Heute Mittwoch bin ich ins Unterwallis nach Martigny gefahren und über die erste Etappe des "Chemin du Vignoble" bis nach Saillon gewandert. Dieser Walliser Weinweg verläuft zwischen Martigny und Leuk auf einer Strecke von rund 70 km durch insgesamt 24 Weinbaugemeinden. Er wurde im Jahr 2010 von den Schweizer Wanderwegen mit dem 1. Rang im "Prix Rando" ausgezeichnet.
ROUTE:
Martigny / Branson / Pont du Rhône (461m) -
Branson / La Colombière (534m) -
Fully / La Fontaine (ca. 650m) -
Châtaignier (485m) - Saxé (466m) -
Mazembroz (490m) - Vieux Chéne (488m) -
La Sarvaz (464m) -
Saillon (ca. 550m / 460m)
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
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| Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch |
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| Streckenlänge ca. 15 km; 550 m auf- und abwärts |
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| Um 10 Uhr beginne ich die Wanderung bei der Rhonebrücke (Branson / Pont du Rhône), rund 2 km nördlich von Martigny gelegen. Hier bin ich mit dem Postauto von Martigny her angekommen. Da die Bahnlinie auf der gegenüberliegenden schattigeren Talseite verläuft, werden die Weindörfer, die hier am sonnigen Südhang liegen, durch die Postautolinie Sion - Martigny bedient. Gegen 14 Uhr werde ich in Saillon ankommen und von dort mit dem Postauto nach Martigny zurückfahren. |
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"Chemin du vignoble / Weinweg"
zwischen Martigny und Leuk
mit unterschiedlichen Routen für Wanderer, Velofahrer und Motorisierte. |
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Das erste Wegstück führt auf einem Asphaltsträsschen,
zuerst nach links hinauf ansteigend, Richtung Westen.
Abgekürzt könnte man auch direkt ins Dörfchen Branson aufsteigen,
würde dann allerdings ein sehr schönes Wegstück oben im Eichenwald verpassen. |
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Blick zurück und hinunter ins Rhonetal,
das rechts unten bei Martigny im spitzen Winkel nach Nordwesten "umknickt".
Gleich geht der Asphaltweg ..... |
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| ...... in einen recht steilen Waldweg über, bedeckt mit weichem Laubteppich. |
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| Im Eichenwald über den Rebhängen. |
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Das Rhonetal "knickt" hier nach rechts weg.
Der gegenüberliegende Taleinschnitt führt zum Col de la Forclaz,
dem Passübergang in Richtung Chamonix. |
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Blick Rhonetal-aufwärts.
Der Weg verläuft auf seiner ganzen Länge an der Sonne
und kann somit praktisch über das ganze Jahr begangen werden.
Ich Hochsommer gehört allerdings ein kühlender Ventilator auf den Rucksack. |
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Tiefblick zur Rhonebrücke, wo ich vor einer halben Stunde
bei der Postauto-Haltestelle "Branson, Pont du Rhône" losgewandert bin. |
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| Erst weiter vorne wird der Weg mitten durch die Rebhänge führen. |
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Auf den Berggipfeln links und rechts über dem Rhonetal hat jetzt,
Ende November, der Winter definitiv Einzug gehalten. |
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Rastplatz, der im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel steht,
angenehm im Baumschatten liegt. |
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| Der auffällige Bergriese, talaufwärts zu erblicken, ist vermutlich das Bietschhorn. |
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| Mehrmals führt der Weg durch Kastanienwäldchen. |
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| Im Weindorf Branson, ...... |
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| ....... das zwischen den obersten Häusern durchquert wird. |
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| Nach Branson wird der Weg ...... |
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| ....... seiner Bezeichnung als preisgekröntem "Weinweg" voll gerecht. |
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Chemin des vignes et des guérites
(Weinberg- und Hüttenweg) |
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| Trotz gewisser Ähnlichkeit im Anblick: Dies ist kein Rebhang! |
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Auch nach der Traubenernte gibt's Arbeit in den Reben.
Hier werden alte Rebstöcke ausgegraben. |
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| Infotafeln erklären den Weinbau. |
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| Die Trauben sind geernet, den Vögeln bleiben diese Efeubeeren. |
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Der schmale Weg führt hier über und entlang von Terrassenmauern.
Falls schnee- oder eisbedeckt, was selten der Fall sein dürfte,
könnten einzelne Stellen ungemütlich absturzgefährlich sein. |
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Der Hang ist tatsächlich beeindruckend steil
und erst nach dem Anlegen von Mauern und Terrassen für den Rebbau zu nutzen. |
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Erstaunlich, dass die Rebbauern mit dieser Wegführung einverstanden sind.
