Sonntag, 12. Oktober 2014

Rundwanderung im Obertoggenburg: Gamserrugg / Chäserrugg / Hinderrugg

Heute Sonntag sind wir ins Obertoggenburg, das Tal zwischen der Alpstein- und der Churfirstenkette, gefahren. Von der Gamsalp aus, die wir mit zwei Sesselliften ab Wildhaus erreicht haben, überquerten wir den Gamserrugg, stiegen zum Chäserrugg auf, machten einen Abstecher zum Hinderrugg, drehten eine Runde auf dem Rosenboden und kehrten durch eine zerfurchte Karrenlandschaft zur Gamsalp zurück. 

Mit dabei:
Anita, Lisbeth, Werner, Kurt

ROUTE:
Gams / Gamsalp, 1770m - Gamserrugg, 2070m -
Sattel, 1944m - P. 2101m (Schlachtböden) -
Chäserrugg, 2259m - Hinderrugg, 2306m - Chäserrugg, 2259m -
Kleine Runde auf dem Rosenboden - 
P. 2190m - P. 2101m -
Oberplisa / Plisen, 1860m - Unterplisa / Untere Plisen, 1740m -
Gams / Gamsalp, 1770m

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
    
Wir stehen auf dem Hinderrugg 
und blicken zur westlichen Churfirstenkette und auf den Walensee.

Rundwanderroute mit Start und Endziel auf der Gamsalp ob Wildhaus.
 Berg- und Talfahrt mit den beiden Sesselbahnen 
Wildhaus - Oberdorf / Oberdorf - Gamsalp.  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Streckenlänge ca. 13 km; 800 m auf- und abwärts.
Ein dreifacher "Rugg" ist unser heutiges Wanderziel: 
Gamserrugg / Chäserrugg / Hinderrugg.
(Blick auf die Churfirstenkette von Wildhaus her)


 Zu zweien der "sieben Churfirsten" sind wir heute aufgestiegen: 
Chäserrugg und Hinterrugg. 
Falls Chäserrugg und Hinterrugg als zusammengehörige Gipfel gezählt werden, 
sind es bloss sechs Churfirsten. 
Der Gamserrugg zählt nicht mehr als Churfirst.

Die «sieben Churfirsten», wie sie u.a. in der Tourismuswerbung genannt werden, heissen von Westen nach Osten: Selun (2'205 m), Frümsel (2'263 m), Brisi (2'279 m), Zuestoll (2'235 m), Schibenstoll (2'234 m), Hinterrugg (2'306 m) und Chäserrugg (2'262 m). (.....) 
Die nicht „offiziellen“ Gipfel weiter westlich sind: Wart (2'068 m), Schäären (2'171 m), Nägeliberg (2'163 m), Leistchamm (2'101 m). Die niedrigste Zahl von sechs Churfirsten ergibt sich daraus, dass der Chäserrugg eigentlich nicht einmal als Nebengipfel gilt, weil er nicht durch einen mindestens 30 Meter hohen Sattel vom Hinterrugg abgetrennt ist; es sind nur 14 Meter.

Der Name wurde in der Vergangenheit oft fälschlicherweise von den "sieben Kurfürsten" des Heiligen Römisch-Deutschen Reiches hergeleitet. (.....) 
Die Namengebung ging vom Kloster St. Gallen aus, das damit seiner Stellung als Reichsabtei Ausdruck gab. Aus den Konflikten mit den Toggenburgern entstand wohl die Spottform „Kuhfürsten“ oder „Kuhfirsten“. Die erste Karte von J. J. Bühler von 1784 enthält die Bezeichnung „Die VII Churfürsten“. Diese Namensform überwiegt noch im 19. Jahrhundert und auch der Chäserrugg ist meist als „Kaiserruck“ verzeichnet. Erst die Eschmann-Karte von 1854 entscheidet sich für „Churfirsten“.

Quelle (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Churfirsten

Der beiden Sesselbahnen zwischen Wildhaus und der Gamsalp 
erleichtern uns die Wanderung um rund 700 Höhenmeter. 
(Sesselbahn-Umstieg in Wildhaus-Oberdorf)

Nach einem Startkaffi beim Berggasthaus Gamsalp .....

....... beginnen wir um 11 Uhr den ersten 300-Meter-Aufstieg zum Gamserrugg. 
Nach einer Dreiviertel-Stunde sind wir oben auf der Bergkuppe.
Um 13:15 Uhr kommen wir auf dem Chäserrugg an und halten dort Mittagsrast. 
Um 14 Uhr stehen wir auf dem benachbarten Hinderrugg 
und um 16:45 Uhr, kurz bevor die Sesselbahn um 17 Uhr abgestellt wird, 
beenden wir die Wanderung ebenfalls hier auf der Gamsalp.

Blick nach Osten Richtung Vorarlberg.

Gamsalp, das Bergrestaurant mit der Sesselbahn-Bergstation, 
dahinter die Alpsteinkette 
mit Säntisgipfel (links aussen), Wildhauser Schafberg, Altmann.

