Donnerstag, 9. April 2015

Rundwanderung im Urner Reusstal: Erstfeld <-> Amsteg

Heute Donnerstag, an diesem sommerlich warmen Frühlingstag, war ich zusammen mit Kurt im Urner Reusstal unterwegs. Zwischen Erstfeld und Amsteg haben wir eine Rundwanderung in einem überraschenderweise sehr sonnigen Talabschnitt unternommen.
  
In der kommenden Woche werden wir in Erstfeld und Amsteg Baustellen des 57 km langen Gotthard-Basistunnels besuchen, welcher im Dezember 2016 eröffnet wird. Durch den seitlichen Zugangsstollen bei Amsteg können wir dann bis zum Basistunnel im Gebiet unter dem Windgällen-Massiv gelangen.
  
Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
  
Blick talaufwärts nach Erstfeld und zum Bristen (rechts über dem Kirchturm).

Aufgezeichnete Rundwanderroute zwischen Erstfeld und Amsteg: 
Streckenlänge ca. 19 km; 300 m auf- und abwärts. 
Startpunkt war beim AlpTransit InfoZentrum Erstfeld 
neben dem Nordportal des Gotthard-Basistunnels.  
Karte ist um 90° nach links gedreht: Norden links / Süden rechts 
 (swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Um 09:30 Uhr kommen wir mit dem Bus (Linie Göschenen-Flüelen) 
beim AlpTransit InfoZentrum Erstfeld an (Haltestelle Erstfeld-Lindenried). 
Hier beginnen jeweils auch die verschiedenen Baustellen-Führungen, 
welche von AlpTransit 
auf der Nordseite des Gotthard-Basistunnels angeboten werden.

Das InfoZentrum beim Tunnel-Südportal in Pollegio
haben wir in der vergangenen Woche besucht. 
01.04.15: Pollegio - Val d'Ambra - Pozzo - Iragna (Leventina / Riviera / TI)


Die multimediale Ausstellung im InfoZentrum 
über Bau und Betrieb des Basistunnels ist frei zugänglich.

Auf der Aussichtsplattform neben dem InfoZentrum ......

........ blicken wir auf die beiden Tunnelportale hinunter ......

....... und talaufwärts zum Bristen (3073 m.ü.M.) hinauf. 
Diese gewaltige Bergpyramide, das Urner Wahrzeichen neben dem Uristier, 
werden wir bis zur Ankunft oben in Amsteg ständig vor uns haben.

Der 57 km lange Tunnel stösst auch in den Nachbarländern auf Interesse:
Hier eine per Bus aus Norditalien angereiste Besuchergruppe.

Hofstetten Talstation, 463m: 
Um 10 Uhr beginnen wir die Wanderung beim Infozentrum 
und queren die Talebene hinüber ins Gebiet Hofstetten zum Flusslauf der Reuss. 
Wir folgen nun der Reuss flussaufwärts Richtung Dorf Erstfeld / Amsteg. 
In Amsteg kommen wir kurz nach 12 Uhr an. 
Am Nachmittag wandern wir auf der östlichen Talseite zurück 
und beenden kurz nach 16 Uhr die Rundwanderung beim Bahnhof Erstfeld. 
Im Hinblick auf die Sonneneinstrahlung im teilweise engen Urner Reusstal 
ist die Rundwanderung in Gegen-Uhrzeigerrichtung zweckmässig. 
Wir sind dadurch praktisch nie in einen Bergschatten geraten.



Unterquerung der Autobahn.
Einziger Wermutstropfen auf diesem Wanderweg entlang der Reuss 
ist der ständige Autobahnlärm. 
Auf dem Rückweg am Nachmittag herrscht diesbezüglich weitgehend Ruhe.

Katholische Pfarrkirche St. Ambrosius und Othmar in Erstfeld.

Die Kirchturmspitze zeigt zum Bristen.
Die Jagdmattkapelle in Erstfeld liegt direkt am Weg Richtung Amsteg.







Diese "Kriegsbrücke Modell 1936" ........
....... diente dem Abtransport von Ausbruchmaterial 
aus dem NEAT-Tunnel-Zwischenangriff Amsteg. 
Heute ist die massive Brücke den Bikern und Fussgängern vorbehalten.

Bruust, 480m:
(Wegweiser bei der "Kriegsbrücke")
Für den Hinweg nach Amsteg bleiben wir weiterhin auf dem Reussuferweg (1 h 20min).
Für den Rückweg am Nachmittag werden wir den längeren Weg via Dägerlohn / Buechholz wählen (2 h).

Über rund 400 Meter verläuft hier der ostufrige Wanderweg 
auf dem Trottoir entlang der Kantonsstrasse. 
Man kann die Reuss zuvor auch auf der "Kriegsbrücke" überqueren 
und dem Westufer entlang Richtung Amsteg wandern.

Nur Kondensstreifen, welche in der trockenen Luft aber schnell verblassen, 
überziehen den blauen Himmel.

