Sonntag, 15. März 2015

Kreuzlingen - Ottenberg - Weinfelden: Vom Bodensee ins Thurtal

Heute Sonntag sind wir in den Kanton Thurgau gefahren und dort von Kreuzlingen am Bodensee über den Seerücken und den Ottenberg (Ottebärg) nach Weinfelden im Thurtal gewandert.

ROUTE:
Kreuzlingen Bernrain, 461m -
Bommer Weier, 530m - Ellighausen, 516m -
Lippoldswilen, 508m - Chemebach-Tobel, 452m -
Hugelshofen, 500m - Tattehueb, 627m -
Stelzenhof, 665m (Ottebärg / Ottenberg) -
Weinfelden, 429m 
  
Mit dabei:
Claudia, Marcel & Yvonne, 
Elisabeth, Marianne, Esther

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
 


Route zwischen Kreuzlingen-Bernrain und Weinfelden, 
vorbei an den Bommer Weihern und über Seerücken / Ottenberg.  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
Streckenlänge ca. 16 km; 350 m aufwärts, 400 m abwärts.
Gegen 10:30 Uhr beginnen wir die Wanderung in Kreuzlingen-Bernrain, 
wo wir mit der S14 von Weinfelden her angekommen sind. 
Um 15 Uhr werden wir in Weinfelden ankommen. 
Wir wählen den Weg in Richtung Bommer Weier / Ottenberg. 
Noch hängt eine graue Hochnebeldecke über der Bodenseegegend, 
doch um die Mittagszeit wird sich die Märzsonne durchsetzen.

Bereits kurz nach dem Wanderstart verlassen wir Kreuzlingen 
und kommen ins Gebiet der ländlichen Gemeinde Kemmental.

Kein Wunder, bekommen wir die Sonne nicht zu Gesicht, 
wir laufen ihr ja davon. 
Planetenweg zur Sonne: http://www.avk.ch/planetenweg/




Wir erreichen die Bommer Weiher (Bommer Weier).
 Die Weiher sind um 1460 wohl in erster Linie 
zwecks Nutzung der Wasserkraft für Mühlen künstlich geschaffen worden. 
Daneben dürften sie auch als Fischgründe eine nicht unwichtige Rollge gespielt haben. 
Von einer allzu starken Verlandung bedroht, mussten sie 1979 saniert werden.
Quelle: http://www.kemmental.ch
 Pro Natura Thurgau: http://www.pronatura-tg.ch/bommer-weiher 







Bommer Weier, 530m








Unterwegs auf dem Seerücken:
Der Seerücken ist eingebettet zwischen dem Bodensee im Norden und dem Thurtal im Süden. Im Westen wird er durch den Stammerberg bei Stammheim (Oberstammheim/Unterstammheim) begrenzt, 
nach Osten hin läuft er sanft aus bis fast nach Romanshorn. 
Der Seerücken gehört zu den ländlichsten Regionen des Schweizer Mittellandes. 
Er ist dünn besiedelt mit einzelnen Bauernhöfen und kleinen Dörfern. 
Der Seerücken ist recht stark bewaldet. 
Quelle (Wikipedia): Seerücken

Alterswilen, eines der acht Dörfer in der Gemeinde Kemmental.



Wegweiser in Ellighausen: Schwabenweg / Jakobsweg.
Der Schwabenweg ist ein Teil des seit dem zwölften Jahrhundert begangenen Jakobswegs 
und verbindet die deutschsprachigen Länder mit der französischen Route. 
Vorwiegend Schwaben kamen auch schon im Mittelalter in Konstanz an, 
um von dort pilgernd den Weg nach Einsiedeln zu begehen, 
woher der Name Schwabenweg herrührt. 
Der Schwabenweg ist Teil der nationalen Wanderroute Nr. 4 ViaJacobi von SchweizMobil. 
Quelle (Wikipedia): Schwabenweg



Unsere Welt ist flach und rund.



Wir halten Kurs auf Hugelshofen, ........

........ in einem Dorf mit Kirchturm, 
müsste es eigentlich auch eine (offene) Beiz haben, denken wir.






Zwischen Lippoldswilen und Hugelhofen gilt es, 
das Chemebach-Tobel (Kemmenbach) zu durchqueren.









Die Sonne! (12:11 Uhr)

Hugelshofen

Zürcher anlocken - Das Resultat!
Der Thurgau will das Image eines rückständigen Kantons mit hoher Steuerbelastung los werden. Mit einer neuen Kampagne wirbt er für sich als Wohn-, Arbeits- und Ausflugskanton. 
Damit sollen Neuzuzüger aus dem Kanton Zürich angelockt werden.
Quelle (SRF / 22.06.09): Thurgau will Zürcher in den Kanton locken

Tatsächlich: 
Das Restaurant Hirschen hat geöffnet, 
und wie ....