Der Übergang vom Toggenburg ins St. Galler Rheintal.
Links oben Kreuzberge, Saxerlücke, Stauberen (verdeckt der Hohe Kasten).
Wildhaus

Alp Inggadells

Abzweigung nach links zum Geologischen Rundweg Gamserrugg
eine Rundwanderroute um den Gamserrugg herum. 
Wir wählen hingegen den Weg hinauf zur Gamserrugg-Bergkuppe.


Der Gamserrugg und auch die anschliessenden Gipfel der Churfirsten-Kette 
haben gegen das Toggenburg hin gemütlich flach abfallende Bergrücken. 
Gegen Süden fallen sie hingegen senkrecht, mit dazwischenliegenden Terrassen, 
zum Walensee ab.

Blick über den Rhein ins Fürstentum Liechtenstein mit der Drei-Schwestern-Kette.

Die Länge der "Perlenkette von Wandernden" ist in dieser Gegend überschaubar. 
Auf der Rückfahrt erzählt mir im Zug ein Alpsteinwanderer hingegen 
von erlebten "Autobahn-Stau-Verhältnissen" am Säntis.

Blick vom Gamserrugg hinüber zum Chäserrugg, 
welcher gegenwärtig vom Anblick einer Baustelle geprägt wird. 
Zwischen Gamserrugg und Chäserrugg 
liegt ein rund 150 bis 300 Meter tiefer liegender Sattel.

Gamserrugg, 2070m

Die Gamserrugg-Hütte dient im Winter dem Skibetrieb hier oben.

Der kräftige Südwestwind treibt uns hier ein wenig zu stark nach Westen ab, 
so dass wir wieder etwas zurückgehen müssen 
um auf den richtigen Weg, hinunter zum Sattel, zu gelangen.

Säntis-Gipfel

Abstieg vom Gamserrugg zum Sattel, 
dem Übergang zum Chäserrugg.
Sattel
Sattel, 1944m
Hier führt auch der "Geologische Rundweg Gamserrugg" vorbei
und anschliessend wieder zurück zur Gamsalp.




Hinter dem Sattel 
folgt der zweite 300-Höhenmeter-Schlussaufstieg,
nun zum Chäserrugg.


Für den Abstieg werden wir am Nachmittag 
nicht diese hier deutlich markierte Aufstiegsroute wählen, .....
...... sondern einen alt-markierten Weg dort drüben, 
welcher vom Rosenboden her über die Felsstufe
und durch den darunterliegenden Felsschutt führt: 
 Vom Rosenboden / P. 2190 zum Schlachtböden / P. 2101.


Blick zurück zum Gamserrugg, 
der Abstiegsweg zum Sattel befindet sich an der Südflanke (rechts im Bild).

Auf dem Chäserrugg erwartet uns die Grossbaustelle, 
welche wir schon von weitem erkennen konnten.
Der Neubau des Gipfelrestaurants Chäserrugg ist in vollem Gang. 

Für 7 bis 10 Millionen Franken entsteht auf 2262 Meter über Meer ein Holz-Glas-Bau 
der Basler Architekten Herzog & de Meuron. 
Bauherrin ist die Toggenburg Bergbahnen AG. 
Sie will aber der Öffentlichkeit nahezu keine Informationen 
über die spektakuläre Baustelle und das neue Gipfelrestaurant, 
das für den Toggenburger Tourismus ein Hoffnungsträger ist, geben. 
«Ich kann Ihnen nur sagen, dass alles gut läuft und wir zuversichtlich sind, 
das Gebäude im Herbst 2015 eröffnen zu können», 
 sagt Verwaltungsratspräsidentin Mélanie Eppenberger. 
Und: «Wir haben uns für eine vorsichtige Kommunikationsstrategie entschieden.»
Quelle (tagblatt.ch / 23.08.14): Geheimnistuerei am Chäserrugg

Der Gipfelpavillon Chäserrugg mit Sonnenterrasse 
dient während der Bauzeit des neuen Restaurants als Provisorium.
Panorama-Webcam Chäserrugg: http://chaeserrugg.roundshot.ch/

Chäserrugg, 2259m

Das rund 1 km lange und 100 m breite Rosenboden-Hochplateau 
werden wir nach der Rückkehr vom Hinderrugg 
auf einer etwas abgekürzten Rundwanderung begehen.

Die Tiefblicke, 
welche uns auf Chäserrugg und Hinderrugg erwarten, sind: 
"spektakulärer gehts kaum", 
hier z.B. auf Flums im Seeztal.

Links hinten der benachbarte Hinderrugg. 
Vor dem Abstecher dorthin, .....


..... halten wir noch Mittagsrast.

Die Föhnlage sorgt in der Ostschweiz heute für angenehmes Wanderwetter. 
Nur hie und da sind die kräftigen Windböen etwas unangenehm.





Hinter dem Rosenboden Gamsberg und Gipfel der Alvier-Kette.

Kurzer Zwischenabstieg mit ......
....... anschliessendem Aufstieg zwischen Chäserrugg und Hinderrugg.





Vor dem Alpstein-Panorama gehts nun praktisch ebenaus ....