Sie müssen wohl im Oktober, wenn die Trauben reif sind,
mit gewissen Verlusten rechnen. |
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| Kakifrüchte |
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| Zoomblick zur Kirche von Fully. |
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| Hier ist der Rebenweg (auch) ein Kastanienweg. |
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Der markante Felszahn im Süden stellt sich als Pierre Avoi heraus (2473 m.ü.M.)
Er ist von Verbier her zu erwandern:
1100 Höhenmeter im Aufstieg,
zuoberst kettengesichert im Schwierigkeitsgrad T3. |
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| Das Dorf Châtaignier wird zwischen den obersten Häusern durchquert. |
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| Zoomblick zum ganztags im Osten erkennbaren Bietschhorn. |
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Vereinzelt hängen noch ein paar überreife Trauben an den Rebstöcken.
Sie haben vermutlich die ersten Frostnächte hinter sich.
(Unter uns gesagt: Inzwischen tun sie nicht mehr dort hängen!) |
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Auf der zweiten Weghälfte
sind die Rebhänge deutlich weniger steil oder sogar flach angelegt. |
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Wegstelle "Vieux Chêne" (alte Eiche),
zwischen Mazembroz und La Sarvaz liegend.
Noch gut eine Wegstunde bis Saillon liegen vor mir.
Links oben, 2000 Meter höher, der vorhin erwähnte Felszahn "Pierre Avoi". |
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Den Bienen ist's zu kalt für einen Ausflug,
Eidechsen habe ich hingegen vereinzelt gesehen. |
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Eine Bachquerung, die aber umgangen werden kann.
Links unter dem Wasserfall liegen Schneereste im Bach. |
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| Es folgt ein flaches Wegstück entlang einem Seitenkanal der Rhone. |
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| Der Burghügel von Saillon kommt ins Sichtfeld. |
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Rebhang bei La Sarvaz.
Die dahinterliegenden Felswände
dienen (wie der Föhn)
wohl als zusätzlich öchsletreibende "Traubenkocher". |
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| Aufstieg ins Dorf Saillon, vorbei an Marmorbrocken. |
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Auf dem Sentier du Marbre bei Saillon (Marmorweg).
Westlich von Saillon wurde seit der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Marmor in einer schmalen
Schichtenlage gewonnen. Die unterirdische Gewinnungsstelle liegt auf
etwa 400 Meter oberhalb des Ortes an einer Steilwand. Auf Grund
seines Aussehens und der besonders schwierigen Abbausituation galt er
um 1900 als einer der ungewöhnlichsten Naturwerksteine in Europa.
Verwendungen gibt es neben Beispielen in seiner Region ferner in Bern
(Parlamentsgebäude), Paris (Opéra Garnier) und in Aachen (Dom,
Pfalzkapelle).
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| Blick talabwärts, von wo ich herkomme. |
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Der Steinbruch, in welchem bis im Jahr 1926 Marmor abgebaut wurde,
befindet sich rund 400 Höhenmeter weiter oben am Fuss des Muveran-Massivs. |
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Gegen 14 Uhr treffe ich im mittelalterlichen Städtchen Saillon ein.
Umgeben von zukünftigem Wein die letzte Ruhe zu finden,
was kann sich ein Walliser schöneres wünschen! |
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| Rechts hinter der Kirche ..... |
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..... entdecke ich einen Weg,
dem ich hinauf zu den Burgruinen folgen kann. |
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Im Falschgeld-Museum in Saillon
wird auch an den legendären Falschmünzer Farinet erinnert.
Im Untergeschoss treffen Sie auf Farinet. Der berühmte Schriftsteller
Charles-Ferdinand Ramuz hat ihn zur Legende gemacht, indem er Mitte des
20. Jahrhunderts seine Geschichte erzählt hat. Der Falschmünzer stammte
ursprünglich aus dem Aostatal. Nach einem Streit mit der italienischen
Justiz zog er ins Wallis. Dort stellte er falsche Zwanzigrappenstücke
her. Diese verteilte er unter das Volk. Als Gegenleistung erhielt er
Unterkunft und Schutz.
Quelle: http://www.wanderland.ch/de/services/sehenswuerdigkeiten/sehenswuerdigkeit-0621.html
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Auf der Südseite des Burghügels steige ich hinunter zur Strasse,
wo die Postauto-Haltestelle liegt. |
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Mit dem Postauto kehre ich von Saillon zur Bahnstation Martigny zurück,
von wo ich nun via Lausanne heimfahre.
(Von und nach Saillon ist der Weg via Martigny / Lausanne ungefähr gleichlang
wie die Route über Sion / Visp und durch den Lötschberg.) |
Weitere Infos:
- wanderland.ch (Route 36 / Etappe 1): Chemin du vignoble
- Schweizer Wanderwege / wandern.ch: Prix Rando / Weinweg Martigny - Saillon
