Donnerstag, 18. Dezember 2014

Schneearme Winterwanderung im Oberengadin: Bever - Spinas - Celerina

Gestern Mittwoch bin ich zusammen mit Hedi ins Oberengadin gefahren. Von Bever aus sind wir zuerst entlang der nördlichen Talflanke ins Val Bever hinein bis nach Spinas gewandert. Bei Spinas liegt das Ostportal des RhB-Albulatunnels, für welchen gegenwärtig die Vorarbeiten zum Bau einer neuen Tunnelröhre im Gang sind. Zuerst auf dem Fahrweg entlang der Albula-Bahnlinie und anschliessend über schöne Waldwege sind wir wieder talauswärts zurück gegangen und haben die Wanderung oberhalb von Samedan bis nach Celerina fortgesetzt. 
Meistens sind wir auf schneearmen Winterwanderwegen gewandert. Es liegt gegenwärtig nur eine wenige Zentimeter dünne Schneeschicht, welche noch keine Weg-Präparierung erforderlich macht.  
 
ROUTE:
Bever Station, 1711m -
Val Bever / Alp Spinas, 1815m -
Samedan / San Peter, 1795m
 Cristolais, 1848m -
Celerina / Schlarigna, 1730m

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
  
Kirche San Peter in Samedan

Route im Oberengadin: 
Bever - Spinas im Val Bever - Samedan - Celerina. 
Streckenlänge ca. 16 km; 450 m auf- und abwärts.  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch) 
HINWEIS: 
Der Fahrweg von Spinas zurück nach Bever 
(entlang der Albula-Bahnlinie)
ist kein Winterwanderweg
Dieser Weg dient gegenwärtig auch dem Baustellenverkehr 
für den Neubau des RhB-Albulatunnels.

Bever Station, 1711m:
Um 10 Uhr beginnen wir die Wanderung in Bever. 
Wir sind über die Vereina-Bahnstrecke angefahren. 
Bever kann auch mit der Albulabahn erreicht werden. 
Um 11:30 kommen wir zur Alp Spinas (Stn da Spinas) 
und um 14:30 Uhr beenden wir die Wanderung in Celerina, 
dem Nachbardorf von St. Moritz.
Am nördlichen Dorfrand von Bever nehmen wir Kurs ins Val Bever. 
Hier blicken wir Engadin-talabwärts. 
Das ausgeschilderte "La Punt" ist das Nachbardorf von Bever. 
Dazwischen verläuft die Via Engiadina, der Engadiner Höhenweg. 
Die Wegroute zwischen Bever und Spinas im Val Bever 
wird im Winter als Winterwanderweg präpariert 
und entspricht im Sommer dem Märchenweg Val Bever.

Die Jakobskirche (San Giachem) von Bever.
Die Sonne macht sich heute rar. 
Sie durchdringt nur selten, so wie hier über dem Muottas Muragl, 
die gleichmässig graue, aber hochliegende Wolkenschicht.

Hinter den zahlreichen Ferienhäusern von Bever 
ist das nördliche Pistenende des Engadin Airport von Samedan zu erkennen.

Sobald mehr Schnee liegt, 
wird dieser Weg als Winterwanderweg präpariert
und kann auch ohne Schneeschuhe begangen werden.
Das Winterwanderwegnetz ......
 ...... im Oberengadin ist vielfältig:
Auf der interaktiven Engadiner Winterwanderkarte 
kann der aktuelle Wegzustand abgerufen werden. 
Hier im Bild der Kartenausschnitt mit dem Weg zwischen Bever und Spinas.
"Status: Offen / 4 km von 4 km offen"


Seitlich abzweigende SommerWanderWege 
sind im Winter als "Wild-Ruhezonen" abgesperrt. 



Von Zeit zu Zeit sorgt die Albulabahn für etwas Farbe im Landschaftsbild.



Gemütliches Winterwandern im Val Bever, nur die Sonne fehlt heute.



Ein Klangspiel am Märliweg.

Doch, auch die Natur hat an einem grauen Wintertag 
ein paar Farbtöne anzubieten.

Wir umwandern Spinas. 
Ungefähr hier, wenige Meter unter unseren Füssen, 
verläuft der Albulatunnel zwischen Spinas und Preda.


Auf der Brücke über den Beverin, dem Fluss im Val Bever.

Alp Spinas, 1815 m 
Den hinteren Talabschnitt des abgelegenen Val Bever 
merke ich mir für kommende Sommerwanderungen.
Das Gasthaus Spinas im Val Bever ist noch geschlossen. 
Ab morgen Freitag (19.12.14) beginnt aber die Wintersaison.

Senda da parevlas Val Bever, der Märchenweg Val Bever.