....... zum Gipfelwegweiser auf dem Hinderrugg (2306 m.ü.M.).
Die Palisaden im Hintergrund 
verhindern Schneeverfrachtungen hinüber zum steilen Südhang 
und verhindern damit Lawinenniedergänge Richtung Walenstadt / Walenstadtberg.




Die westlich gelegenen Churfirsten-Felszacken.
Die Nord- und die Südflanke dieser Bergkette 
sind zwei verschiedene Bergwelten.
Walenstadt am blendend-lichtspiegelnden Walensee.



Das Dorf Walenstadtberg und rechts aussen die Reha-Klinik, 
 unser Startort der Wanderung am vergangenen Samstag.

800 Meter tiefer liegt die Alp Tschingla, 
wo wir vor einer Woche Mittagsrast gehalten haben.



Auf dem Rückweg zum Chäserrugg.

Bei der anschliessenden Rundwanderung über den Rosenboden 
beschränken wir uns auf etwa die Hälfte 
des Panoramarundwegs Rosenboden.

Im Frühling / Sommer 
ist der Rosenboden-Rundweg auch ein Blumenweg.





Unten der Voralpsee, 
der ebenfalls auf Wanderrouten ab der Gamsalp erreichbar ist 
oder mit dem Bus ab Grabs zum Bergasthaus Voralp.

Auf dem Rosenboden / Rosenböden. 
Die vollständige rund 3 km lange Rundwanderung 
über dieses weite Hochplateau dauert rund eine Stunde.




Wie weiter oben bereits erwähnt, .......
....... wählen wir für den Abstieg eine Abkürzung 
zwischen Rosenboden / P. 2190 zum Schlachtböden / P. 2101. 
Der Weg ist auf der Landkarte eingezeichnet, 
aber nicht (mehr) als Wanderweg grün eingefärbt. 
Die Wegspur ist allerdings gut sichtbar 
und mit verblassenden weiss-rot-weiss-Markierungen versehen. 
Auf den Wegweisern wird der Weg nicht mehr angezeigt, 
er ist aber ohne Schwierigkeiten und sicher begehbar.
Auch anschliessend, 
zwischen P. 2101 und dem Wegweiser "Plisen, 1860m"
 werden wir über einen alten, vermutlich "pensionierten" Wanderweg gehen.






Das rätselhaft geformte Objekt ......

...... erweist sich im Zoomblick als (un)gewöhnlicher Kalkfelsblock.

Der Säntisgipfel stellt mit und ohne Zoom hingegen niemanden vor Rätsel.


Lawinenabgang am 13. Februar 2000 um 15.00 Uhr: 
Erinnerungstafel für ein Lawinenopfer aus Leverkusen, Deutschland.
Der dokumentierte Lawinenunfall vom 13.02.00 im Skigebiet Chäserrugg. 
Quelle: http://www.slf.ch/praevention/lawinenunfaelle/unfaelle_alt/unfaelle_99_00.pdf

Die Abzweigung in Unterplisa, .....

..... "Untere Plisen, 1740m". 
Die 35 Minuten zurück zur Gamsalp erscheinen uns länger, 
 denn sie führen gleich durch ein wild zerfurchtes Karrengebiet.

Wie in anderen Karrengebieten (z.B. Silberen oder Mären) 
sind auch hier die weiss-rot-weiss-Markierungen 
im Abstand von wenigen Metern aufgemalt worden. 
Im Nebel in solchem Gelände unterwegs zu sein, ist kein Vergnügen.

Bei diesem Anblick zückt auch Kurt nochmals den Fotoapparat.




Herbstlicher Blick zurück in Richtung der untergehenden Sonne.





Durch diesen noch besonnten Talabschnitt des Toggenburgs fliesst die Thur, 
deren Quellgebiete sich hier auf der Südseite des Alpsteins befinden.

Tafel zur "Geologie der Säntisgruppe".

Kurz vor Betriebsschluss der Sesselbahn (um 17 Uhr)  
sind wir zurück ....



.... auf der Gamsalp.

Allen herzlichen Dank
für die Begleitung.
Beat

Weitere INFOS zur Wandergegend: 
- tagblatt.ch: Chäserrugg – Schlachtböden – Sattel – Inggadells – Gamsalp 
- anzeiger.biz: Im Karstgebiet über Stock und Stein

4 Kommentare:

  1. diese Bergtour ist wirklich spektakulär - nur die chäserugg-Baustelle stört im Moment. Jürg

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    1. .... das schon, Jürg, aber der fertige Holzneubau wird vermutlich einigermassen anständig aussehen. Er ersetzt zudem nur ein altes Gebäude und lässt die übrigen Churfirsten in Ruhe. Beat

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  2. speziell was das Karstgebiet betrifft: eine ausgesprochen ver"ruggte" Wanderung! Danke Beat für das organisieren und dokumentieren, Kurt

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  3. Danke Beat für diesen Bericht. Werde mir diese Wanderung für nächsten Sommer merken, wenn auf dem Rosenboden die Blumen blühen. LGr Sylvia

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