus (500m) - Chriesibrunnen (540m) - Baarburg / Baarburgboden (683m) - Baarburgrank West (575m) - Wiler (580m) - Höll (512m) - Höllgrotten - Lorzentobelbrücken - Wechsel auf die linke Flusseite beim Wegpunkt 601 - Wildenburg 640m - Ruine / Wasserfall - Tobelbrücke (595m) - Baar (443m)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
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Baarburg, so heisst dieser abgeflachte Hügel bei Baar / ZG |
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Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch |
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Streckenlänge ca. 21 km, 600 m auf- und abwärts |
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"Suonen"-Wanderung in Baar |
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Unser Weg:
"Baarburg / Höllgrotten / Wildenburg" |
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Kreuzweg zur ...... |
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.......... Kapelle Heiligchrüz beim Bruederhus ob Baar |
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Aufstieg zur Baarburg |
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Beim "Chriesibrunnen" steht der letzte Wegweiser, der zum Baarburg-Plateau / Baarburgboden hinweist. Weiter oben sind die entsprechenden Wegweiser und Markierungen eigenartigerweise entfernt worden.
Guido Stefani, der schon mehr als 2000 Mal über die Baarburg gewandert ist,
hat sich nach dem Grund dieser Massnahme erkundigt
und folgende (etwas rätselhafte) Begründung erhalten:
"Die gelben Wanderweg-Signalisationen auf dem Baarburgboden wurden
entsprechend folgerichtig zurückgebaut. Der Gemeinde Baar steht es aber
frei, diese Wege als Gemeindliche Fusswege auszuschildern, wenn sie das
möchte."
Zitat aus der Baarburg-Website von Guido Stefani: Projekt Baarburg |
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Die Hügelkuppe der Baarburg ist abgeflacht und stark bewaldet.
Darum ist die Weitsicht nur an wenigen Stellen möglich.
Der eingezeichnete Auf- / Abstiegsweg auf der Nordseite ist sehr steil.
Wir wählen darum auch für den Abstieg den Weg über Punkt 662 und 597. |
Die Baarburg ist ein freistehender,
dicht bewaldeter Hügel mit einem ca. 13ha grossen Plateau. Die
auffallende Form wird durch steile und fortwährend erodierende
Abbruchkanten geprägt. Die weichen Unterlagsgesteine verwittern
schneller als die darüberliegenden Schotter, was zu grossflächigen
Abbrüchen am Plateaurand führen kann. Die schriftlichen Quellen
berichten von mehreren derartigen Ereignissen, so 1363, 1749 und 1930
als mehrere tausend Kubikmeter Wald und Gestein in die Tiefe
stürzten. «Der Name Baarburg schliesslich ist im Jahre 1348 als
«Barreburg» erstmals urkundlich erwähnt. Er geht auf einen
keltischen Namenstypus «barros» zurück, welcher «Anhöhe, Spitze,
Berg» bedeutet»
Seit 1916 fanden auf der Baarburg
verschiedene archäologische Untersuchungen statt.
Quelle:
http://web.archive.org/web/20070310222008/http://www.cx.unibe.ch/sfu/baarburg.htm
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Ausblick vom Baarburg-Plateau
(von der südlich gelegenen Ausblickstelle)
auf Zugerberg und Rigi Kulm. |
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Blick über die Stadt Zug und den Zugersee.
Rechts der Pilatus, in der Bildmitte die Berner Oberländer Schneegipfel
mit Eiger, Mönch, Jungfrau & Co. |
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Links der Urirotstock, rechts daneben der Engelberger Rotstock |
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Wir durchstreifen das Baarburg-Plateau auf der Suche ..... |
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..... nach einer Höhle, die sich angeblich hier oben befinden soll. |
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Die Mini-Höhle auf der Baarburg |
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Unweit von der kleinen Höhle geben die Bäume den Blick frei ...... |
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..... nach Norden in Richtung zum Albis.
Vorne links das Kloster Kappel am Albis,
rechts oben das Dorf Hausen am Albis. |
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Nach dem Abstieg auf der Westseite umrunden wir die Baarburg auf der Nordseite. |
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Auf der Ostseite kommen wir an einer grossen Kehrichtdeponie vorbei, die in den vergangenen Jahren für über 12 Millionen Franken saniert werden musste. Durch das Kamin in der Bildmitte wird Gas aus dem Untergrund abgefackelt. |
Die Deponie Baarburg liegt ungefähr
500 Meter südlich von Walterswil im Bereich eines flachen
Geländesattels zwischen den ausgeprägten Hügeln Baarburg im Westen
und Josefsgütsch im Osten. Die Deponie diente den Zuger Gemeinden
von 1964 bis 1981 als Lagerstätte für Hauskehricht. In den
Folgejahren brachte die hohe Auflagelast von rund zwei Millionen
Kubikmetern Siedlungsabfällen den teils torfigen Untergrund zum
Einsinken, wodurch die Basisentwässerung Leck schlug. Das
austretende Sickerwasser begann sich aufzustauen und in die ebenfalls
havarierte Trinkwasserleitung der Wasserversorgung Zürich (WVZ)
einzusickern, die unterhalb der Deponie verläuft. Eine Sanierung
wurde somit dringlich.
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Blick auf den Baarburg-Hügel von Süden her |
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Abstieg ins Lorzentobel |
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Ausnahmslos alle kommen in die "Höll"! |
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Mittagsrast am Ufer der Lorze ....... |
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Wir unterqueren die imposanten Lorzebrücken |
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Beim Wegpunkt 601m wechseln wir die Uferseite .... |
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.... und steigen durch blühenden Bärlauch dem Hang entlang hoch,
zur Burgruine ..... |
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.... zur Ruine Wildenburg |
Die Burg wird erstmals 1309 schriftlich
erwähnt, damals noch Wildenberg, als wichtigster Teil der
Hinterlassenschaft von Gottfried von Hünenberg. 1388 kämpften die
Ritter von Hünenberg in der Schlacht von Sempach auf der Seite von
Habsburg-Österreich gegen die Eidgenossen. Unklar ist, ob nach der
Niederlage neben ihrer Stammburg, der Burg Hünenberg, auch die
Wildenburg zerstört wurde. In den folgenden Jahrzehnten musste die
Familie ihre Güter verkaufen. Rudolf von Hünenberg bezeichnete sich
1409 noch als sesshaft ze Wildenberg, 1416 jedoch erwarben Grüter
Bauern die direkt umliegenden Güter der Burg. Die Familie, die seit
1383 das Bürgerrecht der Stadt Zug innehatte, starb vermutlich um
1450 aus.
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Nach einem Höllen-Besuch
schätzt man den Blick in den Himmel um so mehr. |
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Der schöne Wasserfall etwas unterhalb der Wildenburg |
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Nach dem Aufstieg aus dem Lorzentobel
geniessen wir wieder den Weitblick ...... |
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..... auf Pilatus und .... |
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...... und die (himmelwärts strebende) Stadt Zug. |
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Zurück in Baar, wo wir nochmals einkehren. |
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Die Baarburg, bei der Heimfahrt in Richtung Zürich
(aus dem Zugfenster fotografiert). |
Herzlichen Dank fürs Mitkommen,
Beat
Danke Beat für die Wanderig, es isch uhh schön gsi. LG Heidi
AntwortenLöschenHerzlichen Dank Beat für diese wunderschöne Wanderung und den genialen Rückblick. LG Martha
AntwortenLöschenWie ist das nun mit dem Erdmandli oder Rappenloch bei Baar . Die kleine Balm wie auf dem Bild habe ich schon gefunden, aber es soll noch eine grössere geben, wo ist die ???
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