Dienstag, 23. Juli 2013

Zum (zweiten) Churer Hausberg: Brambrüesch / Dreibündenstein

Heute Dienstag bin ich nach Chur gefahren. Als "Alpenstadt" ist Chur natürlich von vielen Bergen umgeben. Mindestens zwei davon können als Churer "Hausberg" bezeichnet werden: 
Das nordwestlich gelegene Calanda-Massiv (2806m) und der südlich gelegene Bergrücken Brambrüesch / Dreibündenstein. 
Als heutiges Wanderziel habe ich den Dreibündenstein (2160m) ausgewählt. Den etwas höheren und vorgelagerten Furggabüel-Gipfel (2174m) habe ich umgangen, während ich den Gedenkstein am Absturzort eines US-Bombers im Zweiten Weltkrieg aufgesucht habe. 


ROUTE:  
Brambrüesch (1594m) - 
Spundisköpf (1846m) - Hühnerköpfe (1947m) -
Absturzstelle US-Bomber "The Lady Patricia" -
Dreibündenstein / Term Bel (2160m) - 
Alp dil Plaun (1950m) - Emser Skihütte (1949m) -
Alp da Veulden (1948m) - Plaun Graund (1565m) -
Feldis / Veulden (1470m)

Bergfahrt: Chur -> Brambrüesch mit der Brambrüeschbahn
Talfahrt: Feldis -> Rhäzüns mit der Luftseilbahn (kostenlos mit GA / Tageskarte)

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:



Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch

Streckenlänge ca. 16 km; 700 m aufwärts, 800 m abwärts

Um 09 Uhr komme ich von Chur her 
mit Luftseilbahn und Gondelbahn auf Brambrüesch an .......

..... und beginne meine Wanderung zum Dreibündenstein. 
Ich wähle den Gratweg entlang der "Spundisköpf". 
(Der üblichere Wanderweg führt über die Malixer Alp 
und steigt erst dort zum Wegpunkt "Spundisköpf 1812m" auf.) 
Beim Dreibündenstein werde ich gegen 11:15 Uhr ankommen, in Feldis um 13:45 Uhr.
Vom Gratweg aus bieten sich immer wieder Durchblicke 
hinüber aufs Calanda-Massiv und hinunter ins Churer Rheintal.
Schön verwurzelter Gratweg über und entlang den "Spundisköpf".
Tiefblick auf Domat / Ems am (Alpen-)Rhein, 
der kurz zuvor in Tamins-Reichenau 
aus dem Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein gebildet wird.
Die 79 Meter / 24 Stockwerke hohen Churer "Twin Towers".


Blick nach Süden in Richtung Dreibündenstein. 
Weiter oben (in Bildmitte) die Sesselbahnstation "Hühnerköpfe", 
welche im Winter das Skigebiet erschliesst.






Bei diesem Wegweiser entscheide ich mich, 
vom direkten Dreibündenstein-Weg abzuweichen
und den "Gedenkstein Bomber Lady Patricia" aufzusuchen.

Zoomblick auf die Emser Werke, 
die an der Bahnlinie zwischen Domat / Ems und Reichenau-Tamins liegen.

Trampelpfad durch eine zauberhafte Buschlandschaft mit Heidelbeerstauden.

Der Gedenkstein, 
der an den Absturz des US-Bombers "The Lady Patricia" erinnert. 
Das Kampfflugzeug stürzte am 16. November 1944 
nach einem Einsatz über München hier ab. 
Die zwölfköpfige Besatzung konnte sich durch Fallschirm-Absprung retten 
und wurde anschliessend interniert.

Um zum Gedenkstein "The Lady Patricia" zu gelangen, 
muss man den Wanderweg, der zum Furggabüel / Dreibündenstein führt, 
beim Wegweiser auf der Höhe von ca. 2000 m.ü.M. verlassen. 
Den anschliessenden Aufstieg zum Dreibündenstein 
bin ich weglos, GPS-gesteuert, 
durch kniehohe Büsche (bzw. auf Tiertrampfelpfaden) gegangen.

