Freitag, 24. April 2015

Zum Wellenberg in Nidwalden (AtomEndlagerFrei)

Heute Freitag bin ich zusammen mit Kurt ins Engelbergertal nach Wolfenschiessen gefahren. Von dort sind wir mit dem Postauto bis hinauf nach Oberrickenbach gelangt. Die anschliessende Wanderung führte über den Wellenberg und im Abstieg zurück nach Wolfenschiessen. 
Teilweise folgten wir der 

Der Nidwaldner Wellenberg ist in den vergangen Jahren schweizweit bekannt geworden. In seinem Untergrund sondierte nämlich die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) für ein Atomabfall-Tiefenlager. Sie stiess damit auf erbitterten Widerstand der Bevölkerung. Anfangs Jahr, am 30. Januar 2015, ist nun bekannt gegeben worden, dass dieses Gebiet als Standort nicht mehr vorgesehen ist (zumindest vorläufig).

ROUTE:
Oberrickenbach, 894m (Heilig-Kreuz Kapelle) -
Eggeli, 1132m - Eggeligrat, 1209m -
Wellenberg, 1237m / 1213m / 1270m / 1341m -
Bättelrüti, 858m (Kapelle Bettelrüti Altzellen) -
Sagenrüti, 659m -
Schüpfentobel / Secklisbach -
Unterhus / Brügg, 515m -
Wolfenschiessen, 511m

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
  
Blick über eine Wellenberg-Wiese voller Krokusse 
nach Norden ins Engelbergertal 
und Richtung Stans zum Bürgenstock. 
Links oben die Stanserhorn-Südostflanke.

Route von Oberrickenbach zum Wellenberg 
und zurück nach Wolfenschiessen im Engelbergertal.
Zwischen Wolfenschiessen und Oberrickenbach verkehrt ein Postauto. 
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Aufgezeichnete Aufstiegsroute 
von Oberrickenbach über den Eggeligrat zum Wellenberg. 
Zum Wellenberg-Gipfelpunkt (P. 1341m) führt kein markierter Wanderweg.
Der Gipfelpunkt liegt im Wald über der Felsenfluh 
und ist von der Wellenberg-Alpsiedlung her problemlos erreichbar.
Streckenlänge ca. 12 km; 600 m aufwärts, 950 m abwärts.

Erstmals aufgefallen ist mir der Wellenberg (hier in Bildmitte) 
auf einer Wanderung über den Wirzweligrat im Juni 2014.
 Gut erkennbar ist hier die grosse Waldlichtung oben auf dem Wellenberg-Kegelstumpf.
 
Siehe Blog-Beitrag:
04.06.14 / Rundwanderung Wirzweli - Arvigrat



Oberrickenbach, 894m:
Um 10 Uhr beginnen wir die Wanderung 
in Oberrickenbach Richtung Eggiligrat (Eggeligrat). 
Wir folgen der Route 564. 
Gegen 12 Uhr erreichen wir das Hochplateau 
auf dem Wellenberg 
und um 12:45 den Gipfelpunkt P. 1341m. 
Um 15 Uhr beenden wir die Wanderung 
in Wolfenschiessen unten im Engelbergertal.
Die Heilig-Kreuz Kapelle Oberrickenbach
ist eine verkleinerte Kopie der Kirche Wolfenschiessen,
wie unten nachzulesen ist.

Die Infotafel zum Kapellenweg.
(In den Kapellen liegt auch eine schöne Info-Broschüre auf.)
Engelberger Walenstöcke

Hier, kurz ausserhalb des Dorfs, 
folgt die Abzweigung Richtung Westen, zur Alp Eggeli, zum Eggeligrat, zum Wellenberg.
Unten am Wegweiser hängt die Info "Wanderweg Bannalp gesperrt", 
darauf hat uns auch der Postauto-Chauffeur hingewiesen. 
Zu sehen ist auch, dass die Bannalp-Bergstation noch im Schnee liegt. 
Wir wollen aber auf den schneefreien Wellenberg.

Vom winterlichen ......

....... zum frühlingshaften Ausblick reicht eine kleine Kopfbewegung.

Blick zurück auf das Dorf Oberrickenbach.

Wir kommen anständig ins Schwitzen!