Ständig vor uns: 
Der allgegenwärtige und gewaltige Bristen.

Ein Heli, der Baumstämme aus den Bergwäldern abtransportiert, 
sorgt für zusätzliche und laute Beschallung im Urner Reusstal.



Die Wegstelle "Ellbogen, 501m", eine Wanderstunde vor Amsteg.

Vermutlich der "Pfaffen" (?) im Windgällen Massiv.
(Gross und Chli Windgällen, 
zwischen Maderanertal und Schächental liegend.)








Der Bauer berichtet uns, wie er im Zusammenhang mit dem Tunnelbau 
Land in Erstfeld gegen Land in Silenen / Amsteg abgetauscht hat.


cool! discover uri
Links oben der Chli Windgällen.

Hier unterqueren wir vermutlich ein Bauwerk, 
welches die Autobahn (links) 
vor Hochwasser und Murgängen
des Schipfenbachs (bei Silenen) schützt.
Um die Mittagszeit erreichen wir das AlpTransit-Barackendorf bei Amsteg 
(mit Vortragsraum, Kantine und Unterkünften). 
Hier finden nächste Woche bei unserem Baustellen-Besuch der Vortrag 
und die Ausstattung für die Fahrt durch den Seitenstollen zum Basistunnel statt.



Mittagsrast vor dem Barackendorf in Amsteg.
(Die Kantine drüben ist öffentlich zugänglich, für Gruppen nach Voranmeldung.)
Ausserirdische Begegnung auf dem Weg ins Dorf Amsteg:
Bei einem Zürcher (statt Urner) Kontrollschild 
würden wir hier auf die Anwesenheit des Oldtimer-Sammlers Rolf tippen!


Ankunft im Dorf Amsteg


Amsteg, 522m

Auf der Sonnenterrasse 
des Hotel Stern und Post in Amsteg machen wir einen Kaffihalt. 
Ich habe vorgesehen, 
dass wir in der nächsten Woche hier das Mittagessen einnehmen werden.
(Das Tagesmenue kostet Fr. 20.- bis 25.-)




Das Hotel Stern und Post in Amsteg 
trägt die Bezeichnung "Swiss historic hotel". 
Es gehört zu den ältesten Gasthäusern der Schweiz. 
Hier haben bereits Goethe und Hans Christian Andersen 
auf ihren Schweizer Reisen logiert.

Für den Rückweg von Amsteg nach Erstfeld 
wählen wir schöne und autolärmfreie Wege am östlichen Talhang, 
die am Nachmittag an der Sonne liegen.



Ruine Zwing Uri, 522m

Kurzer Abstecher zur Burgruine Zwing Uri (links oben).

Zwing Uri
Während dem Zweiten Weltkrieg 
wurde direkt unter der Burgruine der Bundesratsbunker gebaut.




Kurz nach Zwing Uri überqueren wir den Zugangsstollen 
 für den Zwischenangriff Amsteg des Gotthard-Basistunnels. 
Durch diesen Seitenstollen 
 werden wir nächste Woche zu den beiden Tunnelröhren gelangen.



Ganz oben ist der Zugangsstollen Amsteg 
für den erfolgten Zwischenangriff eingezeichnet.
Zwei weitere Zwischenangriffe 
wurden von Sedrun und von Faido aus getätigt.
Quelle: http://www.agn-amsteg.ch/
Hier, 7.4 km nach dem Nordportal in Erstfeld, 
werden wir nächste Woche etwas Tunnelluft schnuppern können.
Quelle: http://www.agn-amsteg.ch/baulos-amsteg/projektbeschrieb.html

Silenen




Häufig verläuft der Weg zwischen schönen Steinmauern.

Dägerlohn



Ein klarer Fall:
Seit die beiden 57 km langen Tunnelröhren fertig gebohrt sind, 
strömt ganzjährig milde Tessiner Luft ins Urner Reusstal.

Dägerlohn, 538m
In 9 Stunden nach Sedrun, 
dorthin, von wo einmal eine 800 Meter lange Liftzufahrt 
hinunter zum Basistunnel im Gespräch war:
www.visiun-porta-alpina.ch








Die Konferenz der Schafe.


Erstfeld,
und unten die weiter oben bereits erwähnte "Kriegsbrücke" über die Reuss.




Auch auf dem Rückweg kommen wir nochmals an der "Kriegsbrücke" vorbei.



Erstfeld, 472m



Ein Sommertag im April, so wie heute, 
ist der richtige Zeitpunkt 
für die Eröffnung der Glacé-Saison 2015,
dies genau 420 Tage (Stand: 09.04.15)
vor der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels.
Herzlichen Dank
an Kurt für seine Begleitung
auf dieser Erkundungs-Wanderung.
Beat

2 Kommentare:

  1. Schön! Ich freue mich sehr auf nächsten Donnerstag. Danke für die gute Organisation samt Zmittag und Wanderung! lg Barbara

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  2. Sehr interessanter Blog mit schönen Fotos... danke Beat. Gruss Martha

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