Hier, beim Ostportal des Albulatunnels, 
wie auch drüben in Preda beim Westportal, 
laufen gegenwärtig die Vorarbeiten für den Tunnelneubau.

Aus alter Zeit:
Die Bahnstation Spinas beim Ostportal des Albulatunnels.

Neubau Albulatunnel II:
In nur 30 Meter Abstand zum bestehenden Bahntunnel 
wird im kommenden Jahr mit den Ausbrucharbeiten begonnen, 
die bis Dezember 2017 dauern werden. 
Die Inbetriebnahme ist im Jahr 2020 geplant. 
Anschliessend wird der alte Tunnel saniert 
und anschliessend als Sicherheitsstollen genutzt. 
Baukosten: CHF 345 Mio. / Bund 85% / Kanton 15%.
Link zu allen weiteren Infos (inkl. Video): Albulatunnel II 
Link zum Info-Flyer: Albulatunnel II

Der bestehende Albulatunnel 
wurde nach fünfjähriger Bauzeit am 1. Juli 1903 eröffnet.

Beverin
Wir lassen Spinas hinter uns zurück ......

...... und gehen wieder talauswärts. 
Dazu benützen wir nun den schneebedeckten Fahrweg, .......

....... die schmale Zufahrtsstrasse*) von Bever nach Spinas, 
welche während der Tunnel-Bauzeit dem Baustellenverkehr dient.

*) HINWEIS: 
Für Privatautos ist diese Zufahrtsstrasse gesperrt,
dafür wird eine Kutschen- oder Schlittenfahrt angeboten:
http://www.spinasbever.ch/de/kontakt/anreise

Bei der Bahnstation Spinas zu beachten: 
HALT auf Verlangen!

Auf dem Plakat links wird Fussgängern "befohlen", 
 den Wanderweg zu benützen, 
welchen wir auf dem Hinweg gegangen sind. 
Da die Bauarbeiter vermutlich aber bereits in den Weihnachtsferien sind 
(so "ausgestorben" wirkt Spinas jedenfalls heute)
erlauben wir uns, trotzdem den Fahrweg zu benutzen.
Der Wegabschnitt im Val Bever, zwischen Bever und Spinas.
Bei der Brücke über den Beverin (P. 1750) kann der Fahrweg verlassen werden. 
Ein Waldweg zweigt dort nach rechts ab. 
Kurz darauf sind wir auf einen "Holzweg" geraten 
und mussten ein kurzes Stück zurückgehen.

Der Zufahrtsweg von Bever nach Spinas
verläuft entlang dem Bahndamm der Albulastrecke.

Blick zurück, kurz bevor wir diesen Fahrweg verlassen 
und seitlich in den Wald abzweigen

Zurück auf dem richtigen Weg, 
nachdem wir kurz auf Abwege geraten sind.



Hier bei Acla kommen wir wieder auf einen markierten Winterwanderweg 
(Abschnitt: Bever - Muntarütsch).

Die (heute ausnahmsweise) sparsame Engadiner Sonne .......

...... lässt die umliegenden Berggipfel nur matt leuchten.



Vom Flugplatz Samedan herauf dröhnen keine Flugzeuge, 
sondern Pistenfahrzeuge, 
welche unentwegt vermutlich die Piste enteisen.

Direktlinks zu den beiden Webcams 
von Engadin Airport St. Moritz - Samedan:
Webcam West (Richtung St. Moritz)
Webcam Ost (Richtung Scuol) 

Unser Mittags-Rastplatz ....

..... mit Blick auf Samedan mit dem Piz Rosatsch im Hintergrund.

Hinter dem Flugplatz liegt der Zugang Richtung Pontresina 
und ins Val Bernina sowie zum Berninapass.

Heute gibts meistens einfach nur Schwarz-Weiss-Bilder.

Auf dem Wappen von Samedan 
ist ein goldener Flussgott mit Ruder und Wassergefäss abgebildet.
Auf diesem Höhenweg muss es bei Sonnenschein traumhaft schön sein.
Blick auf Bahnstrecke und Strasse 
von Samedan in Richtung Pontresina.




