Mittwoch, 3. Juni 2015

Nochmals zu den Erdpyramiden bei Euseigne und weiter bis Bramois / VS

Heute Mittwoch haben wir unsere Wanderung dort begonnen, wo wir die Tour am vergangenen Freitag (29.05.15) beendet haben, nämlich in Euseigne bei den Erdpyramiden. Von dort sind wir durchs untere Val d'Hérens mit der wilden Schlucht der Borgne bis nach Bramois bei Sion abgestiegen. 

Wir folgten einem Routenvorschlag 
von Pier Hänni und Evelyne Brunner
in "natürlich" / Ausgabe: 03 / 2013:
Kulisse für Naturspektakel 

Buchauszug "Magisches Wallis" (AT-Verlag"):
Euseigne, 967m -
Pyramides (P. 999) -
P. 785 / Brücke über La Dixence -
Combioula, 693m -
Plan du Moulin, 647m -
Plan des Biolles, 658m -
Bramois / Pont du Bramois, 511m

Mit dabei:
Marianne Z., Georges, Roxane, Martha, Enrique

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:

Bilder von Martha:
2015-06-03 Euseigne
   
Die Erdpyramiden bei Euseigne.

Route von Euseigne durch das Val d'Hérens bis Bramois bei Sion. 
(Karte: swisstopo mit map.schweizmobil.ch / Grafik: natuerlich-online.ch)

Aufzeichnete Route in der Umgebung der Erdpyramiden (P. 999) bei Euseigne: 
Wir sind mit dem Postauto bis zur Haltestelle "Euseigne, village" gefahren 
und von dort auf der Strasse und durch das "Pyramiden-Tunnel"
zu den Erdpyramiden zurückgelaufen. 
Wer nicht dieser stark befahrenen Strasse (ohne Gehweg!) entlang gehen will, 
kann bereits bei der Haltestelle "Euseigne, Pyramides d'Euseigne" aussteigen. 
Die vielfältigsten Ausblicke auf die Erdpyramiden erhält man allerdings, 
wenn auch dieser Strassenabschnitt begangen wird. 
Der Weg unterhalb der Erdpyramiden ist von beiden Haltestellen her zugänglich.


Streckenlänge ca. 10 km; 200 m aufwärts, 650 m abwärts.
Euseigne, 967m:
Kurz nach 11 Uhr kommen wir mit dem Postauto von Sion her im Dorf Euseigne an. 
Um 15 Uhr beenden wir die Wanderung in Bramois 
und fahren von dort mit dem Bus nach Sion zurück.  
(Angesichts der Hitzetemperaturen von ca. 30°C
gehen wir die ursprünglich vorgesehene letzte Wegetappe 
von Bramois bis nach Sion nicht mehr zu Fuss.)

Euseigne
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Euseigne

Auf der stark befahrenen Strasse 
(leider ohne Trottoir) 
gehen wir rund 500 Meter zurück, 
zu den westlich vor dem Dorf 
stehenden Erdpyramdiden.
Blick nach Norden durchs Val d'Hérens ins Rhonetal. 
Hier ahnen wir noch nicht, 
welch wilde Schlucht uns beim Abstieg nach Bramois erwartet.

Die Erdpyramiden stehen vor uns.
Bei der Herfahrt mit dem Postauto 
haben wir den kurzen "Pyramiden-Tunnel" durchquert. 
Dahinter liegt das Val d'Hérémence mit dem Flusslauf der Dixence. 
Rund 10 km Luftlinie weiter südlich (nach links) 
liegt die gewaltige Dixence-Staumauer, welche den Lac de Dix aufstaut.

Vor drei Jahren, im Juli 2012, 
haben wir oben am Stausee eine Rundwanderung unternommen: 
17.07.12 / Zur Grande Dixence mit Rundwanderung über den Col des Roux


Die Strasse von Sion nach Euseigne durchsticht die Erdpyramiden. 
Rechts oben liegt das Dorf Hérémence, 
welches wir auf der Wanderung am vergangenen Freitag durchquert haben.
Beim Anblick dieser bizarren Gebilde 
sind "esoterisch-mystische" Anwandlungen kaum zu vermeiden:

Der Gelehrte und Freund der Naturgeister Paracelsus sagte, dass Zwerge ganz nach Belieben einmal eine kleine, einmal eine grosse Gestalt annehmen können.
Dieser hier scheint, ernsthaft und still im Wald stehend, den Zugang zu den Pyramiden zu hüten. Nachdem wir ihn nach altem Brauch begrüsst haben, stehen wir wenige Schritte weiter vorn auf der Geländerippe ebenso unvermittelt mitten in der Pyramidenreihe, deren intensive Strahlung die anfänglichen Vorbehalte vollends vergessen lässt. Ebenso eindrücklich ist die ausgesprochen mystische Atmosphäre, die uns in die völlig fremde und doch seltsam vertraute Welt der Steinpyramiden versetzt, die wie geheimnisvolle weise Wesen in sich zu ruhen und dabei alles wahrzunehmen scheinen, was zwischen Himmel und Erde geschieht.
Wir folgen, auf dem kraftvoll pulsierenden Boden sitzend, ihrem Beispiel und lassen die Gedanken mit den Wolken am Himmel ziehen. Als mich eine Schar krächzender Krähen aus dem kurzen Augeblick der Zeitlosigkeit zurückholt, ist mir, als wären wir nicht erst wenige Wegminuten, sondern seit Stunden unterwegs.



Unmittelbar bei den Erdpyramiden 
befinden sich ein Rastplatz, ein Parkplatz 
sowie der (geschlossener) Kiosk, .......

....... sowie die Postauto-Haltestelle "Pyramides d'Euseigne".
Im Hintergrund ist das Dorf Hérémence zu sehen.