Alp Eggeli

Vermutlich: Chaiserstuel und Bietstöck



Eggeligrat, P. 1209m:
Abzweigung zum Welenberg (Wellenberg)


Auf dem Eggeligrat öffnet sich bald das Blickfeld ins Engelbergertal.





Tiefblick ins Engelbergertal und ......

...... zur Kapelle St. Joder Altzellen, ebenfalls am Kapellenweg liegend. 
Dort werden wir allerdings nicht vorbeikommen, 
da wir später nicht nach Grafenort, 
sondern direkt nach Wolfenschiessen absteigen werden.








Hier, bei der Vogelsmatt
stehen wir unmittelbar vor der nach Süden senkrecht abfallenden Felsenfluh 
unter dem Wellenberg. 
Rechts oben liegt der Wellenberg-Gipfelpunkt P. 1341m. 
Der markierte Wanderweg führt nach links zur Felsenfluh. 
Das wird spannend! 
Auf der Landeskarte ist allerdings auch eine Wegspur 
entlang dem Grashang (rechts) eingetragen, allerdings mit Weglücken.



Zu spät stellen wir fest, 
dass wir die Vogelsmatt auch viel bequemer hätten erreichen können.

Vorbei an bröckligem Fels .......

 ......... kommen wir hier zu einer weniger gemütlichen Wegstelle:
Bei diesem Anblick zweifeln wir vorerst, 
ob hier überhaupt noch ein sicheres Durchkommen möglich ist.

Der Weg (durch Wellbleche stabilisiert) 
quert einen wüsten Schutthang 
und erscheint stellenweise abgerutscht.
Bei näherer Besichtigung erweist sich der Weg aber doch als durchgängig begehbar. 
Nach einem nächsten Starkregen, könnte sich dies aber ändern. 
Falls hier kein Durchkommen mehr ist, 
könnte man vermutlich zuvor bei der Vogelsmatt 
über den nichtmarkierten Weg entlang der Wellenberg-Ostflanke ausweichen.




Blick zurück auf den durchquerten Rutschhang.
Der weitere Weg führt sehr schmal 
aber problemlos 
durch den seitlich steil abfallenden Hang ......
...... unter der Felsenfluh hindurch .....

 ....... zum Wellenberg Gipfelplateau.
Dort werden wir von einem Meer weisser Krokusse empfangen. 
Der Anblick wird zwar vom kürzlich verteilten Mist etwas getrübt.

Die Alpsiedlung auf dem Wellenberg.
Links das Stanserhorn, rechts das Buochserhorn
und dazwischen das Engelbergertal.

Das Wellenberg-Gipfelkreuz (P. 1236.8m) 
liegt rund 100 Höhenmeter unter dem eigentlichen Gipfelpunkt (P. 1341m), 
welcher sich (unmarkiert) oben im Wald befindet.

Das AtomEndlager Wellenberg 
war natürlich nicht hier oben zwischen den Alphütten vorgesehen, 
sondern tief unten im Gestein, 
welches sich nun als ungeeignet erwiesen haben.

Ergebnisse des sicherheitstechnischen Vergleichs in Etappe 2:
Im geologischen Standortgebiet Wellenberg für ein SMA-Lager hat das geklüftete Wirtgestein, die Mergel-Formationen des Helvetikums, im Vergleich zum Opalinuston ein beschränktes Selbstabdichtungsvermögen. Das Wirtgestein weist aufgrund der beschränkten Homogenität eine weniger gute Barrierenwirkung auf als der Opalinuston. Die Bedingungen zur Langzeitstabilität sind im Vergleich zu Standortgebieten in der Nordschweiz ungünstiger: Insbesondere die Modellvorstellungen zur Geodynamik, zur Neotektonik und die erhöhte Seismizität, aber auch die erwartete Erosionwirkung (Topografie, Vergletscherung) werden ungünstiger als in den anderen Gebieten eingestuft. Die Charakterisierung und die Exploration des Standortgebiets sind zudem schwierig. 
Die Nagra schlägt vor, 
das geologische Standortgebiet Wellenberg für Etappe 3 zurückzustellen.
Quelle: http://www.nagra.ch/de/wellenbergsma.htm
Geplantes Tiefenlager für radioaktive Abfälle 
in den Mergelschichten unter dem Wellenberg / NW. 
Abbildung aus "Wandert in der Schweiz solang es sie noch gibt"
von Jürg Frischknecht / Limmat-Verlag / 1987


Damaliger Wunsch-Zeitplan der NAGRA:
1988: Sondierbohrungen
1991: Definitive Standortwahl
Zwischen 1995 und 2000: Inbetriebnahme des Endlagers


Das Rauschen des gewaltigen Wasserfalls 
auf der gegenüberliegenden Talseite 
ist bis hier herüber zu hören.


