Freitag, 7. März 2014

Zwischen Willisau und Buttisholz durch das Luzerner Hinterland

Heute Freitag waren wir zu dritt (mit Claudia und Kurt M.) im Luzerner Hinterland unterwegs. Wir wanderten von Willisau, vorbei an der Moorlandschaft Ostergau, über eine weite Hochebene bis zum Dörfchen Geiss am Geissberg. Wir umrundeten den kleinen Soppisee (Soppensee) und gelangten schliesslich durch den Soppiseewald ins Dorf Buttisholz im Rottal. Wir wanderten unter einem wolkenlosen Himmel bei milden Frühlingstemperaturen, wobei allerdings starker Dunst die Weitsicht zur Pilatus- und Alpenkette eingeschränkt hat. 

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
 
Am Soppisee / Soppensee


Streckenlänge ca. 15 km; 200 m auf- und abwärts
(Route auf swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Um 10:30 Uhr starten wir beim Bahnhof in Willisau 
und um 15 Uhr werden wir im Dorf Buttisholz ankommen. 
Vom Städtchen Willisau selbst sehen wir nicht viel, 
es liegt auf der anderen Seite der Bahnlinie. 
Im Zoomblick ist hier immerhin der Chutzenturm von Schloss Willisau zu erkennen

Auf unserem Weg von Willisau in Richtung Ostergau / Geiss 
gehen wir bis ins Dorf Geiss über die ViaJacobi, den Jakobsweg: 
 -> wanderland.ch-Route 4 / Etappe 26, Werthenstein-Willisau


Die Kapelle "St. Niklausen auf dem Berg" (das "Samichläuseli").
Die Kapelle gehörte zur Burg, die im Mittelalter auf dem Hügel stand. Bei der Zerstörung der Burganlage 1386 blieb sie verschont. Im Türmchen hängt die älteste Glocke des Kantons Luzern. Sie stammt aus dem Ende des 12. Jahrhunderts.
Quelle:  http://www.willisau.ch/geschichte-zahlen/sehenswuerdigkeiten


Claudia, die Luzerner Hinterländerin, erklärt hier Kurt, dem Oberthurgauer,
dass die berühmten Willisauerringli nicht an den Bäumen wachsen,
so wie die Äpfel und Birnen in Mostindien.


Wir verlassen das Willisauer Gewerbegebiet.
Links fliesst der Seewag-Bach.



Bei diesem Gehöft vor Ostergau zweigt der Wanderweg von der Asphaltstrasse ab, ......

...... und wir gehen nun bis kurz vor Geiss über schöne Naturwege.

Hier, kurz im Waldschatten, sind wir gleich wieder an der Frühlingssonne.

Unser Weg führt südlich oberhalb der Weiherlandschaft im Ostergau vorbei.

Die eckige Form dieser Tümpel lässt vermuten, 
dass sie nicht auf natürlichem Weg entstanden sind:
(....) Die Weiherlandschaft ist eine unbeabsichtigte Folge der intensiven Torfstecherei v.a während des zweiten Weltkrieges. Das Ostergau mit seinen fischreichen Weihern ist Lebensraum für eine reiche Fauna und Flora und steht heute als Landschaft von nationaler Bedeutung unter Naturschutz! 
Quelle: http://www.nvwillisau.ch/ostergau.htm

Gegenüberliegend der Wellberg / Wellbrig.

Eine der seltenen Steilpassagen auf der heutigen Wanderroute.

Überblick auf die von Torfstechern "gestaltete" Weiherlandschaft im Ostergau. 
Durchflossen wird das Gebiet vom Rotbach, 
der weiter westlich in den Seewag-Bach fliesst, 
dem wir zuvor im Willisauer Gewerbegebiet entlang gelaufen sind.



Blick zurück

Gleich erreichen wir ......

...... die weite und offene Hochebene zwischen Schwandberg und Studenweid.

Die Pilgerstation "Auf dem Jakobsweg" 
 beim Hof "Badhuet" zwischen Schwand und Studenweid.




NigelNagelNeuer Rastplatz mit gefülltem Holzlager, Massivtisch und Grillierstelle.
(Nur eine Sitzgelegenheit fehlt noch.)




Wegpunkt "Studenweid, 610m" 
Die Jakobsmuschel 
im blauen Feld auf dem Wegweiser rechts unten ......
........ weist den Jakobspilgern den Weg in Richtung Santiago de Compostela,
hier auf dem Wegabschnitt zu den Willisauerringli,
die als Stärkung für den weiten Weg bis nach Spanien unbedingt benötigt werden.
Die harten Willisauer Ringli gelten als eine geeignete Wegzehrung 
und die „weltberühmte“ gold-braune Bauernrösti und die Emmentaler Meringue 
sind begehrte und sättigende Pilgerspeisen. 
Quelle: http://www.jakobsweg.ch/eu/ch/weg/luzern-rueeggisberg/

Anblick von zwei auffälligen Baumgebilden (Eichen?) .....

