Samstag, 15. November 2014

Zu eigentümlichen Steinreihen: Rifferswil -> Affoltern am Albis / ZH

Heute, am Samstag-Vormittag, solange der Föhn noch für angenehmes Wetter gesorgt hat, bin ich ins Zürcher Knonaueramt gefahren und habe zwischen Rifferswil, Mettmenstetten und Affoltern am Albis einige jener eigentümlichen Steinreihen und Einzelsteine (Megalithen) aufgesucht, die Richard Walker in seiner Publikation "Stonehenge im Säuliamt" beschreibt:
   
 
ROUTE:
Ober-Rifferswil, 586m -
Sternen, 558m - Wissenbach, 491m -
Unter-Mettmenstetten, 461m -
Eigi, 463m - Rembrig - Grüt, 546m -
Affoltern am Albis, 494m

Infos zur Route und zu den Steinen 
sind auch im Buch "Magisches Zürich
(Barbara Hutzl-Ronge / AT-Verlag 2006) enthalten:
Dort im Kapitel "Mettmenstetten", S. 318 ff. 

In 14 Tagen, am Samstag, 29.11.14, 
ist in diesem Gebiet eine Wanderung 
zusammen mit Richard Walker geplant.
 
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
   
Steinreihe im Wäldchen nördlich von Eigi 
zwischen Mettmenstetten und Affoltern am Albis.

Route zwischen Rifferswil, Mettmenstetten, Affoltern am Albis. 
Streckenlänge ca. 13 km mit unbedeutender Höhendifferenz.  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)

Aufgesuchte Steinreihen und Einzelsteine:
1: Mettmenstetten Schützenhaus (3.8*)
2: Mettmenstetten Tannbüel (3.7*)
3: Mettmenstetten Büelwald (3.5*)
4: Dachlissen Eigi (3.10*)
5: Dachlissen Rembrig (3.10*)
6: Mettmenstetten Grüt (3.4*)
 
*) Ziffern in der Publikation von Richard Walker, 
dort auch mit Angabe der Koordinaten.
Um 09:15 Uhr beginne ich die Wanderung in Ober-Rifferswil, 
wo ich von Affoltern a.A. her 
mit dem Postauto angekommen bin. 
Um 12:30 Uhr bin ich zurück in Affoltern.
Rifferswil, wo das Dorf noch ein Dorf ist, 
ist eine eigenständige Gemeinde im Zürcher Bezirk Affoltern 
(Knonaueramt / Säuliamt).

Dieses grosse und schöne Riffelswiler Riegelhaus .....

........ liegt am Ämtlerwäg / Ämtlerweg.
Zoomblick, vorbei am Rifferswiler Kirchturm, 
hinüber zum Hochwachtturm auf dem Albis.

In Ober-Rifferswil gehe ich in Richtung Wissenbach.

Blick Richtung Zugersee, ......

........ wo neuzeitliche Steinreihen zu erkennen sind.



Pilatus





Beim Eingang ins Wildentalholz, 
wo auch die Steinreihe "Schützenhaus" zu finden ist, 
steht ein Waldklassenzimmer der Primarschule Mettmenstetten.

Die ca. 50 Meter lange Steinreihe "Schützenhaus" im Wildentalholz. 
Möglicherweise sind diese Steine ursprünglich im Halbrund gelegen 
und haben ein Ahnengrab bezeichnet 
(gemäss Barbara Hutzl-Ronge / Greti Büchi).




Unterwegs zum nächsten (Einzel-)Stein, 
welcher sich oberhalb dieses Wädchens 
am Waldrand beim Tannbüel befindet.


Der rund 1.5 Meter hohe "Tannbüel"-Sandstein-Menhir 
weist eine Rille auf (im Bild rechts). 
Zusammen mit fünf weiteren in der Nähe liegenden Steinen 
bildet er ebenfalls eine Steinreihe, 
welche auffallend exakt auf die Kirche Mettmenstetten ausgerichtet ist. 
Dieser Stein hat vermutlich im Mittelalter als Grenzstein gedient 
(gemäss Richard Walker / Hans Huber-Hegglin).
Poröse und bemooste Oberfläche des Steins.

