Donnerstag, 16. April 2015

Besuch (1) im Gotthard-Basistunnel (Erstfeld / Amsteg)

Heute Donnerstag haben wir am Vormittag an einer Führung von AlpTransit im Gotthard-Basistunnel teilgenommen. Nach dem Besuch im InfoZentrum Erstfeld sind wir nach Amsteg gefahren und konnten im Anschluss an einen Vortrag durch den seitlichen Zugangsstollen bis zur westlichen Tunnelröhre gelangen.

Am Nachmittag wanderten wir von Amsteg zurück nach Erstfeld. 

Besuch (2) findet am Samstag, 18.04.15 statt.


Mit dabei:
Marcel & Yvonne, Enrique, Barbara

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
   
In der Weströhre des Gotthard Basistunnels bei Amsteg.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 
verkehren in den beiden 57 km langen Tunnelröhren die Eisenbahnzüge  
zwischen Erstfeld im Urner Reusstal und Bodio im Tessin.
Das AlpTransit Infozentrum Erstfeld 
befindet sich neben den Nordportalen der beiden NEAT-Tunnelröhren 
(Bus-Haltestelle: Erstfeld-Lindenried). 
Der Vortrag und die Tunnelführung finden in Amsteg statt. 
Die anschliessende Wanderung von Amsteg zurück nach Erstfeld 
verläuft entlang der östlichen Talseite: 
Streckenlänge ca. 8 km; 250 m aufwärts, 300 m abwärts.  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Durch den Zugangstollen bei Amsteg, 
welcher für den Zwischenangriff erstellt worden ist, 
konnten wir bis zur westlichen Tunnelröhre gelangen.  
Bildquelle: http://www.agn-amsteg.ch/
Um 08:30 Uhr kommen wir mit dem Bus 
(vom Bahnhof Erstfeld her) im AlpTransit-InfoCenter an.

Bis zur Weiterfahrt nach Amsteg haben wir eine halbe Stunde Zeit 
für einen Rundgang durch die Ausstellung 
über Bau und Betrieb des Gotthard-Basistunnels.

Modell der Tunnelbohrmaschine:
Rund 75% der beiden Tunnelröhren 
wurden mit insgesamt 4 solchen Tunnelbohrmaschinen ausgebrochen. 
Zusammen mit der Nachläuferkonstruktion ist die Maschine rund 450 Meter lang 
und der Bohrkopf hat einen Durchmesser von bis zu 9.5 Meter.




Blick von der nahen Aussichtsplattform auf das InfoZentrum ....

....... und die beiden Tunnel-Nordportale .....

........ sowie talaufwärts zum Bristen (3073 m.ü.M.).

Bristen
Um 9 Uhr verlassen wir das InfoZentrum Erstfeld ......

....... und werden mit Kleinbussen ....

....... nach Amsteg transportiert, .......

....... wo uns Alois Bissig (links aussen) 
in einem rund einstündigen Vortrag im Urner Dialekt und mit Video-Einspielungen 
das NEAT-Tunnelprojekt (Gotthard und Ceneri) vorstellt.
 Herr Bissig wird uns anschliessend, zusammen mit seinem Kollegen, 
auch in den Tunnel fahren und dort die Führung übernehmen.

Um 11 Uhr sind wir hier im Berg: 
Nachdem wir mit Helm, Sicherheitsweste und einem Spezialrucksack 
(enthaltend Sauerstoff für Notfall-Situation und 5 dl Mineralwasser) 
ausgerüstet worden sind, 
wird die Besuchergruppe mit den zwei Kleinbussen 
durch den seitlichen Zugangsstollen ins Berginnere gefahren. 
Wir befinden uns hier schätzungsweise 700 Meter unter der Felsoberfläche 
im Gebiet Luchschälen / Eistenchalen / Eisten 
ungefähr zwischen dem Dorf Bristen im Maderanertal und dem Chli Windgällen.




Zugangsstollen Amsteg:
Hier wurden die beiden Tunnelbohrmaschinen 
"Gabi I" und "Gabi II" montiert .......
....... und im Mai 2003 Richtung Süden in Betrieb gesetzt.

Im Fusspunkt (links unten) des 1.8 km langen Zugangsstollens 
beginnt unser "Tunnelspaziergang" zur Weströhre des Gotthard-Basistunnels. 
Hierhin führt auch der 1.9 km lange Kabelstollen, 
durch den die Fahrleitungen mit Strom aus dem KW Amsteg versorgt werden.



Tragkonstruktion und Tunnelverkleidung 
sollten mindestens 100 Jahre lang Bestand haben.



1:1-Modell mit dem Tunnel-Innenausbau.
Für die Führungen sind hier zahlreiche Infotafeln aufgehängt.
Und im kommenden Jahr wird das InfoZentrum in Erstfeld geschlossen 
und möglicherweise hier in den Berg hinein verlegt.





Wir durchqueren das metallene Tunnelröhrenmodell ......

...... und überqueren ......

..... auf einer Passerelle die Weströhre 
und gelangen in einen Querstollen zwischen den beiden Tunnelröhren.