...... mit unterschiedlicher Astanordung 
unten am Stamm und oben in der Krone.
Die Krähen bevorzugen das obere Baumgeschoss.
Mittagsrast neben der Strasse Menznau - Geiss 
(hinten im Bild Elswil, kurz vor Geiss).
Das Wegstück ab hier (nahe der Studenweid) hinüber nach Elswil und Geiss ......

...... sowie der nachfolgende Anstieg am Geissberg führt entlang der Strasse. 
Eine Umgehung auf einem angenehmeren Naturweg 
ist auf dem Kartenausschnitt leider nicht erkennbar.
HINWEIS: 
Hinunter zum Soppisee (Soppensee) 
sind wir weglos, entlang einer Hecke, abgestiegen.


Das Dorf Geiss (Gemeinde Menznau).
 Hinter dem Dunstschleier deuten die Schneegipfel der Pilatuskette an,
welch prächtige Bergsicht hier möglich ist.
Im letzten Jahrhundert wurden in Geiss römische Münzen gefunden, eine Waldstrasse wird heute noch Römerstrasse genannt und der Name "Geiss" könnte abgeleitet worden sein vom römischen Wort "casa", das soviel wie Haus oder Hütte bedeutet. Diese Hinweise lassen darauf schliessen, dass Geiss schon in der Römerzeit an einem der Verkehrswege der Römer existiert hat. (....) Das Mittelalter kann als eigentliche Blütezeit von Geiss bezeichnet werden. Dank der verkehrsgünstigen Lage, Geiss liegt am Jakobsweg, der im Mittelalter ganze Heerscharen von Pilger angelockt hatte, kam das Dorf zu Einkommen und Ansehen. Es konnte eine prächtige Pfarrkirche gebaut werden, welche dem hl. Jakob dem Älteren geweiht wurde, das Dorf erhielt das Marktrecht und verfügte sogar über die niedere Gerichtsbarkeit. 
Quelle: Gemeinde Menznau / Geschichte von Geiss

"geiss mit charme"
und "Geisseblüemli" (Buschwindröschen) als Willkomensgruss in Geiss.

Luzerner Wanderweg mit Geschwindigkeitsbegrenzung.

Von Geiss bis Buttisholz liegen noch anderhalb Wegstunden vor uns.

Unübersehbar: Wir gehen wieder auf weichen Naturwegen.

Der Soppisee (Soppensee) liegt unter uns, 
dahinter der gleichnamige Weiler Soppensee.
Wir werden den See im Gegenuhrzeigersinn zu etwa 3/4 umwandern.

Blick Richtung Süden ins Napfbergland.

Borstenvieh im Sonnenbad (Hof im Weiler Seehof).

Wegloser Abstieg zum Soppisee ......


...... entlang dieser Hecke (hier im Rücklick).



Zwischen dem Seeufer und dem Seerundweg 
liegt ein schmaler Baum-, Gebüsch- und Schilfstreifen (bzw. Borstgras).


 Am idyllischen Soppisee, 
dessen Anblick einzig durch hohe Silotürme in seiner Nähe beeinträchtigt wird. 
Entstanden ist der Soppensee nach der letzten Eiszeit beim Rückzug der Gletscher aus dem Mittelland vor ungefähr 15'000 Jahren. Seinen Namen verdankt der See dem sumpfigen Borstgras (Nardus stricta), das je nach Gegend Burst, Nätsch oder Soppa genannt wird.
Das Seegrundstück ist seit Jahrhunderten im Privatbesitz der Familie Pfyffer-Feer. Dazu gehören auch 75 Aren des Ufergeländes. Das Ufer fällt sogleich steil ab und es ist durchgehend mit einem dichten Baum- und Gebüschmantel umsäumt. Das Gebiet steht unter Naturschutz. Baden ist verboten. Die Krebse aus dem Soppensee gelten als Delikatesse. Der See ist an die Fischereigesellschaft Soppensee verpachtet.


Das Soppenhüsli (der Fischereigesellschaft Soppensee) ist kein Suppenhüsli.






Die letze Wegetappe vom Soppensee bis nach Buttisholz ....

...... führt durch den Soppiseewald.
Auch im Luzerner Hinterland ist der Frühling angekommen.

Buttisholz liegt vor uns.




Um 15 Uhr kommen wir in Buttisholz an 
und können kurz darauf in den Bus einsteigen, der uns zurück nach Luzern bringt.

Herzlichen Dank
an Claudia und Kurt für die Begleitung.
Beat

Weitere INFOS (teilweise abweichende Routen):
- Schweizer Wanderwege / wandern.ch: Luzerner Hinterland / Buttisholz - Willisau 
- Zürcher Wanderwege: Luzerner Mittelland / Buttisholz - Soppensee - Willisau 
- mirzlieb.ch: Soppensee und Mauensee

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