Heute, am Karfreitag, bin ich nach Sementina bei Bellinzona gefahren und am rechten, d.h. nördlichen Talhang auf rund 1000 m.ü.M. hochgekraxelt. Hoch über der Magadinoebene, inmitten von Kastanien- und Birkenwäldern, befinden sich dort mehrere Monti, ehemalige Maiensässe. Viele der Steinhäuser auf den Monti sind verlassen und zerfallen, andere wurden und werden zu Rustici umgebaut.
ROUTE:
Sementina (273m) -
Monti Bassi (870m) - Monti della Costa -
Arbarello (951m) - Monti di Boscaloro (998m) -
Pian Palerm (516m) - Rastrello (461m) -
Mondò (325m) - Gudo (223m) -
dem Ticino entlang flussaufwärts bis
Giubiasco (230m)
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Route zu den Monti oberhalb von Sementina und Gudo,
zwischen Locarno und Bellinzona.
(auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
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Streckenlänge ca. 15 km; 900 m auf- und abwärts |
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Um 09:45 Uhr beginne ich die Wanderung in Sementina.
Hier bin ich mit dem Bus vom Bahnhof Bellinzona angekommen
(Buslinie 311: Bellinzona - Locarno).
Gegen 12 Uhr erreiche ich die Höhe von rund 1000 m.ü.M.
im Gebiet Arbarello zwischen Monti Bassi / Monti della Costa / Monti di Boscalora.
Unten in Gudo komme ich kurz nach 14 Uhr an.
Durch das rechtsufrige Auengebiet entlang dem Ticino
erreiche ich um 15 Uhr den Bahnhof Giubiasco.
Der obige Wegweiser zum Aufstiegsweg befindet sich unter einem Torbogen ......... |
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....... beim Weingut Cantina Pizzorin an der Via alla Serta.
Diesen Zugang zum Wanderweg durch den Torbogen sollte man nicht übersehen.
Rechts unten fliesst die Sementina aus dem Valle di Sementina
und mündet kurz darauf in den Ticino. |
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Die auf den oben abgebildeten Wegweisern
vermerkte "Via delle vigne"
bezieht sich auf den Rebenpfad
zwischen
Monte Carasso / Sementina / Gudo / Cugnasco, der hier vorbeiführt.
Die Begehung dieses Weges verursacht vermutlich etwas weniger Schweisstropfen
als der Aufstieg zu den Monti weiter oben.
Quelle (bellinzonaturismo.ch): Der Rebenpfad in den Hügeln von Gudo
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Nach längeren Suchen tippe ich bei dieser Kirche,
die über der Sementina-Schlucht thront, auf die Bezeichnung:
"La chiesa della Santissima Trinità".
Und ich erinnere mich,
dass ich vor zwei Jahren, beim Abstieg von Mornera nach Monte Carasso,
bereits einmal dort vorbei gekommen bin und diese Bezeichnung gefunden habe:
21.01.12 / Am Sonnenhang über Bellinzona (Monte Carasso / Mornera) |
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Der Aufstieg kann beginnen. |
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Die Festungsmauer und darunter ein Beobachtungsturm der "Fortini della Fame":
Die Fortini della Fame (dt.
Hungerfestungen) gehören zu einer militärischen Verteidigungslinie
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Magadinoebene von
Camorino nach Sementina und Monte Carasso, im Schweizer Kanton
Tessin.
Die beiden Verteidigungslinien entlang der Flüsse Sementina
und Morobbia
wurden im Auftrag des 1848 gegründeten Bundesstaates
Schweiz gebaut.
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Eine der Infotafeln am "Percorsi illustrati di Sementina" ..... |
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...... mit Kartenausschnitt und eingezeichnetem Weg
bis hinauf zur Berghütte "Capanna Mognone" auf 1463 m.ü.M.
Ich folge diesem Weg mehr oder weniger bis zu den Monti Bassi und Monti della Costa. |
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Knorrige Kastanienbaum-"Ruine" am Wegrand. |
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Blick auf das Gemüseanbaugebiet in der Magadinoebene.
Rechts hinten der schneebedeckte Monte Tamaro.
Der Tessiner Himmel ist wolkenbedeckt.
Es bleibt aber trocken (abgesehen von den Schweisstropfen),
gelegentlich "drückt" die Sonne etwas durch
und die Temperatur ist angenehm mild, vermutlich gegen 20°C. |
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In leuchtendem Gelb blühen erste Ginster-Sträucher. |
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Grossflächige Schneerutsche,
restliche Spuren des schneereichen Winters in den Tessiner Bergen. |
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Sammler(innen) schöner Steine in allen Farbtönen
kommen in diesem Gebiet voll auf ihre Rechnung. |
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Wegverzweigung am "Percorsi illustrati di Sementina" bei Rorina.
(Infotafel: "il castagno" / Kastanie).
Nach links führt der Weg via Pianello hinunter nach San Defendente.
Ich gehe nach rechts, weiter hoch Richtung Monti Bassi / Monti della Costa. | |
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Die Wegverzweigung am "Percorsi illustrati di Sementina" bei Rorina. |
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Ich komme zu einer ersten Alpsiedlung in traumhafter Umgebung,
früher vermutlich als Maiensäss genutzt, ...... |
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...... inzwischen zu einem Rustico umgebaut, mehr Villa als Alphütte.