Im Web finden sich zahlreiche Infos zu diesem und anderen Bomber-Abstürzen, 
die während dem Zweiten Weltkrieg auf Schweizer Gebiet stattgefunden haben. 
Obige Abbildung aus: http://www.warbird.ch

Zeitungsartikel aus "Südostschweiz am Sonntag" / 16.10.11: 
Auf Spurensuche von "Lady Patricia"

Die Metalltafel mit der Inschrift auf dem Gedenkstein. 
Dieser 700 kg schwere Stein aus Quarzit 
wurde im Jahr 2004 von einem Heli hier abgesetzt.

Noch immer werden Flugzeugtrümmer gefunden. 
Hier ist ein rostiges Wrackteil neben den Gedenkstein gelegt worden.





Ankunft beim Dreibündenstein. 
Dahinter das Fulhorn. 
Darüber hinweg verläuft der Gratweg weiter über Fulenberg, Stätzerhorn 
bis zum Piz Scalottas über der Lenzerheide. 
Die 5-Gipfel-Gratwanderung vom Piz Scalottas bis Brambrüesch 
führt über rund 20 km und dauert 6 Stunden oder länger.

Inschrift am Dreibündenstein:
Den Drei Bünden Rhätiens
widmet diesen Grenzstein
die Section Rhätien des
Schweizer Alpenklub zur
Erinnerung an das Jubiläum 
ihres 50 jährigen Bestandes
Chur 1914
Der Dreibündenstein erinnert daran, dass sich in Graubünden zur Abwehr der Habsburger im 14. und 15. Jahrhundert drei verschiedene Bündnisse zusammentaten. Und nur an diesem einen Punkt trafen die Gebiete der drei Bünde (Grauer Bund, Gotteshausbund und Zehngerichtenbund) aneinander.

Erst 1803 schloss sich Graubünden der Eidgenossenschaft an, nachdem die nördlichen Teile des Kantons Ende des 18. Jahrhunderts nochmals zum Schauplatz eines Kriegs zwischen fremden Mächten geworden waren.
 
Der Grenzstein von 1722 befindet sich heute im Rätischen Museum in Chur. Die Sektion Rhätia des Schweizer Alpen-Clubs ersetzte ihn 1915 durch einen 2 m hohen Obelisken.

Quelle: Hintergrund-Infos Dreibündenstein

Zahlreiche kleine Seen schmücken die Hochebene 
auf dem Bergrücken um den Dreiländerstein.

Herrlich blühendes Wollgras umgibt die Feuchtgebiete.





Die Alphütten bei Culm Ault kommen mir bekannt vor:
Hier bin ich nämlich exakt vor einem halben Jahr durch den Schnee gestapft.


Blick in Richtung Fulhorn / Fulenberg / Stätzerhorn ......


...... und so zeigte sich die Gegend damals, 
im Winter, vor einem halben Jahr.

Im Südwesten der knapp 3000 Meter hohe Piz Beverin.

Über den Berggipfeln türmen sich Wolkenberge auf.
Für den Nachmittag sind Gewitter angekündigt.



Die Felsbuckel Tgom' Aulta auf der Alp da Veulden 
habe ich vor einem halben Jahr in der umgekehrten Richtung umgangen.

Mehrmals begegnet man am Weg über die Alp da Veulden solchen Holzskulpturen.


Bei der Alpsiedlung Alp da Veulden .....

..... entscheide ich mich für den Abstieg 
via Tisseu / Plaun Graund nach Feldis / Veulden.

Die Stadt Chur rückt wieder ins Blickfeld.

Kurz vor Feldis

Heuernte unter heisser Julisonne
Sie bevorzugen einen Schattenplatz

Ankunft in Feldis / Veulden
Mit der Luftseilbahn schwebe ich von Feldis hinunter nach Rhäzüns
mit Bahnanschluss zurück nach Chur.

1 Kommentar:

  1. Guten Morgen Beat, falls du dich weiter für die US-Bomber über Graubünden interessierst, empfehle ich dir eine Besichtigung des Festungsmuseums Crestawald sh. http://www.crestawald.ch/ Sehr interessant!!! LGr Sylvia

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