Mittagsrast unter dem Wellenberg-Kreuz.

Bietstöck

Bürgenberg / Bürgenstock 
Stans / Oberdorf  / Flugplatz Buochs 
Dallenwil 
Wolfenschiessen
Ein neugieriger Blick ins Wellenberg-Gipfelbuch darf nicht fehlen.

Welläbärg Thedy:
Gratulation zum Sechzigsten am 16. April 2011



Wellenberg, 1213 m.ü.M.:
Bevor wir uns an den Abstieg Richtung Bättlenrüti machen, 
steigen wir noch weiter hinauf bis zum Gipfelpunkt P. 1341m.

Blick vom Nordosten her auf die Wellenberg-Alpsiedlung.
Links hinten auf dem Grashügel steht das zuvor aufgesuchte Gipfelkreuz.
Nochmals 130 Höhenmeter sind's bis ganz zuoberst.





Ungefähr hier stehen wir 
auf dem höchsten Wellenberg-Geländepunkt 
(P. 1341m).
Am wolkenlosen Himmel 
können wir zahlreiche Gleitschirmflieger beobachten. 
Einige lassen sich vom Nordwind und der Thermik 
in schier unglaubliche Höhen tragen.
Die winzigen Punkte sind kaum mehr zu erkennen.





Im Abstieg zurück zur Alpsiedlung auf dem Wellenberg.

Buochserhorn

Siehe dazu Blog-Beitrag vom Juni 2013: 
15.06.13/ Rundwanderung über Buochserhorn, Bleikigrat und Musenalper Grat



Der Arvigrat im Westen.

Ein recht steiler aber schöner 700-Meter-Abstieg 
ins Engelbergertal liegt nun vor uns.



Bättlenrüti / Kapelle Bettelrütti Altzellen

Der Grossvater 
des hier erwähnten Bruder Konrad Scheuber 
war Niklaus von Flüe, 
der "Schweizer Nationalheilige".




Hier, beim Wegweiser unterhalb der Kapelle Bättlenrüti / Bettelrüti, 
verlassen wir den Kapellenweg, 
welcher nach links Richtung Grafenort zur Kapelle St. Joder führt. 
Wir wählen den Weg Richtung Wolfenschiessen.



Kapelle St. Sebastian im Dörfli 
(zwischen Grafenort und Wolfenschiessen).

Brisen mit Haldigrat, darüber ein Gleitschirmflieger.





Beim Ausgang des Schüpfentobels .....
....... überqueren wir den Secklisbach.



Auf dem Talboden angekommen, blicken wir hier zurück zum Wellenberg.



Ein Landwirt, dem wir zuvor begegnet sind, 
bezeichnet dieses schöne Holzhaus mit dem Türmchen als "Ritterhaus".

Wellenberg

Auf der gedeckten Holzbrücke überqueren wir ......

..... die Engelberger Aa.
Ankunft in Wolfenschiessen
mit der Pfarrkirche Maria Geburt, welche ebenfalls am Kapellenweg liegt.

Nach einem "Atomangriff" (der NAGRA?)
hilft alles Beten nichts mehr!

Wolfenschiessen, 511m

Bahnhof Wolfenschiessen:
Gegenwärtig fahren die Züge der Zentralbahn von Luzern her nur bis hierhin. 
(Grund: Bahnhofumbau in Engelberg.)
Bereits ab Dallenwil und bis Engelberg verkehren Bahnersatzbusse.

Herzlichen Dank
an Kurt für die Begleitung.
Beat

3 Kommentare:

  1. Wunderschön die vielen Krokusse... Vielen Dank für den Blog. Gruss Martha

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  2. Echt schön dieser Wanderblog aus einer Gegend, die ich "noch nicht" kenne. Vielen Dank für die Anregung mal ins Engelbergertal zu gehen. LGr Sylvia

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  3. Wir würden gerne ein Foto von Ihrem Blog für einen Geschäftseintrag verwenden, ist das möglich?
    Bitte kontaktieren Sie mich unter nico.bloechlinger@nkb.ch

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