(Es sind sogar Teerwege angelegt worden, welche die Anfahrt ermöglichen.) |
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Zoomblick hinüber zum Monte Tamaro. |
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Aussichtsreiche Pergola, geschmückt mit Glyzinien (Blauregen). |
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Blick auf eine weitere, ..... |
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...... grosszügig erneuerte "Alphütte". |
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Wegpunkt "Monti Bassi, 870m"
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Vom Wegpunkt "Monti Bassi" bis zur "Capanna Mognone" auf 1463 m.ü.M.
wird auf dem oben abgebildeten Wegweiser eine Gehzeit von 1:45 Std. angegeben. |
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Wir wollen auch eine rot-weisse Wanderwegmarkierung! |
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Es wird (noch) kräftig umgebaut. |
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Hier beschränkt sich der "Umbau" auf Rot-Blau gestrichene Fensterläden,
den Farben des Tessiner Wappens. | |
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Blick über das Valle di Sementina. |
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Monte Tamaro |
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Blick Richtung Bellinzona |
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Bald blüht auch dieser Ginster. |
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Die "vollmöbilierte" Magadinoebene.
Hinten die Autobahn in Richtung Monte Ceneri
und davor die Baustelle der neuen NEAT-Bahnlinie
mit dem Nordportal des Ceneri-Basistunnels. |
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Zwischen Monti della Costa und Arbarello / Monti di Boscaloro. |
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Der begradigte Flusslauf des Ticino,
durch dessen Auengebiet ich am Nachmittag von Gudo nach Giubiasco gehen werde.
Unten die Flussbrücke zwischen Gudo und Cadenazzo,
dahinter der kleine Lago Demanio. |
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Ganz hinten die Monte-Bar-Kette. |
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Ausblick von meinem Mittags-Rastplatz in der Umgebung der Monti di Boscaloro.
Links der Camoghe, rechts Monte Bar / Caval Drossa. |
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Weghinweis für den Aufstieg zur Alpe Mognone mit der Capanna Mognone. |
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Von den Monti di Boscaloro folgen nun 800 steile Abstiegsmeter nach Gudo,
teilweise auf rutschigem, zum Glück trockenem Untergrund.
Der Weg scheint stellenweise auch von Bikern pulverisiert zu werden. |
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Viele Kastanienbäume sehen abgestorben aus (infolge Kastanienkrebs?) |
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Kunstvoll aufgeschichtete Hausmauer ..... |
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...... aus Tessiner "Edelsteinen", d.h. Gneis-Gesteinen aller Art. |
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Vor diesem Steg über die "Valle di Progero"-Schlucht, ...... |
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...... beim Wegpunkt "Rastrello, 461m", wähle ich den Weg Richtung Gudo. |
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Unter dem Steg
bietet sich das Bild
einer rundgeschliffenen Felsenlandschaft ...... |
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..... mit tosenden Wasserfällen. |
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Abstieg zwischen Steinmauern durch Rebhänge ins Dorf Gudo. |
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Im Gegensatz zu der noch recht kargen Umgebung oben auf 1000 m.ü.M. ...... |
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....... geben hier unten ..... |
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...... wieder die kräftigen Farben des Frühlings den Ton an. |
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Die Chiesa di San Lorenzo in Gudo. |
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In Gudo ..... |
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..... suche ich einen Weg zum nahen Flussufer des Ticino.
Da ich nicht den offiziellen Wanderweg entlang dem gegenüberliegenden linksseitigen Ufer, sondern den "Dschungelpfad" hier auf der rechten Flussseite gehen will, bewege ich mich stellenweise querfeldein und durch Gebüsch. |
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Bald finde ich einen Durchschlupf durch den Auenwald (rechts) .... |
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..... und gelange ans Flussufer des Ticino .... |
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...... sowie zum schmalen Trampelpfad,
welcher auf der Landkarte gestrichelt eingezeichnet ist. |
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Hungrige Pferde unter der Autobahnbrücke. |
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Auf dem Gehstreifen der nachfolgenden Strassenbrücke überquere ich den Ticino
und erreiche so Giubiasco. |
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Blick flussabwärts zur zuvor unterquerten Autobahnbrücke. |
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Blick zurück auf den bewaldeten Hügelhang,
den ich ungefähr in halber (?*) der hier sichtbarer Höhenlage durchwandert habe.
(Das Wandergebiet ermöglicht somit noch eine Leistungssteigerung.)
Rechts der Taleinschnitt des Valle di Sementina. |
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(?*) Anmerkung zu oben:
So wie ich diese Google-earth-Darstellung meiner Wanderroute betrachte, bin ich doch beinahe oben auf der von Giubiasco her sichtbaren Hügelkuppe angekommen. Etwas weiter nördlich steigen die Berge allerdings noch auf über 2000 m.ü.M. an. |
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Um 15 Uhr erreiche ich den Bahnhof Giubiasco,
von wo ich mit der S-Bahn nach Bellinzona zurückfahre. |
Weitere INFOS (zu abweichenden Routen):
- wandersite.ch (Nr. 460): Sementina - M.Bassi della Costa - S.Defendente - Gudo
- bellinzonaturismo.ch: Der Rebenpfad in den Hügeln von Gudo
Toll! Fühle mich inspiriert!
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AntwortenLöschenSchön dass unser Sunnehüsli mit bei den Bildern ist, das mit den Blau-Roten Fensterläden :-) Immerhin steht es schon seit 1831. Wir würden gerne sanieren, aber bis man in Bellinzona mal ein Baugesuch bekommt können 2-3 Jahre vergehen... :-)
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