Kirche Mettmenstetten

Rigi

Blick zurück: 
Rechts um die Ecke befindet sich das Schützenhaus 
und dahinter das Wildentalholz. 
Links oben, hinter dem Hof Aspli, liegt das Wäldchen beim Tannbüel.

Wissenbach, 491m



Einen Besuch der Steinreihe in den Buebenauen, nahe Wissenbach,
habe ich leider verpasst, 
bzw. ich habe vergessen, auch dort vorbeizugehen.

In dieser T-förmigen Hecke, die im Luftbild gut zu erkennen ist, 
 versteckt sich eine rund 80 Meter lange Steinreihe.
  
Barbara Hutzl-Ronge schreibt dazu folgendes:  
"Die parallel zur Strasse verlaufende Steinreihe 
weist mit geringer Abweichung auf den Kirchturm von Mettmenstetten, 
also auf den Platz, der heute noch als heiliger Platz gilt 
und an dem sich die Dorfgemeinschaft zum Kult versammelt. 
Da Kirchen oft an Orten errichtet wurden, 
die schon von vorchristlichen Menschen als Kultorte geschätzt wurden, 
ist es denkbar, dass eine der Steinreihen in den Buebenauen 
auf einen vorgeschichtlichen Kultplatz hinweist."

 Die Steinreihe in den Buebenauen bei Wissenbach.
Quelle: "Stonehenge im Säuliamt" von Richard Walker.


Blick über einen Gartenzaun in Wissenbach.

Pilatus




Am Weg entlang dem Büelwald 
liegen in Abständen von 20 bis 30 m mehrere grosse Einzelsteine. 
Hier verläuft auch die Gemeindegrenze 
zwischen Mettmenstetten und Knonau.

Zweimal auf meinem Weg zwischen Rifferswil und Affoltern 
komme an grossen Steinhaufen vorbei. 
Vielleicht haben die Landwirte hier auch einige, 
sie bei der Feldarbeit störende, "Hinkelsteine" entsorgt.

Druesberg

Mythen



Haselbach

Mettmenstetten

Mettmenstetten Station, 460m
Heute zutreffend:
KnonauerAmt - Auf der Sonnenseite



Die Steinreihe im Eigi-Wäldchen ......
...... besteht aus acht grossen Blöcken.




Von den Steinen im Rembrig-Wald .....

....... weist der vorderste ein ca. 10 cm tiefes, nicht durchgehendes, 
nach Osten ausgerichtetes Loch auf.


Blick hinüber zum Weiler Grüt, 
wo nochmals ein Lochstein zu besichtigen ist.



Der einzelne und freistehende Lochstein beim Weiler Grüt.
Grüt

Das Föhnende naht und die Regenwolken sind im Anzug.



Der Lochstein beim Grüt hat, .....
...... im Gegensatz zum Rembrig-Stein, 
eine durchgehende Öffnung.

Barabara Hutzl-Ronge:
 Lochsteine, die in Gräbern verbaut wurden, 
galten als "Seelenlöcher": 
Man nahm an, dass durch diese Löcher 
die Seele der Verstorbenen entweichen 
oder auch aus- und einfahren könne.




Schön herbstliche Schlussetappe zwischen Grüt und Affoltern.



Ankunft in Affoltern am Albis,
wo die S-Bahn Richtung Zürich bereitsteht.

Blog-Beitrag zu einer früheren Wanderung in dieser Gegend:

3 Kommentare:

  1. Interessante Berichterstattung wie immer!! Danke dir dafür Beat - deine Berichte sind immer sehr lesenwert... Sylvia

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  2. Ouuu Beat, so schöni Bilder, danke vill male, freu mich uf dä 29.
    LG Heidi

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  3. Sehr interessant geschrieben und mit tollen Fotos ergänzt.
    ...wer Augen hat zu sehen....
    Carlo aus Mettmenstetten

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