Wir steigen zur Kirche San Peter ab (links).
Sie liegt leicht erhöht oberhalb von Samedan. 
Rechts unten die evangelische Pfarrkirche in Plaz.
Auf dem Hügel oberhalb des Dorfes thront die alte Kirche San Peter mit dem romanischen Turmbau aus dem 12. Jahrhundert. Diese Kirche diente bis zur Errichtung der Dorfkirche in Plaz als Pfarrkirche. Die beiden österreichischen Meister Stefan Klain und Andreas Bühler erstellten in den Jahren 1491/92 den spätgotischen Sakralbau. Bemerkenswert sind die vielen Grabtafeln in Gang- und Chorboden eingelegt. Es sind die Zeugnisse einstiger bedeutender Samedner Patriziergeschlechter, der Plantas und der Salis aus dem 17. - 19. Jahrhundert. 
Quelle: www.samedan.ch


Samedan / San Peter, 1795 m




Zoomblick Richtung Muottas Muragl (links oben das Hotel).
Dort oben bin ich im Juli 2013 
mit Heidi zu einer schönen Höhenwanderung gestartet: 
11.07.13 / Höhenwege ob Pontresina zwischen Muottas Muragl und Alp Languard

Das Hotel Muottas Muragl 
eröffnet am nächsten Samstag (20.12.14) die Wintersaison.

Hier unten gehts etwas bescheidener zu und her: 
Eine kleine drehbare Aussichtsplattform ......

...... mit geflochtenem Überbau lädt zum Besuch ein.




Begehbares Vogelnest
Das begehbare Vogelnest hängt zwischen den Baumkronen von Lärchen, 
auf neun Metern Höhe. 
Von hier aus sehen Sie das Gelände aus der Perspektive der Vögel.
Quelle: www.bio-divers.ch

Hinweis auf den Schöpfer des geflochtenen Vogelnests:
Chanastraria - Korbflechterei
Bernhard Verdet


"La Senda
ist ein Naturpfad am Sonnenhang über Samedan, 
zu welchem das vorhin besuchte geflochtene Vogelnest gehört.

Blick zurück auf Samedan und Oberengadin-talabwärts.


Celerina, unser Wander-Endziel taucht auf.

Naturbelassener (oder renaturierter) Flussabschnitt des Inn 
zwischen Celerina und Samedan.






Schlussabstieg ins Dorf Celerina.



Celerina / Schlarigna, 1730 m
Celerina / Schlarigna 
(deutsch / italienisch: Celerina, rätoromanisch: Schlarigna) 
ist eine politische Gemeinde im Bezirk Maloja 
des Kantons Graubünden in der Schweiz. 
Bis ins Jahr 1943 wurde die Gemeinde offiziell Celerina genannt. 
Danach hiess sie für sieben Jahre Schlarigna / Celerina 
und wurde 1950 auf Celerina / Schlarigna umbenannt. 
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Celerina/Schlarigna
Bis zur Zug-Abfahrt in einer halben Stunde 
haben wir noch Zeit für einen Dorf-Spaziergang.

Nach der Bezeichnung dieser herangezoomten drei markanten Felsentürme 
habe ich lange gesucht: 
Las Trais Fluors / Die Drei Blumen.
Las Trais Fluors ist ein Hochplateau 
mit drei markanten Spitzen im Oberengadin bei Celerina. 
Die Spitzen erheben sich etwa 100 Meter über das Plateau. 
Die höchste Spitze ist die westlichste, Piz dal Büz genannte, 
mit einer Höhe von 2'955 m ü. M.
Der Name „Las Trais Fluors“ ist rätoromanisch 
und bedeutet auf deutsch „Die Drei Blumen“.
Das Hochplateau gehört zum Skigebiet Corviglia-Marguns-Piz Nair 
von St. Moritz in der Schweiz. 
Die gleichnamige Bergstation liegt auf einer Höhe von 2'752 m  
und ist mit einer Sechser-Sesselbahn von der Bergstation Marguns (2'278 m
im Sommer als auch im Winter erreichbar. 
Trais Fluors verfügt über drei Abfahrten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades. 
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Trais_Fluors

Die Kirche San Gian liegt östlich von Celerina.

Über der Schweizerfahne zu erkennen:
Las Trais Fluors / Die Drei Blumen.

Und es werde Schnee!

Herzlichen Dank
an Hedi für die Begleitung.
Beat
Weitere INFOS:
- beobachter.ch: Val Bever / Ruhe im verschneiten Tal

2 Kommentare:

  1. Danke für diesen guten Wandertipp Beat. Kenne das Val Bever nicht und werde es nach Möglichkeit gerne kommenden Winter mal besuchen. Schöne Festtage wünscht dir Sylvia (chipsy)

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  2. 7.1.2015 wir sind heute den Weg vom Bahnhof Bever ins Val Bever nach Spinas und zurück gewandert. Ein wunderbares, abgelegenes Bergtal mit empfehlenswertem Restaurant. Leider liegt der Wanderweg durchs Tal in dieser Jahreszeit auch bei wolkenlosem Himmel mehrheitlich im Schatten. Schneekrallen sind momentan auf vielen Engadinerwegen dringend. Sylvia (chipsy)

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