Der Weg vom Dorf zu den Erdpyramiden ist mit diesen Schildern markiert:
Chemin des pyramides.
Es folgt nun der Abstieg über einen schönen Trampelpfad, ......

...... durch Gebüsch und weg von der Strasse, ......

........ zu den tieferliegenden Ausblickstellen.









Zoomblick zur Pfarrkirche St-Nicolas in Hérémence, 
die wir uns am vergangenen Freitag auch im Innern angesehen haben. 
Vielleicht hat sich der Architekt Walter Förderer (* 21. März 1928 /  † 29. Juni 2006) 
von den nahen Erdpyramiden inspirieren lassen. 
Die Kirche wurde in den Jahren 1967-1970 
im Architekturstil des "Brutalismus" erbaut. 
Dieses massive Betonbauwerk 
wird vermutlich die erodierenden Erdpyramiden "überleben".

Wir gehen wieder Richtung Euseigne, 
zweigen nun aber beim Dorfrand nach links ab 
und steigen zum Flusslauf der Dixence hinunter.

Zwischen den Dächern von Euseigne 
blicken wir auf die 4357 Meter hohe und 22 km entfernte Bergpyramide 
der Dent Blanche.





Wie lange werden diese "Riesenzwerge" noch überleben? 
In ihrer Verlängerung Richtung Nordosten ......

....... stehen aber bereits weitere Erd-Fels-Formationen bereit, 
aus welchen durch Erosion neue Pyramiden entstehen können.







Hier entstehen neue Pyramiden-Formationen.



Vergeblich versuchen Enrique und Martha 
mit Hilfe von WhatsApp Kontakt zu den Riesenzwergen aufzunehmen. 
Sie erhalten hingegen folgende sehr merkwürdige Meldung über WhatsApp: 

"Höret, Walliserinnen & Walliser!
Unsere Freundschaft 
mit Sepp Blatter 
ist unzerbrechlich 
und währt ewiglich!"



Wir lassen die Erdpyramiden 
hinter uns zurück.

Blick durch das Val d'Hérens zur Dent Blanche.



Combioula, 693m


Hand(y)-Ladestation für Kraft & Energie von Mutter Erde.

La Borgne
Scènes sur le Parcours de l'eau:
  
Der Borgne entlang, von Grande Dixence bis Bramois

Val d'Hérens / Szenen am Weg des Wassers










Mittagsrast (heute bevorzugt an einem Schattenplatz).




Plan du Moulin, 647m:
Wer den nachfolgenden wilden Schluchtweg umgehen will, 
kann hier via Vex ausweichen.

Sehr steil & sehr heiss:
Nach diesem Aufstieg in der Mittagshitze
hat Enrique seine zwei Bier, 
später, vorne in Bramois, redlich verdient.  


Auf dem Felsenweg ......
....... durch die Borgne-Schlucht 
weiss man das seitliche Holzgeländer sehr zu schätzen.


Der Übergang des Val d'Hérens ins Rhonetal.

Tiefblick zum Flusslauf der Borgne, ......

........ welche wir auf diesem Steg überqueren werden.

Plan des Biolles, 658m

Treppenabstieg zum Flusslauf der Borgne.


Über den Holzsteg wechseln wir zur rechten Flussseite ....

........ der Borgne.
Längere Aufenthalte direkt an der Borgne sind zu vermeiden, 
für den Fall, dass aus dem Dixence-Stausee Wasser abgelassen wird. 
Der Dixence-Fluss fliesst etwas unterhalb von Euseigne in die Borgne.

Eine kurze kühlende Erfrischung tut gut.

Als Sitzgelegenheit weniger zu empfehlen.

Oben in den Felsen erblicken wir die Einsiedelei "Ermitage de Longeborgne":

Einsiedelei (Gem. Sitten, Pfarrei Bramois) und Marienwallfahrtsort VS, 1522 in der Schlucht der Borgne erbaut und von Laieneinsiedlern, zum grössten Teil Tertiariern des Franziskanerordens, bewohnt. Ab 1924 Betreuung von L. durch die Benediktiner, die hier in der franz. Schweiz Fuss fassten. 1928-56 waren sie dann im Kloster Corbières, anschliessend in jenem von Le Bouveret (Gem. Port-Valais), dem L. als Dependance unterstellt wurde. 1932 trat die Bürgerschaft Sitten den Benediktinern das Patronatsrecht ab, das sie ab 1699 innegehabt hatte. Kapellen zur schmerzhaften Mutter Gottes und zum Hl. Antonius von Padua. Wichtige Votivbildsammlung.
Quelle: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8220.php


Wir verlassen die Schlucht der Borgne im Val d'Hérens ......

....... und haben plötzlich diese Weite des Rhonetals vor uns.



Warum steht diese Wallis-Fahne heute nicht auf Halbmast?  
(Einen Tag nach dem Rücktritt von Sepp Blatter als Fifa-Präsident.)
Vielleicht, weil wir hier im Unterwallis sind und Blatter ein Oberwalliser ist.

Ankunft in Bramois, wo wir wunderschöne Rosengärten bewundern.
Das Dorf Bramois gehört seit 1968 zur Gemeinde Sion / Sitten.



Dieser Entscheid fällt uns relativ leicht:
Lieber schattig einkehren statt hitzig weiterwandern.



Haut de Cry




Busfahrt von Bramois zurück nach Sion.

Allen herzlichen Dank
für die Begleitung.
Beat

2 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank Beat, dass wir dich begleiten durften. Es war eine wunderschöne Wanderung. Gruss Martha

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  2. zum Bild Longeborgne, ein Marienwallfahrtsort und Einsiedelei: Mit Google finden Sie Bilder, die eher der Bedeutung des Ortes entsprechen als diese schäbige Hütte.

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