Wir sind die einzigen Gäste, später kommt noch ein Töfffahrer.
Der Wirt, weit über dem Pensionsalter und ein geborener Kabarettist, empfängt uns freudig und präsentiert uns sofort seine Speisekarte aus dem vergangenen Jahrhundert. Als wir uns alle anschicken, ein separates Menue aus seinem reichhaltigen Angebot zu bestellen, überzieht sich sein Gesicht mit Sorgenfalten. Dankbar nimmt er unseren Vorschlag entgegen, wir könnten ja auch die mitgebrachten Sandwiches auspacken. Die Znüni-Einkehrer unter der Woche machten das auch, meint er, so habe er weniger Arbeit, was für ihn angenehm sei. Was er hingegen ganz und gar nicht schätze, das seien die regelmässigen Jasser, die fast nichts konsumieren und von ihm erwarten, dass er eine Serviertochter organisiere, wenn er mal wegen einem Arzttermin die Gaststube geschlossen habe. Das alles und viel mehr erzählt er uns in seinem breiten Thurgauer Dialekt. Schliesslich kommen wir doch noch zu Thon- und Wurstsalat, den er hörbar gut gelaunt in der Küche zubereitet (oder wir verzehren die mitgebrachten Brötchen). Zwischendurch erkundigt er sich, ob er eine Zigi rauchen dürfe, 
er sei halt ein starker Raucher. 
Wir hatten jedenfalls viel zu lachen, 
während unserer Mittagspause, hier im Hirschen zu Hugelshofen.

Die Hirschen-Speisekarte .....

....... mit Preisen aus dem vergangen Jahrhundert 
und einem Euro-Franken-Kurs von 1 : 1.50.
Demnächst schicken wir jedenfalls Werner hier vorbei, 
zwecks Probe-Essen (z.B. ein Wurst-Käse-Salat) 
für ein kommendes FF-Jahresessen. 
(Gestern Samstagabend hat oben im grossen Hirschen-Säli 
immerhin die Musikgesellschaft Hugelshofen 
die Jahresversammlung mit 50 Personen abgehalten, 
 inkl. Verpflegung und Blumenschmuck auf den Tischen.)

Hugelshofen aus der Luft, oben der Bodensee.

Die früheren acht Einzelgemeinden, 
welche sich zur Gemeinde Kemmental zusammengeschlossen haben.
Quelle: http://www.kemmental.ch

Per 1. Januar 1996 wurden die Munizipalgemeinden Alterswilen und Hugelshofen sowie die Ortsgemeinden Alterswilen, Altishausen, Ellighausen, Lippoldswilen, Neuwilen, Siegershausen, Dotnacht und Hugelshofen zur politischen Gemeinde Kemmental zusammengeschlossen.
Zur neuen Gemeinde gehören auch die Dörfer Bommen, Engelswilen und Schwaderloh.
Quelle (Wikipedia): Kemmental

Das war echte Thurgauer Erlebnis-Gastronomie.

Gegen 13:30 Uhr verlassen wir Hugelshofen 
Richtung Ottenberg.
Von Norden her verlangt der Anstieg zum Ottenberg keine grosse Anstrengung.

Bei klarer Sicht wären hier Bodensee und Untersee zu sehen.

Inzwischen brennt die Sonne erbarmunglos vom Himmel.










Längs dem Ottenberg-Hügelkamm.




Stelzenhof, 665m 
(am Ottenberg ob Weinfelden)

Die Wirtschaft Stelzenhof auf dem Ottenberg.
(Auch "gehobene Gastronomie" ist im Thurgau somit zu finden.
Ob's hier aber auch so unterhaltsam her- und zugeht 
wie im Hirschen zu Hugelshofen?).

Aktuelles Webcam-Bild mit Blick Richtung Süden: 
 http://www.stelzenhof.ch/webcam/current.jpg

Zumindest das Tenue 
des Kochs vom Stelzenhof 
sorgt auch für ein Schmunzeln.




Abstieg Richtung Weinfelden.


Schloss Weinfelden
1644 erwarb die Stadt Zürich das Schloss und die Herrschaft Weinfelden 
von den Freiherren von Gemmingen. 
Das Schloss wurde wieder Vogtsitz. 
Später wechselte das Schloss noch öfters den Besitzer. 
1973 erwarb es der deutsche Industrielle August von Finck. 
In einer aufwendigen Renovation liess er es erneuern. 
Der Turm erhielt wieder einen Spitzhelm, und das Hauptgebäude wurde bewohnbar gemacht. 
In einer neuerlichen Renovation 1997 wurde das Innere umgestaltet.
Quelle (Wikipedia): Schloss Weinfelden




Weinfelden
Thomas Bornhauser 
1799 - 1856
http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Bornhauser

Rathaus Weinfelden:
Die Sitzungen des Thurgauer Kantonsparlaments (Grosser Rat) 
finden im Winterhalbjahr (Oktober bis März) im Rathaus Weinfelden  
und nur im Sommerhalbjahr (April bis September) im Rathaus Frauenfeld statt. 
(Weinfelden ist somit neben Frauenfeld die zweite Thurgauer Hauptstadt.)



Weinfelden, 429m

Allen herzlichen Dank
für die Begleitung.
Beat
INFOS:
- Zürcher Wanderwege (30.04.11): Ottenberg

1 Kommentar:

  1. In umgekehrter Richtung ist der Weg bedeutend schöner zu begehen, vor allem im Sommer.

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