Eine Taschenlampe wird nicht benötigt 
und leichte Sommer-Bekleidung reicht ebenfalls. 
Der Berg heizt die Tunnelluft so stark auf, dass sogar gekühlt werden muss.



Im Querstollen zwischen den beiden Tunnelröhren West und Ost 
sehen wir einen weiteren Videofilm 
u.a. über die zurückliegenden (inszenierten und gefeierten) Tunnel-Durchstiche.

Durchblick zur farbig beleuchteten Oströhre.
Der Abstand zwischen West- und Oströhre beträgt ca. 40 Meter.



Wir betreten die westliche Tunnelröhre, 
die gegenwärtig noch per Velo befahren werden kann.

HINWEIS:
Dies ist keine offizielle Veloroute vom Urnerland ins Tessin.

ALTERNATIV-ANGEBOT:
Um die Leistungsfähigkeit dieses Bauwerks zu prüfen und nachzuweisen, wird von Oktober 2015 bis Mai 2016 der Testbetrieb rund um die Uhr durchgeführt. Unter realen Bedingungen finden hunderte von Testfahrten statt. Hierfür sucht die AlpTransit Gotthard AG Personal für die Durchführung. Nutzen Sie die einmalige Chance, an der Inbetriebsetzung des längsten Eisenbahntunnels der Welt mitzuwirken.
Quelle: https://www.alptransit.ch/de/ueber-alptransit/stellen/testbetrieb.html

Links aussen ist die Passerelle zu erkennen, 
über welche wir zuvor die Weströhre überstiegen haben.



Parallele Linien treffen sich im Unendlichen.







Die Eisenbahnschienen liegen auf Betonschwellen, 
die in einer Betonplatte (und nicht im üblichen Schotter) verankert sind.



Die beiden Tunnelröhren sind durch 176 Querschläge miteinander verbunden, 
d.h. ca. im Abstand von rund 320 m. 
Diese dienen in einem Notfall als Fluchtwege in die andere Röhre. 
(Rechts aussen ist eine Fluchtweg-Signalisation zu erkennen.)

Die Querschläge sind auch geschützte Räume 
für die Unterbringung von Schränken mit bahntechnischen Anlagen.


Panoramaaufnahme zwischen den beiden Tunnelrichtungen 
 mit dem dazwischenliegenden Eingang in den Querstollen.
Blick zum Tunnelscheitel 
mit kunstvoll verlegten elektrischen Installationen.
Wir überqueren die Geleise in der Weströhre 
und kehren zum Ausgangspunkt des "Tunnelspaziergangs" zurück, 
wo die beiden Kleinbusse für die Rückfahrt bereitstehen.

Herrn Bissigs interessante Tunnelführung wird mit Schluss-Applaus verdankt.

Zurück am (heute "milchigen") Sonnenlicht in Amsteg.

Das Mittagessen lassen wir uns auf der Sonnenterrasse 
im Gasthaus Stern und Post in Amsteg ......


........ von den freundlichen Hoteleigentümern 
 Remo Vetter & Rolf Welti servieren.


Blick zum Bristen

Alte Schmuckstücke im Treppenhaus 
des "Swiss Historic Hotels" "Post und Stern" in Amsteg.



Gegen 13:45 Uhr beginnen wir die rund zweistündige Wanderung 
von Amsteg zurück nach Erstfeld. 
Wie am vergangenen Donnerstag-Nachmittag 
wählen wir die Route auf der östlichen Talseite. 
Die alternative und flache Reussufer-Route ist wegen der nahen Autobahn lärmiger.

Siehe Blog-Beitrag vom vergangenen Donnerstag:
09.04.15 / Rundwanderung im Urner Reusstal: Erstfeld <-> Amsteg



Links oben steht die Burgruine Zwing, 
zu welcher wie heute keinen Abstecher machen.

Zwischenangriff NEAT:
Unterhalb dieser Infotafel liegt der Zugangsstollen Amsteg, 
durch welchen wir am Vormittag in den Berg hinein gefahren sind.

Silenen
In ständiger Bereitschaft für den Feuerwehr-Einsatz.

Der "Meierturm" zu Silenen.


Birchli, 585m









Deutliche Warnung 
an (den) Raucher in der Gruppe!
Gleich zweimal kommen wir an gewaltigen hausgrossen Felssturzbrocken vorbei.












Deutliche Wegführung!



Erstfeld in Sicht.


Was hat denn da Enrique ........

....... aufsehenerregendes in der rechten Hand?



Das letzte Wegstück vor Erstfeld führt dem Reussufer entlang.



Diese "Militärbrücke" 
diente dem Abtransport des Felsausbruchs aus dem Tunnel. 
Heute gehört sie den Fussgängern und Bikern.



Um 16 Uhr beenden wir die Wanderung in Erstfeld 
bei einem Schlusstrunk im "Hirschen" gegenüber vom Bahnhof.



Allen herzlichen Dank
für die Begleitung 
in den Gotthard-Basistunnel
Beat

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